Virtuelle Werbung

Van Wikipedia, de gratis encyclopedie

Die virtuelle Werbung ist eine Art von Werbung in audiovisuellen Medien, insbesondere in Fernsehsendungen, die mittels digitaler Technik für die Zuschauenden des betreffenden Mediums sichtbar ist, jedoch nicht für die Zuschauenden am Veranstaltungsort. Meistens werden hierbei real existierende Flächen mit Firmenlogos oder Schriftzügen überblendet. Bei Sportübertragungen ermöglicht diese Technik, die im Stadion vorhandene Bandenwerbung durch eine andere Werbung zu ersetzen oder auch neben dem Tor, beziehungsweise auf dem Rasen, ein Logo einzublenden, um somit unterschiedliche Werbezielgruppen erreichen zu können.[1]

Rechtliche Definition und Anwendungsvorschriften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gemäß der Satzung zur Durchführung der Werbevorschriften des Medienstaatsvertrags vom 19. Februar 2021, § 8, ist unter dem Einfügen virtueller Werbung in Sendungen das Ersetzen einer am Ort der Übertragung ohnehin bestehenden Werbung durch eine eingeblendete andere Werbebotschaft zu verstehen.[2]

In Deutschland sind die Möglichkeiten virtueller Werbung durch enge Vorschriften begrenzt. Laut § 7 Abs. 6 des Rundfunkstaatsvertrags, in dem virtuelle Werbung geregelt ist, wird das Einfügen virtueller Werbung in Sendungen nur dann als zulässig erachtet, wenn am Anfang und am Ende der betreffenden Sendung optisch oder akustisch darauf hingewiesen wird und durch die virtuelle Werbung eine am Ort der Übertragung ohnehin bestehende Werbung ersetzt wird. Durch diese Vorgaben soll verhindert werden, dass bei der Übertragung eines Ereignisses nicht vorhandene Werbeflächen virtuell erzeugt werden und somit neue Werbeflächen geschaffen werden. Außerdem darf statische Werbung nicht durch bewegliche ersetzt werden.[3]

Seit der Fußball-Saison 2018/2019 ist virtuelle Bandenwerbung bei internationalen Live-Übertragungen von Spielen der ersten und zweiten Bundesliga gestattet.[4]

Internationale Verbreitung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Während in der Bundesliga und in der ersten französischen Liga immer noch reale Werbebanner zum Einsatz kommen, verwendet unter anderem die niederländische und die italienische Fußball-Liga bereits virtuelle Banner.

Nach eigener Aussage ist die Bundesliga die weltweit erste Liga, welche virtuelle Werbung auf LED-Banden eingeführt hat. Schon seit August 2018 verwendet Borussia Dortmund virtuelle Bandenwerbung bei allen Heimspielen. In den Folgejahren setzten auch der FC Bayern München (seit der Saison 2020/2021) sowie Borussia Mönchengladbach, Hertha BSC und der FC Augsburg virtuelle Bandenwerbung ein.[5]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Virtuelle Werbung aus finanzen.net, abgerufen am 27. März 2024
  2. Satzung zur Durchführung der Werbevorschriften des Medienstaatsvertrags Ministerium des Innern des Landes Nordrhein-Westfalen, abgerufen am 27. März 2024
  3. Petra Grimm: Virtuelle Werbung im Fernsehen Kapitel aus dem Buch Fernsehwerbung - quo vadis?, S. 243–256
  4. ABC des Sponsorings VIBSS Landessportbund Nordrhein-Westfalen, abgerufen am 27. März 2024
  5. Bandenwerbung im Fußball aus vereinsticket.de, abgerufen am 27. März 2024