Die Tour de Suisse Women 2024 war ein Etappenrennen für Frauen. Das Rennen fand vom 15. bis 18. Juni in der Schweiz statt und war Teil der UCI Women’s WorldTour 2024. Es handelte sich um die vierte Austragung dieses Rennens.
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Sämtliche Etappen verliefen in der französischsprachigen Westschweiz. Die Tour begann an dem Wochenende, an dem die Tour de Suisse 2024 für Männer endete, und die Etappen an diesen beiden Tagen waren organisatorisch zusammengelegt.
Die erste Etappe begann und endete in Villars-sur-Ollon und bestand aus einer knapp 60 km langen Schleife mit 1500 Höhenmetern. Sie führte über den Col de la Croix nach Les Diablerets, dann bergab nach Aigle und wieder bergauf nach Villars. Die zweite Etappe war ein 15 km langes Einzelzeitfahren, das am Centre Mondial du Cyclisme in Aigle begann und wiederum bergauf nach Villars führte; es war identisch zur Abschluss-Etappe der Männer, die am gleichen Tag stattfand. Die dritte Etappe verlief von Vevey am Genfersee über Moudon, Echallens und Orbe nach Champagne am Neuenburgersee, mit einer Schlussrunde über Villars-Burquin und Grandson. Die vierte und letzte Etappe rund um Champagne durchquerte den Jura; zu Beginn wurde der Col des Étroits überquert, über La Chaux-de-Fonds und den Pass Vue des Alpes ging es zurück an den Neuenburgersee.[1]
Zu Beginn der Etappe herrschten Regen und Nebel, doch besserte sich das Wetter im weiteren Verlauf. Elise Chabbey setzte sich über den Col de la Croix vom Feld ab und erarbeitete sich in der Abfahrt bis zu zwei Minuten Vorsprung. Im Schlussanstieg machten sich Gaia Realini und Demi Vollering an die Verfolgung und holten Chabbey einen Kilometer vor dem Ziel ein. Vollering lancierte eine Attacke und gewann 20 Sekunden auf Realini, Chabbey blieb der dritte Platz.[2]
Im Bergzeitfahren von Aigle nach Villars-sur-Ollon begannen etliche Fahrerinnen mit ihren Zeitfahrmaschinen, um zu Beginn der Steigung auf ein herkömmliches Rennrad zu wechseln. Die Gewinnerin des Vortags, Demi Vollering, startete als letzte Fahrerin und konnte auf dem letzten Drittel der Strecke einen Rückstand von 20 Sekunden noch in einen Sieg verwandeln. Zweite wurde die italienische Meisterin Elisa Longo Borghini, Dritte die neuseeländische Meisterin Kim Cadzow. Die U23-Weltmeisterin Antonia Niedermaier kam hinter Juliette Labous auf den fünften Rang.[3]
In der hügligen Etappe reduzierte sich das Peloton schon früh. Es bildete sich eine Spitzengruppe aus fünf Fahrerinnen: Neve Bradbury, Katarzyna Niewiadoma, Femke de Vries, Amanda Spratt und Elena Pirrone. Das Team der Spitzenreiterin Demi Vollering beschränkte sich darauf, den Rückstand so zu gestalten, dass Vollerings Führung nicht gefährdet wurde. Auf der Schlussrunde setzten sich die beiden Canyon-SRAM-Fahrerinnen Bradbury und Niewiadoma vom Rest der Spitzengruppe ab, während sich Vollering zusammen mit anderen Favoritinnen wie Elisa Longo Borghini, Gaia Realini und Kim Cadzow vom Hauptfeld löste. Niewiadoma und Bradbury kamen gemeinsam ins Ziel, wobei Bradbury zuerst über die Ziellinie fuhr und damit ihren ersten Profisieg verbuchte. Die Gruppe um Vollering kam rund zwei Minuten später an, so dass Bradbury den zweiten Platz in der Gesamtwertung übernahm.[4]
Bereits auf dem Anstieg zum Col des Étroits reduzierte sich das Feld auf 30 Fahrerinnen. Erst Urška Žigart mit Nienke Vinke, dann eine weitere Sechsergruppe, in der mit Juliette Labous und Antonia Niedermaier zwei der ersten zehn Fahrerinnen des Gesamtklassements waren, setzten sich ab und erarbeiteten sich bis zu drei Minuten Vorsprung. Auf dem Anstieg zum Vue des Alpes begann eine Verfolgergruppe mit den übrigen Favoritinnen, den Vorsprung zu reduzieren. Kim Cadzow stürzte in der Abfahrt, konnte die Etappe aber zu Ende fahren. Etwa 20 Kilometer vor dem Ziel wurde die Spitzengruppe von den Verfolgern eingeholt, und eine neue Spitzengruppe aus Demi Vollering, Elisa Longo Borghini, Neve Bradbury und Katarzyna Niewiadoma entstand. Die vier attackierten sich ohne Unterlass, aber erfolglos; Vollering gewann den Zielsprint.[5]
Neben drei Etappensiegen holte Vollering die Gesamt- und die Punktewertung. Zweite im Klassement und beste Nachwuchsfahrerin wurde Bradbury, mit ihrem Team Canyon-SRAM stand sie auch in der Teamwertung vorn. Elise Chabbey gewann die Bergwertung.
- ↑ Etappenplan. Tour de Suisse, abgerufen am 15. Juni 2024.
- ↑ Tour de Suisse Women: Demi Vollering wins mountainous opening stage. CyclingNews, 15. Juni 2024; abgerufen im 1. Januar 1 (englisch).
- ↑ Twee op twee: Demi Vollering wint klimtijdrit in Ronde van Zwitserland. Wielerflits, 16. Juni 2024; abgerufen im 1. Januar 1 (niederländisch).
- ↑ Tour de Suisse Women: Neve Bradbury and Katarzyna Niewiadoma dominate stage 3 for Canyon-SRAM. CyclingNews, 17. Juni 2024; abgerufen im 1. Januar 1 (englisch).
- ↑ Puntjes op de i: Eindwinnares Demi Vollering zegeviert in slotrit Ronde van Zwitserland. Wielerflits, 18. Juni 2024; abgerufen im 1. Januar 1 (niederländisch).