Trauerhaltestelle
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Die Trauerhaltestelle ist ein öffentlicher Trauer- und Rückzugsort auf dem Friedhof Ohlsdorf in Hamburg und wurde am 11. Juni 2021 eröffnet.
Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Trauerhaltestelle steht in zentraler Lage auf dem Friedhofsgelände. Sie befindet sich an der Mittelallee am Moorkampgraben auf dem Weg zum Prökelmoorteich. Zwei Buslinien halten in unmittelbarer Nähe an der Mittelallee. Von der S-Bahn-Haltestelle Kornweg ist sie in etwa 15 Minuten auf dem Fußweg erreichbar.
Gestalt und Nutzung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Bauwerk besteht aus zwei massiven Betonklammern, die einen geschützten Raum bilden, der gleichzeitig offen ist. Im Inneren befinden sich Sitzmöglichkeiten und Ablageflächen aus Holz. In der nach oben hin offenen Ecke wächst eine Felsenbirne.
Besucher können die Trauerhaltestelle alleine oder in kleinen Gruppen frei betreten. Im Inneren besteht die Möglichkeit, an den Wänden Nachrichten mit bereitstehender Kreide zu hinterlassen. Diese vergehen dann in der Witterung. Außerdem können Blumen oder persönliche Gegenstände abgelegt werden.
Idee und Bau
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Konzept der Trauerhaltestelle geht zurück auf die Architektin Mareile Höring und die Interior Designerin Solveig Trzebiatowski. Die beiden gewannen mit ihrem Entwurf 2012 beim Architekturwettbewerb „Trauer braucht Raum“ einen Sonderpreis.[1]
Das Kuratorium Deutsche Bestattungskultur e. V. betrieb anschließend die Realisierung der Idee und beauftragte den Bau in Hamburg. Ausführende Architektin war Susanne Netter von netter architekten in Frankfurt am Main.
Pflege und Weiterentwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Stiftung Deutsche Bestattungskultur mit Sitz in Düsseldorf hat den Bau ideell begleitet und pflegt das Konzept sowie die realisierte Trauerhaltestelle. Grundidee ist, dass die Trauerhaltestelle nicht nur als Ort für sich steht, sondern auch neue Impulse für die Trauer-, Bestattungs- und Friedhofskultur in Deutschland abgibt.
Dabei geht es der Stiftung um vielfältige Fragen im Trauerprozess: „Was tut mir gut in meiner Trauer? Wie kann ich meiner Trauer Raum geben? Was verbindet mich mit anderen Trauernden? Und was kann oder möchte ich nur mit mir selbst ausmachen?“ Die Trauerhaltestelle soll „auf sanfte Weise Hilfestellungen zur Aushandlung dieser Fragen“ geben.[2]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Die Trauerhaltestelle. Feierliche Eröffnung auf dem Friedhof Hamburg Ohlsdorf. In: bestattungskultur. Band 9,73, 2021, S. 10–13.
- Simon J. Walter: Die Trauerhaltestelle. Ein öffentlicher Rückzugsort. In: bestattungskultur. Band 3,73, 2021, S. 16f.
- Simon J. Walter: Die Trauerhaltestelle. In: Ohlsdorf. Zeitschrift für Trauerkultur. Band 154, 2021, S. 14–17.
Fotografien
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Informationstafel an der Trauerhaltestelle
- Sitzmöglichkeiten und Trauerbotschaften
- Schiefertafel, abgelegt von einem Besucher
- Blick in die Trauerhaltestelle
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Projektseite bei der Stiftung Deutsche Bestattungskultur
- Beschreibung bei Hamburger Friedhöfe
- Beschreibung bei Friedhof2030
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Oliver Wirthmann (Hrsg.): Trauer braucht Raum! Architektur in der Bestattungsbranche. Düsseldorf 2012, ISBN 978-3-936057-34-8, S. 156–159.
- ↑ Trauerhaltestelle - Stiftung Deutsche Bestattungskultur. Abgerufen am 25. Oktober 2021.
Koordinaten: 53° 37′ 28,9″ N, 10° 3′ 59,1″ O