Todd McLellan

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Kanada  Todd McLellan

Geburtsdatum 3. Oktober 1967
Geburtsort Melville, Saskatchewan, Kanada
Größe 180 cm
Gewicht 84 kg

Position Center
Schusshand Links

Draft

NHL Entry Draft 1986, 5. Runde, 104. Position
New York Islanders

Karrierestationen

1983–1987 Saskatoon Blades
1987–1989 Springfield Indians
1989–1992 Utrecht Rheem Racers

Todd Andrew McLellan (* 3. Oktober 1967 in Melville, Saskatchewan) ist ein ehemaliger kanadischer Eishockeyspieler und derzeitiger -trainer. Während seiner Karriere absolvierte er in der Saison 1987/88 fünf Spiele für die New York Islanders in der National Hockey League. Anschließend wurde er vor allem als Cheftrainer in der NHL bekannt, wo er bisher die San Jose Sharks (2008–2015), die Edmonton Oilers (2015–2018) und die Los Angeles Kings (2019–2024) betreute.

Karriere[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Als Spieler[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Todd McLellan begann seine Karriere 1983 bei den Saskatoon Blades in der kanadischen Juniorenliga WHL. Nach einer soliden Debütsaison konnte er sich steigern und kam in seinem zweiten Jahr innerhalb von 41 Spielen auf 50 Scorerpunkte. Die folgende Saison fehlte McLellan größtenteils verletzungsbedingt, konnte aber in den Playoffs mit neun Toren in 13 Spielen auf sich aufmerksam machen, sodass ihn die New York Islanders im NHL Entry Draft 1986 in der fünften Runde an Position 104 auswählten. McLellan blieb noch ein weiteres Jahr bei den Blades und spielte mit 34 Toren und 39 Assists seine beste Saison. 1987/88 spielte er zum ersten Mal bei den Profis und verbrachte den Großteil der Spielzeit bei den Springfield Indians, dem Farmteam der Islanders aus der American Hockey League, kam aber auch fünf Mal in der National Hockey League zum Einsatz, wobei er ein Tor erzielte. Er blieb noch ein Jahr bei den Indians, wurde von den Islanders aber nicht mehr in den NHL-Kader berufen.

Daraufhin wechselte er 1989 nach Europa, wo er in der niederländischen Eredivisie als Spielertrainer der Utrecht Rheem Racers aktiv war. In den Jahren 1991 und 1992 führte er das Team jeweils zum Gewinn der Niederländischen Meisterschaft. Nach der erfolgreichen Titelverteidigung 1992 beendete McLellan schließlich seine Spielerkarriere und kehrte nach Nordamerika zurück.

Als Trainer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kanada  Todd McLellan
Trainerstationen
1989–1992 Utrecht Rheem Racers (Spielertrainer)
1993–1994 North Battleford North Stars
1994–2000 Swift Current Broncos
2000–2001 Cleveland Lumberjacks
2001–2005 Houston Aeros
2005–2008 Detroit Red Wings (Assistenztrainer)
2008–2015 San Jose Sharks
2015–2018 Edmonton Oilers
2019–2024 Los Angeles Kings

Ein Jahr später übernahm er den Trainerposten bei den North Battleford North Stars aus der unterklassigen kanadischen Juniorenliga Saskatchewan Junior Hockey League, ehe er 1994 Cheftrainer der Swift Current Broncos in der erstklassigen Western Hockey League wurde. Nach einer schwachen ersten Saison, konnte McLellan die Broncos unter den Spitzenteams der Liga positionieren, der Erfolg in den Playoffs blieb allerdings aus. Neben seinen Aufgaben als Trainer wurde er 1996 zudem General Manager des Teams und erhielt 1997 die Lloyd Saunders Memorial Trophy als WHL-Funktionär des Jahres. Nachdem er die Mannschaft in der Saison 1999/2000 zu 47 Siegen geführt hatte, dem zweitbesten Wert in der Geschichte des Franchises, wurde er mit der Dunc McCallum Memorial Trophy als bester Trainer der WHL ausgezeichnet. Zum Jahreswechsel 1999/2000 hatte er die kanadische U20-Nationalmannschaft als Assistenztrainer bei der U20-Junioren-Weltmeisterschaft in Schweden unter Cheftrainer Claude Julien betreut und die Bronzemedaille gewonnen.

McLellan entschied sich nach der erfolgreichen Saison zu den Senioren zu wechseln und übernahm die Cleveland Lumberjacks aus der International Hockey League. Die Liga löste sich jedoch 2001 auf und McLellan wechselte in die AHL, wo er Cheftrainer der Houston Aeros wurde. Das Franchise, das seine Debütsaison in der AHL bestritt, konnte er gleich in die Playoffs und in das Conference-Finale führen, wo sie jedoch den Chicago Wolves unterlagen. Die reguläre Saison 2002/03 beendeten die Aeros mit 47 Siegen aus 80 Spielen auf dem zweiten Platz der Western Conference und gewannen schließlich die AHL-Playoffs, nachdem sie im Conference-Finale gegen die Grand Rapids Griffins und im Calder-Cup-Finale gegen die Hamilton Bulldogs über die volle Distanz von jeweils sieben Spielen gehen mussten. Die Titelverteidigung gelang der Mannschaft allerdings nicht. Stattdessen rutschte das Team in der Liga deutlich ab und konnte sich nicht direkt für die Playoffs qualifizieren, sodass man in der Qualifikationsrunde gegen die Cincinnati Mighty Ducks antreten musste und verlor. In der Saison 2004/05 besserten sich die Leistungen der Aeros wieder, aber sie kamen über die erste Playoff-Runde nicht hinaus.

Im Sommer 2005 schloss er sich dem Trainerstab der Detroit Red Wings um Mike Babcock an, wo er neben Paul MacLean und Jim Bedard als Assistenztrainer für die Offensivabteilung der Mannschaft verantwortlich war. McLellan hatte vor allem durch die Aufstellung des Powerplay Anteil am Erfolg der Mannschaft, die 2005/06 und 2007/08 zu den drei besten Überzahlmannschaften der NHL gehörte. 2008 gewann er schließlich mit den Red Wings den Stanley Cup im Finale gegen die Pittsburgh Penguins.

Nur eine Woche nach dem Triumph erhielt McLellan seinen ersten Cheftrainerposten in der NHL, als ihn die San Jose Sharks als Nachfolger von Ron Wilson und siebten Cheftrainer in der Geschichte des Franchises vorstellten. Als Assistenten wählte er Todd Richards, Trent Yawney und Jay Woodcroft aus. McLellan führte sich in seiner neuen Rolle auf Anhieb gut ein. In der Saisonvorbereitung gab er den Sharks durch eine neue offensiv ausgerichtete Grundtaktik ein völlig neues Gesicht, nachdem sie in den Jahren zuvor zumeist eher defensiv eingestellt waren. Dies zahlte sich aus, als sich das Team – vom Saisonbeginn an – an der Ligaspitze behauptete und nach 30 Saisonpartien den Startrekord der Boston Bruins aus der Saison 1929/30 überbot. Als Lohn für seine Arbeit wurde der Kanadier zum Cheftrainer der All-Stars der Western Conference beim 57. NHL All-Star Game ernannt. Dies war zuvor mit Doug MacLean im Jahr 1996 nur einem weiteren Cheftrainer in seiner ersten Saison gelungen.

McLellan führte die Sharks in seiner Amtszeit sechs Mal in Folge in die Playoffs sowie zu einer Presidents’ Trophy und war insgesamt zwei Mal als Trainer beim NHL All-Star Game aktiv. Nach der Saison 2014/15, in der das Team erstmals unter ihm die Playoffs verpasste, wurde sein Vertrag in gegenseitigem Einverständnis aufgelöst. Er verließ die Sharks als Trainer mit den meisten Spielen, den meisten Siegen sowie der höchsten Siegquote.

Direkt im Anschluss stand er als Trainer der kanadischen Nationalmannschaft bei der Weltmeisterschaft 2015 hinter der Bande und gewann dort mit dem Team die Goldmedaille. Direkt im Anschluss wurde bekannt, dass McLellan neuer Cheftrainer der Edmonton Oilers wird.

Im September 2016 fungierte McLellan als Cheftrainer des Team Nordamerika beim World Cup of Hockey 2016, einer Auswahl von U23-Spielern aus Kanada und den USA.

McLellan führte die Oilers in seiner zweiten Saison ins Conference-Halbfinale der Playoffs, verpasste die post-season allerdings im Jahr darauf, sodass er nach einem schwachen Start in die Spielzeit 2018/19 mit nur neun Siegen aus 20 Spielen im November 2018 entlassen wurde. Seine Nachfolge trat Ken Hitchcock an.

Am Ende der Saison 2018/19 wurde er als neuer Cheftrainer der Los Angeles Kings vorgestellt, bei denen er die Nachfolge von Interimstrainer Willie Desjardins antrat. Als Headcoach der Kings verzeichnete er am 1. Januar 2022 seinen insgesamt 500. Sieg in der regulären Saison der NHL, wobei er zum 27. Trainer wurde, der diesen Meilenstein erreichte. Mitte der Saison 2023/24 wurde McLellan bei den Kings entlassen und interimsweise durch seinen bisherigen Assistenten Jim Hiller ersetzt. In seinen viereinhalb Jahren in Los Angeles hatte der Kanadier die Kings zweimal in die Playoffs geführt, wobei man jeweils in der ersten Runde gescheitert war.

Erfolge und Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Karrierestatistik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Als Spieler[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Reguläre Saison Play-offs
Saison Team Liga Sp T V Pkt SM Sp T V Pkt SM
1983/84 Saskatoon Blades WHL 50 8 14 22 15
1984/85 Saskatoon Blades WHL 41 15 35 50 33 3 1 0 1 0
1985/86 Saskatoon Blades WHL 27 9 10 19 13 13 9 3 12 8
1986/87 Saskatoon Blades WHL 60 34 39 73 66 6 1 1 2 2
1987/88 Springfield Indians AHL 70 18 26 44 32
New York Islanders NHL 5 1 1 2 0
1988/89 Springfield Indians AHL 37 7 19 26 17
1989/90 Utrecht Rheem Racers Eredivisie
1990/91 Utrecht Rheem Racers Eredivisie
1991/92 Utrecht Rheem Racers Eredivisie 30 24 19 43 36 7 0 6 6 6
Eredivisie gesamt
WHL gesamt 178 66 98 164 127 22 11 4 15 10
AHL gesamt 107 25 45 70 49
NHL gesamt 5 1 1 2 0

(Legende zur Spielerstatistik: Sp oder GP = absolvierte Spiele; T oder G = erzielte Tore; V oder A = erzielte Assists; Pkt oder Pts = erzielte Scorerpunkte; SM oder PIM = erhaltene Strafminuten; +/− = Plus/Minus-Bilanz; PP = erzielte Überzahltore; SH = erzielte Unterzahltore; GW = erzielte Siegtore; 1 Play-downs/Relegation; Kursiv: Statistik nicht vollständig)

Als Trainer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Reguläre Saison Playoffs
Saison Team Liga GC W L T OTL Pts Win % GC W L Resultat
1989/90 Utrecht Rheem Racers Eredivisie .
1990/91 Utrecht Rheem Racers Eredivisie . Niederländischer Meister
1991/92 Utrecht Rheem Racers Eredivisie . Niederländischer Meister
1992/93 ohne Vertrag
1993/94 North Battleford North Stars SJHL .
1994/95 Swift Current Broncos WHL 72 31 34 7 69 0.479 6 2 4 1. Runde
1995/96 Swift Current Broncos WHL 72 36 31 5 77 0.535 6 2 4 Conference-Viertelfinale
1996/97 Swift Current Broncos WHL 72 44 23 5 93 0.646 10 6 4 Conference-Halbfinale
1997/98 Swift Current Broncos WHL 72 44 19 9 97 0.674 12 7 5 Conference-Halbfinale
1998/99 Swift Current Broncos WHL 72 34 32 6 74 0.514 6 2 4 Conference-Viertelfinale
1999/00 Swift Current Broncos WHL 72 47 18 4 3 101 0.701 12 6 6
2000 Kanada U20-WM Assistenztrainer unter Claude Julien
2000/01 Cleveland Lumberjacks IHL 82 43 32 0 7 93 0.567 4 0 4 Viertelfinale
2001/02 Houston Aeros AHL 80 39 26 10 5 93 0.581 14 8 6 Conference-Finale
2002/03 Houston Aeros AHL 80 47 23 7 3 104 0.650 23 15 8 Calder-Cup-Sieger
2003/04 Houston Aeros AHL 80 28 34 14 4 74 0.463 2 0 2 Qualifikation
2004/05 Houston Aeros AHL 80 40 28 6 6 92 0.575 5 1 4 Divisions-Halbfinale
2005/06 Detroit Red Wings NHL Assistenztrainer unter Mike Babcock
2006/07 Detroit Red Wings NHL Assistenztrainer unter Mike Babcock
2007/08 Detroit Red Wings NHL Assistenztrainer unter Mike Babcock
2008/09 San Jose Sharks NHL 82 53 18 11 117 0.713 6 2 4 1. Runde
2009/10 San Jose Sharks NHL 82 51 20 11 113 0.689 15 8 7 Conference-Finale
2010/11 San Jose Sharks NHL 82 48 25 9 105 0.640 18 9 9 Conference-Finale
2011/12 San Jose Sharks NHL 82 43 29 10 96 0.585 5 1 4 1. Runde
2012/13 San Jose Sharks NHL 48 25 16 7 57 0.594 11 7 4 Conference-Halbfinale
2013/14 San Jose Sharks NHL 82 51 22 9 111 0.677 7 3 4 1. Runde
2014/15 San Jose Sharks NHL 82 40 33 9 89 0.543 Playoffs verpasst
2015/16 Edmonton Oilers NHL 82 31 43 8 70 0.427 Playoffs verpasst
2016/17 Edmonton Oilers NHL 82 47 26 9 103 0.628 13 7 6 Conference-Halbfinale
2017/18 Edmonton Oilers NHL 82 36 40 6 78 0.476 Playoffs verpasst
2018/19 Edmonton Oilers NHL 20 9 10 1 19 0.475 entlassen
2019/20 Los Angeles Kings NHL 70 29 35 6 64 0.457 Playoffs verpasst
2020/21 Los Angeles Kings NHL 56 21 28 7 49 0.438 Playoffs verpasst
2021/22 Los Angeles Kings NHL 82 44 27 11 99 0.604 7 3 4 Conference-Viertelfinale
2022/23 Los Angeles Kings NHL 82 47 25 10 104 0.634 6 2 4 Conference-Viertelfinale
2023/24 Los Angeles Kings NHL 48 23 15 10 56 0.583 entlassen
WHL gesamt 432 236 157 36 3 511 0.592 52 25 27 6 Teilnahmen
IHL gesamt 82 43 32 0 7 93 0.567 4 0 4 1 Teilnahme
AHL gesamt 320 154 111 37 18 363 0.567 44 24 20 3 Teilnahmen
NHL gesamt 1144 598 412 134 1330 0.581 88 42 46 9 Teilnahmen

(Legende zur Trainerstatistik: Sp oder GC = Spiele insgesamt; W oder S = erzielte Siege; L oder N = erzielte Niederlagen; T oder U = erzielte Unentschieden; OTL oder OTN = erzielte Niederlagen nach Overtime oder Shootout; Pts oder Pkt = erzielte Punkte; Pts% oder Pkt% = Punktquote; Win% = Siegquote; Resultat = erreichte Runde in den Play-offs)

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]