Tilo Kummer

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Tilo Kummer (2016)

Tilo Kummer (* 29. Juni 1968 in Dessau) ist ein Politiker (BSW, zuvor Die Linke). Von 1999 bis 2019 war er Abgeordneter des Thüringer Landtages. Von 2020 bis zu seiner Abwahl 2023 war er Bürgermeister von Hildburghausen.

Lebensdaten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1987 legte Kummer das Abitur an der Erweiterten Oberschule "Philanthropinum" in Dessau ab. Danach diente er als Unteroffizier auf Zeit im Berliner Wachregiment Feliks Dzierzynski, welches zum Ministerium für Staatssicherheit gehörte.[1] 1990 war er Produktionsarbeiter der Halle Fisch GmbH. Bis 1995 studierte er an der Humboldt-Universität in Berlin Fischwirtschaft und Gewässerbewirtschaftung, das Studium schloss er als Diplom-Fischerei-Ingenieur ab. Altenpflege praktizierte Kummer im Rahmen der Pflegeversicherung von 1995 bis 1999. Von 1997 bis 2001 war er zudem Inhaber einer Zoohandlung. Seit 2014 betreibt er einen landwirtschaftlichen Nebenerwerbsbetrieb.

Von 1999 bis 2019 war er Abgeordneter des Thüringer Landtages. Er errang 2009 im Wahlkreis Hildburghausen I das Direktmandat und wurde 2014 über die Landesliste gewählt. Seine Fachgebiete waren Umwelt- und Landwirtschaftspolitik. Er war Vorsitzender des Ausschusses für Landwirtschaft, Forsten, Umwelt und Naturschutz im Thüringer Landtag und Mitglied des Verwaltungsrates der Thüringer Forstanstalt.

Er ist Mitglied im Kreistag des Landkreises Hildburghausen und war bis zu seiner Wahl zum Bürgermeister Mitglied des Stadtrats von Hildburghausen. Seit 2015 ist er ehrenamtlicher Vorsitzender des Naturpark Thüringer Wald e.V. Als Bürgermeister der Stadt Hildburghausen ist er Vorsitzender des dortigen Wasser- und Abwasserverbandes. Seit 2021 ist Tilo Kummer im Vorstand des Regionalverbundes Thüringer Wald[2] sowie seit dem Jahr 2022 Vorstandsmitglied der Regionalen Arbeitsgemeinschaft LEADER Hildburghausen-Sonneberg.

Im März 2020 wurde Kummer im ersten Wahlgang mit 51,8 % der Stimmen zum Bürgermeister von Hildburghausen gewählt.[3] Im Dezember 2022 beschloss der Stadtrat von Hildburghausen, einen Bürgerentscheid zur Abwahl Kummers durchzuführen.[4] Nach einem vorläufigen Ergebnis stimmten 2853 Menschen für die Abwahl Kummers und 1390 dagegen, wobei das notwendig Quorum der Beteiligung knapp erreicht wurde. Damit wurde Kummer als Bürgermeister abgewählt.[5]

Im Januar 2024 trat er aus der Linkspartei aus und wurde Mitglied der Partei Bündnis Sahra Wagenknecht – Vernunft und Gerechtigkeit (BSW).[6] Am 15. März 2024 wurde Kummer zum Geschäftsführer des Thüringer Landesverbandes des BSW gewählt.[7]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Tilo Kummer – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Tilo Kummers umstrittener Dienst im DDR-Wachregiment. (tlz.de [abgerufen am 4. Januar 2018]).
  2. Naturpark Thüringer Wald e.V. Abgerufen am 8. Februar 2023.
  3. @1@2Vorlage:Toter Link/www.mdr.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im März 2024. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  4. Hildburghausen: Bürger sollen über Zukunft von Bürgermeister Kummer entscheiden. In: mdr.de. 16. Dezember 2022, abgerufen am 13. März 2024.
  5. Bettina Ehrlich: Tilo Kummer abgewählt - Hildburghausen will neuen Bürgermeister. In: mdr.de. Mitteldeutscher Rundfunk, 27. Februar 2023, abgerufen am 28. Februar 2023.
  6. mdr.de: Thüringer Politiker wechselt zum Bündnis Sahra Wagenknecht. In: mdr.de. 25. Januar 2024, abgerufen am 26. Januar 2024.
  7. Thüringer BSW-Landesverband gegründet: Katja Wolf in der Doppelspitze. In: MDR Thüringen. 15. März 2024, abgerufen am 15. März 2024.