Werner Kägi (Rechtswissenschafter)
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Werner Kägi (* 26. August 1909 in Biel; † 4. Oktober 2005 in Zürich; von Turbenthal) war ein Schweizer Rechtswissenschafter.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Kägi wurde 1909 in Biel geboren und verbrachte seine Jugendzeit in Davos. Er studierte in Zürich, Berlin (bei Dietrich Bonhoeffer) und London und promovierte 1937 an der Rechtswissenschaftlichen Fakultät der Universität Zürich bei Zaccaria Giacometti («Zur Entstehung, Wandlung und Problematik des Gewaltenteilungsprinzipes»). 1943 wurde er gestützt auf seine auch in der später entstehenden Bonner Republik beachteten Habilitationsschrift «Die Verfassung als rechtliche Grundordnung des Staates» gleichenorts zum Privatdozenten ernannt, drei Jahre später folgte die Berufung zum Extraordinarius und 1952 schliesslich die Beförderung zum ordentlichen Professor für Völker-, Staats- und Kirchenrecht und Verfassungsgeschichte.
Der reformierte Christ Kägi war gesellschaftlich stark engagiert. Während des Zweiten Weltkrieges leitete er die juristische Abteilung der Polnischen Internierten-Hochschule in der Schweiz. Er trat dezidiert für die Einführung des Frauenstimmrechts ein und trug mit einem vielbeachteten, umfangreichen Gutachten massgeblich zur Beseitigung konfessioneller Ausnahmeartikel in der Bundesverfassung (Jesuitenartikel und Klosterverbot) bei. Aktiv war er unter anderem auch als langjähriges Vorstandsmitglied der Neuen Helvetischen Gesellschaft sowie als Berater verschiedener kirchlicher Gremien.
Von der Theologischen Fakultät der Universität Bern erhielt Kägi 1973 ein Ehrendoktorat. Vier Jahre später verlieh ihm die Juristische Fakultät der Hebräischen Universität Jerusalem die gleiche Ehre.
Während im Nachruf in der NZZ noch eigens hervorgehoben worden war, dass er „gegenüber braunen und roten Versuchungen […] standhaft“ geblieben sei, ist durch neuere Forschungen belegt, dass Kägi während seiner Studienzeit in der Frontistenbewegung aktiv war.
Zitat
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten] «Die Schweiz wird föderalistisch sein oder nicht sein.»
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Bruno Schmid: Kägi, Werner. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
- Georg Kreis: Der Staatsrechtler Werner Kägi war in jungen Jahren ein Frontist, in: NZZ, 2. November 2013, S. 28
- Georg Kreis: Helvetische Vergangenheitsbewältigung. Vom Umgang mit Prof. Werner Kägis politischen Jugendsünden. In: Commentationes Historiae Iuris Heleveticae, Bern Stämpfli 2013. Bd. X. S. 59–78.
- Max Frenkel: Rechtslehrer und Humanist – Zum Tod von Werner Kägi, in: Neue Zürcher Zeitung Nr. 234 vom 7. Oktober 2005, S. 14
- Lorenz Engi: staatsdenkerzyklus – Werner Kägi (1909–2005), in: ius.full 2010, S. 112 ff.
- Jakob Frey: Prof. Dr. iur. Dr. theol. h.c. Werner Kägi (1909–2005), in: Schweizerisches Jahrbuch für Kirchenrecht 2005, S. 136 ff.
Personendaten | |
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NAME | Kägi, Werner |
ALTERNATIVNAMEN | Kägi, Oskar Werner |
KURZBESCHREIBUNG | Schweizer Rechtswissenschafter |
GEBURTSDATUM | 26. August 1909 |
GEBURTSORT | Biel |
STERBEDATUM | 4. Oktober 2005 |
STERBEORT | Zürich |