Werner Weisenburger

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Werner Weisenburger (* 18. September 1954) ist ein Generalmajor a. D. der Bundeswehr. Er war bis zum 31. Dezember 2017 Amtschef des Streitkräfteamtes.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seine Dienstzeit bei der Bundeswehr begann 1973 beim Panzerartilleriebataillon 305 in Donauwörth. Später war er u. a. Chef des Stabes der Deutsch-Französischen Brigade und der letzte Kommandeur der Panzergrenadierbrigade 7 (bis 2004). In den Jahren 2006 bis 2009 war er Stellvertreter des Amtschefs Streitkräfteamt (SKA) unter Thomas Wollny.[1] Als solcher war er ab April 2006 auch Kommandeur Bundeswehrschulen und General streitkräftegemeinsame Ausbildung. Von 2009 bis 2013 war Weisenburger Verteidigungs- und Heeresattaché an der Botschaft Paris.[2] Im September 2013 wurde er Amtschef des Streitkräfteamtes. Der Übergabeappell an seinen Nachfolger, Brigadegeneral Franz Weidhüner, fand statt am 14. Dezember 2017.[3]

Fall Franco A.[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Als Amtschef SKA war Weisenburger Vorgesetzter des Oberleutnants Franco A., der 2013 an der Militärakademie Saint-Cyr eine Masterarbeit mit völkisch-nationalistischen, rassistischen und antisemitischen Passagen vorgelegt hatte. Im Rahmen der disziplinären Würdigung hatte Weisenburger von einer Disziplinarmaßnahme abgesehen und Franco A. lediglich schriftlich belehrt. Dies wurde durch die Terrorermittlungen gegen Bundeswehrsoldaten ab 2017 bekannt. Daraufhin ließ die Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen ein Disziplinarverfahren gegen Weisenburger einleiten.[4] Das förmliche Disziplinarverfahren wurde am 16. Mai 2017 wegen des Verdachts einer Dienstpflichtverletzung gegen ihn und den Rechtsberater des SKA, Stephan Hedrich eingeleitet.[5] Zur Generalstagung im Mai 2017 in Berlin war er als Amtschef des SKA zunächst eingeladen, wurde jedoch kurz vor dem Beginn ohne Angabe von Gründen wieder ausgeladen.

Rehabilitierung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Unter Ausschluss der Öffentlichkeit erhielt Weisenburger am 30. Dezember 2017 per Einschreiben die Mitteilung, dass die Ermittlungen gegen ihn eingestellt wurden. Generalinspekteur Volker Wieker teilte ihm ferner mit: Eine schuldhafte Verletzung dienstlicher Pflichten konnte nicht festgestellt werden. Auch Stephan Hedrich wurde rehabilitiert.[6]

Weitere Mitgliedschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mitglied im Vorstand der Deutschen Gesellschaft für Wehrtechnik (DWT) mit engen Verbindungen zu den militärischen Organisationsbereichen der Bundeswehr.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. BMVg Presse- und Informationsstab (Hrsg.): Personalveränderungen in militärischen Spitzenstellen. Berlin 3. April 2006, S. 2 (PDF (Memento vom 1. Mai 2006 im Internet Archive) [abgerufen am 3. April 2016]).
  2. Verabschiedung von Brigadegeneral Weisenburger. Deutsche Vertretungen in Frankreich, 8. Juli 2013, abgerufen am 28. April 2015.
  3. Führungswechsel: Brigadegeneral Franz Weidhüner übernimmt Streitkräfteamt. Abgerufen am 28. Januar 2018.
  4. Fall Franco A. – Untersuchungsausschuss nicht ausgeschlossen. In: Hannoversche Allgemeine Zeitung. 4. Mai 2017, abgerufen am 6. Mai 2017: „Dabei wird es nach RND-Information auch um die intern bereits diskutierte mögliche Entlassung des Amtschefs des Streitkräfteamtes SKA, Generalmajor Werner Weisenburger, gehen. Dieser hatte im Zuge der wissenschaftlich als rassistisch eingestuften Masterarbeit von Franco A. weitere Ermittlungen stoppen lassen. Weisenburger hat das geforderte Disziplinarverfahren beendet.“
  5. Matthias Gebauer: Bundeswehr geht gegen Vorgesetzte vor. In: Spiegel online. 17. Mai 2017, abgerufen am 13. Juni 2017.
  6. Holger Möhle: Wie von der Leyen mit den Soldaten umgeht. In: General-Anzeiger Bonn. 25. Januar 2018, abgerufen am 28. Januar 2018.