Viertausender

Van Wikipedia, de gratis encyclopedie

Dent Blanche (4.357 m)

Viertausender ist eine Bezeichnung für Gipfel, die mindestens 4000, aber weniger als 5000 Meter über dem Meer hoch sind. Unter (Hobby-)Bergsteigern gelten Viertausender als Prestigeobjekte für eine Besteigung. Das braucht zwar keine Expedition wie für die höchsten Gipfel auf anderen Kontinenten, jedoch haben auch solche Besteigungen den Charakter von Hochtouren.

Europa[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

→ Siehe: Liste der Viertausender in den Alpen

Viertausender stellen in Europa die höchsten Berge und Gipfel dar und befinden sich in den Alpen. Über die Grenze zwischen Europa und Asien besteht keine Einigkeit, weshalb die kontinentale Zugehörigkeit der Viertausender im Kaukasus, die auf dem Hauptkamm oder nördlich von diesem liegen, umstritten ist. Der höchste Viertausender der Alpen ist der Mont Blanc mit 4805 m Höhe und der niedrigste mit 4000 m Höhe der Ostgipfel von Les Droites.

Ungeklärt ist die genaue Anzahl der Alpen-Viertausender, da es keine übereinstimmenden Abgrenzungskriterien für Berge, Gipfel und Nebengipfel gibt. Die Alpinismusvereinigung UIAA hat 82 Gipfel in einer Hauptliste zusammengestellt und zu offiziellen Viertausendern erklärt, und weitere 46 Gipfel in einer erweiterten Liste aufgeführt. Die Gipfel der Hauptliste verteilen sich auf die Länder Schweiz, Italien und Frankreich. Insgesamt liegen 54 Gipfel komplett in einem Staatsgebiet, über 28 verläuft eine Staatsgrenze, wobei auf keinem Gipfel drei Länder aneinandergrenzen. Somit ergibt sich folgende Verteilung: Die Schweiz hat 48 Viertausender, Italien 37 und Frankreich 25.[1]

Die Viertausender befinden sich mit einer Ausnahme in den Westalpen, in den Berner Alpen (9), den Dauphiné-Alpen (2), den Grajischen Alpen (29) und den Walliser Alpen (41). Einziger Viertausender der Ostalpen ist der Piz Bernina (4048 m ü. M.) in der Berninagruppe. Von den 41 Viertausendern der Walliser Alpen türmen sich 36 um das Mattertal, was die größte Konzentration von Gipfeln der Viertausender in den Alpen ist.[2]

Nördlichster Viertausender der Alpen: Schreckhorn 4078 m Schweiz !546.5891395508.118536546° 35′ 21″ N, 008° 07′ 07″ O
Östlichster Viertausender der Alpen: Piz Bernina 4048 m Schweiz !546.3822225509.908056546° 22′ 56″ N, 009° 54′ 29″ O
Südlichster Viertausender der Alpen: Barre des Écrins 4102 m Frankreich !544.9222225506.360000544° 55′ 20″ N, 006° 21′ 36″ O
Westlichster Viertausender der Alpen: Barre des Écrins 4102 m Frankreich !544.9222225506.360000544° 55′ 20″ N, 006° 21′ 36″ O

Afrika[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Afrika sind Viertausender im Mount Kenya-Massiv, im Ruwenzorigebirge, im Hochland von Abessinien (Ras Daschän: 4533 m), in der Gruppe der Virunga-Vulkane (Karisimbi: 4507 m), im Mount Elgon-Massiv (4321 m) auf der Grenze zwischen Kenia und Uganda und in der Aberdare Range (Oldoinyo Lesatima: 4001 m) zu finden. Dazu kommen die Einzelberge Mount Meru (4565 m) in Tansania und der Kamerunberg (4070 m). Alle Viertausender Nordafrikas liegen im Hohen Atlas (Toubkal: 4167 m).

Nordamerika[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In den Rocky Mountains finden sich eine Reihe Viertausender, vor allem in den Bundesstaaten Colorado (Mount Elbert: 4402 m) und Wyoming (Gannett Peak: 4210 m). Des Weiteren steigen sowohl die Sierra Nevada als auch die Kaskadenkette deutlich über 4000 m an; der höchste Gipfel der Sierra Nevada ist der Mount Whitney mit 4420 m, und in der Kaskadenkette erreicht Mount Rainier eine Höhe von 4394 m. Im südöstlichen Alaska und in der Eliaskette (Alaska/Kanada) befindet sich eine weitere größere Anzahl von Viertausendern, und auf Hawaii erreicht der Vulkan Mauna Kea eine Höhe 4214 m und eine Gesamthöhe von 9705 m über dem Meeresgrund. Das US-amerikanische Pendant zu den Viertausendern sind die Fourteener, welche alle Berge einschließen, die höher als 14.000 Fuß (4267,2 m) sind. Weitere nordamerikanische Viertausender liegen in Mexiko und Guatemala.

Südamerika[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In den Anden liegen 100 Sechstausender und 780 Fünftausender mit einer Schartenhöhe über 400 m.[3] Aus diesem Grunde erhalten die unzähligen Viertausender der Anden keine große mediale Aufmerksamkeit und sind im Spitzenbergsteigen kein Thema. Die in Patagonien liegenden, weltberühmten Felstürme um den Fitz Roy und den Cerro Torre sind durchweg niedriger als 4000 m. Der einzige Viertausender Patagoniens ist der Monte San Valentin.

Asien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In den Randbereichen der großen innerasiatischen Gebirge liegen zahllose Viertausender. Während in der Südostflanke des Himalaya die Viertausender nur bedingt Hochgebirgscharakter aufweisen, nimmt der Hochgebirgscharakter nach Norden hin schnell zu. Bereits im Nordwesten des Himalaya finden sich vergletscherte Viertausender, und bis zum Tian Shan nördlich des Tarimbeckens prägt sich der Hochgebirgscharakter der Viertausender weitgehend kontinuierlich weiter aus. Nordöstlich des Tian Shan, im Grenzbereich von Russland, Kasachstan, der Mongolei und China, liegen im Altaigebirge die nördlichsten Viertausender Asiens außerhalb der Halbinsel Kamchatka. Auf Kamchatka liegen drei vulkanische Viertausender unmittelbar nebeneinander (Kljutschewskaja Sopka, 4750 m; Kamen, 4580 m; Krestovsky, 4108 m).[4] Der Kinabalu (4095 m) liegt als Solitär auf der südostasiatischen Insel Borneo. In Westasien sind die zahlreichen Viertausender im Iran zu nennen. In der Türkei liegen drei selbstständige Viertausender (Uludoruk, Cilo Dağı und Süphan Dağı), in Armenien liegt der Aragaz (4090 m). Im Kaukasus gibt es zwölf eigenständige Berge zwischen 4500 m und 5000 m[5] und eine Vielzahl weiterer, niedrigerer Viertausender.

Antarktis[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der höchste Berg der Antarktis ist der Mount Vinson (4892 m), der lange Zeit für einen Fünftausender gehalten worden ist. Daneben gibt es noch weitere Erhebungen über 4000 m, wie den Mount Kirkpatrick (4528 m) im Transantarktischen Gebirge.

Ozeanien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Ozeanien gibt es Viertausender auf der Insel Neuguinea. Der höchste ist die Carstensz-Pyramide mit 4884 Meter.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wiktionary: Viertausender – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Die Viertausender der Alpen – Offizielles UIAA-Verzeichnis. In: UIAA-Bulletin. UIAA, Nr. 145, März 1994 (PDF; 632,6 kB).
  2. Mattertal. Bundesamt für Landestopografie swisstopo, abgerufen am 13. April 2016.
  3. http://www.andes.org.uk/andes-information-files/peak-lists.asp
  4. https://www.peakbagger.com/range.aspx?rid=517
  5. https://www.peakbagger.com/list.aspx?lid=2303&cid=38026