Utricularia blanchetii

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Utricularia blanchetii

Utricularia blanchetii

Systematik
Asteriden
Euasteriden I
Ordnung: Lippenblütlerartige (Lamiales)
Familie: Wasserschlauchgewächse (Lentibulariaceae)
Gattung: Wasserschläuche (Utricularia)
Art: Utricularia blanchetii
Wissenschaftlicher Name
Utricularia blanchetii
A.DC.

Utricularia blanchetii ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Wasserschläuche (Utricularia) innerhalb der Familie der Wasserschlauchgewächse (Lentibulariaceae). Diese fleischfressende Pflanzenart wächst terrestrisch bzw. lithophytisch. Dieser Endemit kommt im Zentrum des brasilianischen Bundesstaates Bahia vor.

Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zygomorphe Blüte mit Sporn

Erscheinungsbild[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Utricularia blanchetii ist eine krautige Pflanze, ob sie ein- oder mehrjährig ist, ist noch nicht gesichert. Ohne Blütenstand erinnert ein Bestand von Utricularia blanchetii in ihrem bodenbedeckenden Wachstum stark an eine Art Moos oder Gras. Am Ansatz der Blütenstandsschäfte bildet sie einige wenige Rhizoide.

Stolonen und Fallen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die zahlreichen, bis zu 10 Millimeter langen und 0,1 bis 0,15 Millimeter dicken, verzweigten Stolonen sind mit zahlreichen eiförmigen, ungefähr 0,25 mm langen, gestielten Fallen versehen, die an ihrer Öffnung ein einzelnes, zurückgebogenes, ahlenförmiges Anhängsel tragen und ein weiteres, gespaltenes, nach vorn gekrümmtes an ihrer Spitze.

Blatt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Aus den Stolonen wachsen gestielte Laubblätter, die ebenfalls Fallen tragen. Die dunkelgrüne Blattspreite ist bei einer Länge von bis zu 8 Millimetern sowie einer Breite von 0,1 bis 0,25 Millimetern sehr schmal linealisch. Die Nebenblätter sind bei einer Länge von bis zu 1,5 Millimetern ei- bis deltaförmig, laufen spitz zu und sind stark gezähnt.

Blütenstand und Blüte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Blütezeit reicht von Februar bis August. Der 6 bis 15 Zentimeter lange, aufrechte Blütenstandsschaft ist zylindrisch schmal, dünn, kahl und an der Basis papillös. Bodennah finden sich daran mehrere, winzige Schuppenblätter, die ei- bis deltaförmig sind. Ein bis sechs Blüten stehen locker in einem traubigen Blütenstand.

Die zwittrigen Blüten sind bei einer Länge von 10 bis 15 Millimetern sowie einer Breite von bis zu 9 Millimetern zygomorph und fünfzählig mit doppelter Blütenhülle. Die Blütenkrone ist blassblau bis lilafarben mit einem weiß-gelben Saftmal.

Frucht und Samen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die bei einem Durchmesser von etwa 2 Millimetern runde Kapselfrucht öffnet sich beim Trocknen entlang einer einzelnen, vertikalen Sollbruchstelle und gibt viele Samen frei. Die Samen sind bei einer Länge von etwa 0,2 Millimetern eiförmig.

Vorkommen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Utricularia blanchetii ist im Zentrum des brasilianischen Bundesstaates Bahia endemisch. Sie gedeiht in Höhenlagen von 850 bis 1750 Metern in feuchtem Sand, zwischen Felsen und an Bächen.

Systematik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Erstbeschreibung von Utricularia blanchetii erfolgte 1844 durch Alphonse Pyrame de Candolle in Prodromus Systematis Naturalis Regni Vegetabilis, 8, Seite 13.[1] Das Artepitheton blanchetii ehrt den Schweizer Pflanzensammler Jacques Samuel Blanchet.

Die Art Utricularia blanchetii gehört zur Sektion Oligocista aus der Untergattung Aranella in der Gattung Utricularia.

Bilder[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Peter Taylor: The Genus Utricularia. A Taxonomic Monograph (= Kew Bulletin. Additional Series. 14). Royal Botanic Gardens – Kew, London 1989, ISBN 0-947643-72-9.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Utricularia blanchetii bei Tropicos.org. Missouri Botanical Garden, St. Louis, abgerufen am 24. November 2018.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Utricularia blanchetii – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien