United States Penitentiary Marion

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Gebäude im United States Penitentiary Marion

Das United States Penitentiary Marion ist ein US-amerikanisches Gefängnis in Southern Precinct, Williamson County, Illinois, und entspricht dem mittleren Sicherheitsstandard[1].[2] Die Einrichtung ist nahe Marion gelegen.[3] Sie wurde 1963 gebaut, um einen Ersatz für das geschlossene Gefängnis Alcatraz in San Francisco zu finden.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Gefängnis wurde 1963 in Betrieb genommen. Es war zunächst das US-Gefängnis mit dem höchsten Sicherheitsstandard.[4]

Neben ADX Florence in Colorado war es das einzige „Supermax“-Gefängnis, was dem höchsten Sicherheitsstandard entspricht.

Im Jahr 1975 marschierten fünf Gefangene (Maurice Philion, Arthur Mankins, Henry Gargano, Edward Roche und Dennis Hunter) durch die Haupttür des Gefängnisses und entkamen. Einer der Ausbrecher war als Elektriker mit der Reparatur der elektronischen Schließmechanismen vertraut gewesen. Er hatte aus einem Radio eine Art Fernbedienung für die Türen gebaut und diese der Reihe nach geöffnet. Alle wurden wieder eingefangen.

Am 24. Mai 1978 versuchten die Gefangenen Garrett Brock Trapnell, Martin Joseph McNally und James Kenneth Johnson mit einem entführten Hubschrauber zu fliehen. Der gekidnappte Pilot konnte der Entführerin Barbara Oswald (die Ehefrau Garrett Brock Trapnells) jedoch die Waffe abnehmen und sie erschießen.

Am 21. Dezember 1978 entführte die 17-jährige Robin Oswald, die Tochter von Barbara Oswald und Garrett Brock Trapnell, den Trans-World-Airlines-Flug 541 von Louisville International Airport nach Kansas City International Airport. Sie wollte ihren Vater aus Marion freipressen. Sie gab nach zehn Stunden Verhandlungen auf.[5]

Am 22. Oktober 1983 wurden die beiden Gefängnisbeamten Merle E. Clutts und Robert L. Hoffman von Mitgliedern der Aryan Brotherhood ermordet.[6] Clutts wurde von Thomas Silverstein erstochen.[7]

Im Jahr 2006 wurde Marion auf die mittlere Sicherheitsstufe herabgestuft.[8][9] Durch die dadurch möglichen baulichen Veränderungen erhöhte sich die Anzahl der maximal möglichen Gefangenen auf über 1.000.

Bekannte aktuelle und ehemalige Insassen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Name Details
Nicky Barnes Harlemer Drogenbaron
Joseph Bowen ermordete einen Polizisten und zwei Gefängnisaufseher
Christopher John Boyce sowjetischer Spion
Frankie Carbo Murder, Inc., Berufskiller
Zachary Adam Chesser leistete der Organisation al-Shabaab Beihilfe[10]
James Coonan früherer Chef der Bande „Westies“ in Hell’s Kitchen
William Daddano, Sr. (1912–1975) Gangster im Chicago Outfit
Clayton Anthony Fountain (1955–2004) ermordete einen Vorgesetzten, drei Mithäftlinge und einen Aufseher[11]
John Gotti (1940–2002) Boss der Gambino-Familie
Chevie Kehoe Mörder und Rechtsextremist
Carlos Lehder Mitbegründer des Medellín-Kartells
Joseph „Skinny Joey“ Merlino Mobster und Boss der Philadelphia-Familie
Leonard Peltier Aktivist der amerikanischen Ureinwohner, Verurteilt wegen Mordes an zwei FBI-Agenten
Jonathan Pollard israelischer Spion
Nicodemo Scarfo früherer Boss der Philadelphia-Familie
Thomas Silverstein Mörder und Mitglied der Aryan Brotherhood[12]
Garrett Brock Trapnell (1938–1993) Flugzeugentführer
Manuel Noriega ehemaliger Militärmachthaber Panamas
John Anthony Walker sowjetischer Spion
Wiktor But russischer Waffenhändler
Don King US-amerikanischer Box-Promoter

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. USP Marion - A medium security U.S. penitentiary with an adjacent minimum security satellite camp. Federal Bureau of prisons, abgerufen am 18. Juli 2019 (englisch).
  2. USP Marion Contact Information (Memento des Originals vom 17. Oktober 2012 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.bop.gov.“ Federal Bureau of Prisons. Abgerufen 5. Juni 2010.
  3. USP Marion.“ Federal Bureau of Prisons. Abgerufen am 5. Juni 2010.
  4. Control Unit Prisons. University of Massachusetts, abgerufen am 23. Oktober 2006.
  5. Paul W. Keve: Prisons and the American Conscience. SIU Press, 1995, ISBN 978-0-8093-2003-5, S. 193 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  6. Fallen Heroes. United States Federal Bureau of Prisons, archiviert vom Original am 5. Oktober 2006; abgerufen am 23. Oktober 2006.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.bop.gov
  7. America's Most Dangerous Prisoner?, BBC News, 10. August 2001. Abgerufen am 23. Oktober 2006 
  8. Isolating the Menace In a Sterile Supermax. Washington Post, 30. September 2007, abgerufen am 18. Juli 2019 (englisch).
  9. SUPERMAX PRISONS. In: prisonevolutionlq. Abgerufen am 18. Juli 2019 (englisch).
  10. Inmate Locator. Federal Bureau of Prisons, abgerufen am 29. Mai 2011.
  11. Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 27. Mai 2010 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.bop.gov
  12. Locate a Federal Inmate: Thomas Silverstein, Federal Bureau of Prisons. Abgerufen am 2. November 2010 

Koordinaten: 37° 39′ 47,7″ N, 88° 59′ 5″ W