Tiefental und Schmiechtal

Van Wikipedia, de gratis encyclopedie

FFH-Gebiet
„Tiefental und Schmiechtal“
Naturschutzgebiet Böttental

Naturschutzgebiet Böttental

Lage Sieben Städte und Gemeinden im Landkreis Reutlingen und im Alb-Donau-Kreis in Baden-Württemberg, Deutschland
Kennung DE-7623-341
WDPA-ID 555521980
Natura-2000-ID DE7623341
FFH-Gebiet 3,304 km²
Geographische Lage 48° 22′ N, 9° 42′ OKoordinaten: 48° 21′ 51″ N, 9° 41′ 55″ O
Tiefental und Schmiechtal (Baden-Württemberg)
Tiefental und Schmiechtal (Baden-Württemberg)
Einrichtungsdatum 11. Januar 2019
Verwaltung Regierungspräsidium Tübingen

Das FFH-Gebiet Tiefental und Schmiechtal ist ein im Jahr 2005 durch das Regierungspräsidium Tübingen nach der Richtlinie 92/43/EWG (Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie) angemeldetes Schutzgebiet (Schutzgebietskennung DE-7426-341) im deutschen Bundesland Baden-Württemberg. Mit Verordnung des Regierungspräsidiums Tübingen zur Festlegung der Gebiete von gemeinschaftlicher Bedeutung vom 5. November 2018 (in Kraft getreten am 11. Januar 2019) wurde das Gebiet ausgewiesen.

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das 3304,49 Hektar große FFH-Gebiet gehört zu den Naturräumen 096-Mittlere Kuppenalb und 097-Mittlere Flächenalb innerhalb der naturräumlichen Haupteinheit 09 – Schwäbische Alb. Es liegt im Tal der Schmiech zwischen Mehrstetten und Ehingen an der Donau sowie im Tiefental zwischen Heroldstatt und Blaubeuren und auf den angrenzenden Hochflächen der Schwäbischen Alb.

Beschreibung und Schutzzweck[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es handelt sich um eine Tallandschaft voller Kontraste. Der Schmiecher See, Heckengebiete, Felsen-, Trocken- und Halbtrockenrasen mit bemerkenswertem Vorkommen von Orchideen (2 % prioritär) und Pulsatilla vulgaris, Auwiesenreste und Steppenheidewald. Im Gebiet befinden sich 76 Höhlen.

Lebensraumklassen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

(allgemeine Merkmale des Gebiets) (prozentualer Anteil der Gesamtfläche)

Angaben gemäß Standard-Datenbogen aus dem Amtsblatt der Europäischen Union

N10 – Feuchtes und mesophiles Grünland
  
13 %
N14 – Melioriertes Grünland
  
1 %
N15 – Anderes Ackerland
  
2 %
N16 – Laubwald
  
61 %
N17 – Nadelwald
  
2 %
N19 – Mischwald
  
20 %
N22 – Binnenlandfelsen, Geröll- und Schutthalden, Sandflächen
  
1 %

Lebensraumtypen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gemäß Anlage 1 der Verordnung des Regierungspräsidiums Tübingen zur Festlegung der Gebiete von gemeinschaftlicher Bedeutung (FFH-Verordnung) vom 5. November 2018 kommen folgende Lebensraumtypen nach Anhang I der FFH-Richtlinie im Gebiet vor:

EU
Code
Lebensraumtyp (offizielle Bezeichnung) Kurzbezeichnung Hektar
3150 Natürliche eutrophe Seen mit einerVegetation des Magnopotamions oderHydrocharitions Natürliche nährstoffreiche Seen 1,00
3260 Flüsse der planaren bis montanen Stufe mit Vegetation des Ranunculion fluitantis und des Callitricho-Batrachion Fließgewässer mit flutenderWasservegetation 5,00
5130 Formationen von Juniperus communis auf Kalkheiden und -rasen Wacholderheiden 79,59
6110 Lückige basophile oder Kalk-Pionierrasen(Alysso-Sedion albi) Kalk-Pionierrasen 1,504
6210 Naturnahe Kalk-Trockenrasen und deren Verbuschungsstadien (Festuco-Brometalia) Kalk-Magerrasen 52,39
6430 Feuchte Hochstaudenfluren der planarenund montanen bis alpinen Stufe Feuchte Hochstaudenfluren 0,45
6510 Magere Flachland-Mähwiesen (Alopecurus pratensis, Sanguisorbaofficinalis) Magere Flachland-Mähwiesen 17,24
6520 Berg-Mähwiesen Berg-Mähwiesen 0,62
7220 Kalktuffquellen (Cratoneurion) Kalktuffquellen 0,51
7230 Kalkreiche Niedermoore Kalkreiche Niedermoore 0,10
8160 Kalkhaltige Schutthalden der collinen bismontanen Stufe Mitteleuropas Kalkschutthalden 1,02
8210 Kalkfelsen mit Felsspaltenvegetation Kalkfelsen mit Felsspaltenvegetation 13,019
8310 Nicht touristisch erschlossene Höhlen Höhlen 0,001
9130 Waldmeister-Buchenwald (Asperulo-Fagetum) Waldmeister-Buchenwald 2065,70
9150 Mitteleuropäischer Orchideen-Kalk-Buchenwald (Cephalanthero-Fagion) Orchideen-Buchenwälder 48,30
9180 Schlucht- und Hangmischwälder Tilio-Acerion Schlucht- und Hangmischwälder 19,10
91E0 Auenwälder mit Alnus glutinosaund Fraxinus excelsior(Alno-Padion, Alnion incanae, Salicion albae) Auenwälder mit Erle, Esche, Weide 0,10

Arteninventar[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Folgende Arten von gemeinschaftlichem Interesse kommen im Gebiet vor:[1]

Bild EU

Code

* Art wissenschaftlicher Name Artengruppe
Spanische Flagge 1078 * Spanische Flagge Callimorpha quadripunctaria Schmetterlinge
Bachneunauge 1096 Bachneunauge Lampetra planeri Fische und Rundmäuler
Groppe 1163 Groppe Cottus gobio Fische und Rundmäuler
Kammmolch 1166 Kammmolch Triturus cristatus Amphibien
Gelbbauchunke 1193 Gelbbauchunke Bombina variegata Amphibien
Bechsteinfledermaus 1323 Bechsteinfledermaus Myotis bechsteinii Säugetiere
Großes Mausohr 1324 Großes Mausohr Myotis myotis Säugetiere
Biber 1337 Biber Castor fiber Säugetiere
Grünes Besenmoos 1381 Grünes Besenmoos Dicranum viride Moose
Gelber Frauenschuh 1902 Gelber Frauenschuh Cypripedium calceolus Pflanzen
Dicke Trespe 1882 Dicke Trespe Bromus grossus Pflanzen

Zusammenhängende Schutzgebiete[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das FFH-Gebiet besteht aus 14 Teilgebieten. Es überschneidet sich in großen Teilen mit mehreren Landschaftsschutzgebieten. Das Vogelschutzgebiet 7624-441 Täler der Mittleren Flächenalb und auch das Biosphärengebiet Schwäbische Alb haben jeweils rund 50 Prozent Anteile am FFH-Gebiet.

Folgende Naturschutzgebiete liegen innerhalb des FFH-Gebiets:

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Regierungspräsidium Tübingen (Hrsg.): Managementplan für das FFH-Gebiet 7623-341 »Tiefental und Schmiechtal« - bearbeitet von INA Südwest. 23. Oktober 2019 (221 S., baden-wuerttemberg.de [PDF]).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: FFH-Gebiet Tiefental und Schmiechtal – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien