The Village Next to Paradise

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Film
Titel The Village Next to Paradise
Produktionsland Österreich, Frankreich, Deutschland, Somalia
Erscheinungsjahr 2024
Produktions­unternehmen FreibeuterFilm,
Kazak Productions,
NiKo Film,
Maanmaal ACC
Stab
Regie Mo Harawe
Drehbuch Mo Harawe
Produktion Oliver Neumann,
Sabine Moser
Kamera Mostafa El Kashef
Schnitt Joana Scrinzi
Besetzung
  • Axmen Cali Faarax: Mamargade
  • Canab Axmed Ibraahin: Araweelo
  • Ahmed Mohamoud Salleban: Cigaal

The Village Next to Paradise ist ein österreich-französischer Spielfilm von Mo Harawe aus dem Jahr 2024. Premiere war am 21. Mai 2024 im Rahmen der 77. Internationalen Filmfestspiele von Cannes,[1] wo der Film in die Sektion Un Certain Regard eingeladen wurde.[2][3]

Handlung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Film folgt einer Familie und ihrem täglichen Kampf über den Verlauf eines Sommers. Deren Geschichte ist mit der Geschichte von Somalia, Naturkatastrophen, Bürgerkrieg und postkolonialem Erbe, verbunden.

Mamargade ist ein alleinerziehender Vater, der mit seinem Sohn Cigaal in einem Dorf in Somalia lebt. Als selbstständiger Totengräber steht er in Konkurrenz zu großen Bestattungsfirmen, gelegentlich transportiert er in mit Obst und Gemüse getarnten Lieferwägen Waffen.

Mamargades Schwester Araweelo sucht nach ihrer Scheidung bei ihnen ein neues Zuhause und möchte einen Laden mit ihren selbstgenähten Produkten eröffnen. Nachdem die Schule im Dorf geschlossen wird, schlägt die Lehrerin Mamargade vor, Cigaal in ein Internat in der Stadt zu schicken. Allerdings fehlt dafür eigentlich das Geld, Mamargade entscheidet sich trotzdem dafür.

Gemeinsam sucht die Familie ihren eigenen Weg, um mit den Problemen und Herausforderungen zurechtzukommen.[3][4][5]

Produktion und Hintergrund[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Dreharbeiten fanden an 64 Drehtagen von Juni bis September 2023 in Somalia statt.[5]

Produziert wurde der Film von der österreichischen FreibeuterFilm (Produzenten Oliver Neumann und Sabine Moser) in Koproduktion mit Kazak Production (Frankreich), NiKo Film (Deutschland) und Maanmaal ACC (Somalia).[1][3][5] Unterstützt wurde die Produktion vom Österreichischen Filminstitut, vom Filmfonds Wien, von Ile de France und Cinema du Monde. Beteiligt waren der Österreichische Rundfunk, Arte und das ZDF.[5]

Die Kamera führte Mostafa El Kashef, die Montage verantwortete Joana Scrinzi. Den Ton gestalteten Willis Abuto, Anne Gibourg, Guadalupe Cassius, Christophe Vingtrinier und Julien Roig, das Kostümbild Sarah Ismail, das Szenenbild Nuur Abdulkadir.[5] Bei dem Film handelt es sich um das Spielfilmdebüt des in Mogadischu geborenen und seit 2009 in Wien lebenden Regisseurs und Drehbuchautors Mo Harawe, der zuvor Kurzfilme wie Life on the Horn (2020) und Will My Parents Come to See Me (2022) realisierte.[3][6]

Die Produktion ist der erste somalische Film im Wettbewerb der Schiene Un certain regard bei den Filmfestspielen von Cannes.[4]

Rezeption[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Julia Schafferhofer bezeichnete den Film in der Kleinen Zeitung als atmosphärisch dichtes Debüt, dass sich durch lange, exakt komponierte Einstellungen, wärmende Farben, ein genaues Handwerk und das Nicht-Auserzählen oder Erklären der Figuren auszeichne. Harawe gewähre auf umwerfende Art und Weise Einblicke in den für uns fremden Alltag. Die Protagonisten trügen mit ihrem authentischen Spiel zur gemächlichen Erzählung bei.[4]

Nora Nater meinte dagegen auf outnow.ch, dass der Film trotz wunderschöner Bilder nicht überzeugen könne. Die Geschichte beginne ganz langsam und stimmig, Form anzunehmen – behalte diese aber nicht wirklich bei. Grund dafür seien nicht etwa die Schauspielenden, sondern das Erzähltempo: Es gehe und gehe einfach nicht voran.[7]

Auszeichnungen und Nominierungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Locarno Film Festival 2022

  • Auszeichnung mit dem Alphapanda Market Breakout Award[3][8]

Marrakech International Film Festival 2023

  • Auszeichnung mit dem Atlas Workshops Prize[3][9]

Internationale Filmfestspiele von Cannes 2024

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c Wolfgang Huber-Lang: Debüt: Mo Harawes "The Village Next to Paradise" in Cannes. In: Salzburger Nachrichten/APA. 21. Mai 2024, abgerufen am 22. Mai 2024.
  2. Wiener Regisseur bei Filmfestspielen in Cannes. In: ORF.at. 11. April 2024, abgerufen am 11. April 2024.
  3. a b c d e f Wahlwiener Mo Harawe mit "Village Next to Paradise" in Cannes. In: Kurier.at. 11. April 2024, abgerufen am 11. April 2024.
  4. a b c Julia Schafferhofer: „The Village Next to Paradise“: Hoffnung, wider alle Widrigkeiten. In: Kleine Zeitung. 21. Mai 2024, abgerufen am 22. Mai 2024.
  5. a b c d e The Village Next to Paradise. In: Österreichisches Filminstitut. Abgerufen am 11. April 2024.
  6. Film des in Wien lebenden Regisseurs Mo Harawe läuft in Cannes. In: Die Presse. 11. April 2024, abgerufen am 11. April 2024.
  7. Nora Nater: Filmkritik: Drehort: Somalia. Tempo: Berner. In: outnow.ch. 22. Mai 2024, abgerufen am 23. Mai 2024.
  8. John Hopewell: ‘One Last Evening,’ ‘The Village Next to Paradise’ Win First Locarno Industry Awards. In: variety.com. 7. August 2022, abgerufen am 11. April 2024 (englisch).
  9. Ben Croll: ‘Motherhood,’ ‘The Village Next to Paradise,’ ‘The Magma’ Take Top Prizes at Marrakech Film Festival’s Atlas Workshops. In: variety.com. 1. Dezember 2023, abgerufen am 11. April 2024 (englisch).