World Masters Athletics Championships

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Die World Masters Athletics Championships (WMAC) sind die Leichtathletik-Weltmeisterschaften der Seniorinnen und Senioren ab 35 Jahren. Sie werden seit 1975 alle zwei Jahre ausgetragen. Entsprechend der Einteilung der World Athletics (bis 2019: IAAF) werden die Besten in Altersklassen in 5-Jahresschritten ermittelt. Zwischen 1992 und 2004 wurden zweijährlich auch Weltmeisterschaften im Straßenlauf ausgetragen. Seit 2004 gibt es in der Wintersaison jeweils die Hallenweltmeisterschaften im jährlichen Wechsel mit den Freiluftwettbewerben.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die ersten organisierten Seniorenleichtathleten waren Langstreckenläufer, welche sich im Jahr 1968 als Interessengemeinschaft Älterer Langstreckenläufer (IGÄL) organisierten und eigene Marathonmeisterschaften in den Niederlanden durchführten. Ihr Ziel waren allgemein anerkannte Wettbewerbe in eigenen Altersklassen. Zu den Gründern der IGÄL gehörten Arthur Lainbert, Meinrad Nägele, Dr. Ernst van Aaken sowie der Belgier Jacques Serruys.[1]

Gleichzeitig und unabhängig von der Straßenlaufbewegung bildeten sich in verschiedenen Ländern bereits kleinere Vereine und Clubs von Seniorenleichtathleten. 1965 formierte sich beispielsweise in den USA das erste USA Masters Track and Field Team, geleitet von dem Anwalt David Pain. 1972 organisierte der Woodford Green AC im Crystal Palace National Sports Centre London die ersten wirklichen internationalen Senioren-Leichtathletikwettbewerbe. An ihnen nahmen Gruppen aus den USA, Kanada und Australien teil.

I. WMA in Toronto[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die ersten WMA-Meisterschaften wurden 1975 in Toronto vom kanadischen Masters-Verband unter der Leitung von Don Farquharson veranstaltet. An ihnen nahmen Athleten aus 32 Staaten teil. Unter ihnen befand sich, als einziger Teilnehmer aus Italien, auch Cesare Beccalli, der federführend bei der Gründung des italienischen Seniorenverbandes war und zwei Jahre später die ersten Meisterschaften der European Veterans Athletic Association (EVAA) austrug. Weitere prominente Teilnehmer waren der 90-jährige Duncan MacLean und Roy Fowler.

Während der ersten Weltmeisterschaften der Senioren fand sich auch die World Association of Veteran Athletes (WAVA) zusammen. Das Leitungsgremium bestand aus Jack Fitzgerald (GBR); Don Farquharson (CAN), sowie David Pain (USA), Wal Sheppard (AUS), Maeve Kyle (NIR), Jacques Serruys (BEL), Robert Fine (USA), lan Hume (CAN) und Konrad Hernelind (SWE).[1]

II. WMA in Göteborg[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Vorfeld der Meisterschaften gab es Diskussionen mit der IAAF über die Zulassung von Teilnehmern, welche ihren Amateurstatus verloren hatten. Mit dem Besuch des damaligen Präsidenten der IAAF, Adriaan Paulen, bei den Meisterschaften und seiner Begeisterung wurde eine Einigung möglich. Zwei Monate nach den Wettbewerben wurde der WAVA das alleinige Recht erteilt, über die Zulassung von Athleten zu entscheiden. Die Altersbegrenzung wurde für Männer auf 40 und für Frauen auf 35 festgelegt. Regel 53 der IAAF wurde dementsprechend geändert.

An den Meisterschaften im Slottskogsvallen Stadion nahmen 2750 Athleten teil. Zu den herausragendsten Momenten gehörte das Aufeinandertreffen des Diskusolympiasiegers von 1972 Ludvík Daněk aus der Tschechoslowakei mit dem mehrfachen Olympiasieger Al Oerter aus den USA. Im Lauf waren die Auftritte von Roy Fowler (Großbritannien) und Gaston Roelants (Belgien) bedeutend. Roelants lief über 3000 Meter Hindernis einen Seniorenweltrekord und beendete danach seine aktive Laufbahn.[2] Erstmals startete in Göteborg der lange Zeit dominierende, blinde Sprinter Fritz Assmy (Deutschland). Weitere Meisterschaftsdebütanten waren die Australier Tony Blue und Noel Clough (800 m), der Schweizer Speerwerfer Urs von Wartburg und Jan Hesselberg aus Norwegen. Einmal mehr sorgten auch Jack Greenwood und der nunmehr 92-jährige Duncan MacLean für Aufmerksamkeit.

In Göteborg waren erstmals auch die Frauenwettbewerbe stärker präsent, unterstrichen durch das Seniorendebüt von Miki Gormann (USA).

Am 9. August 1977 gründete sich die WAVA offiziell. Die Geschäftsführung wurde erweitert um Vertreter aus den einzelnen Kontinenten und eine Satzung wurde beschlossen.[1]

Austragungsorte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c Artikel über die Geschichte der WMA auf deren Homepage (Memento vom 25. Oktober 2012 im Internet Archive)
  2. Vereinsseite von Gaston Roelants (flämisch) (Memento vom 2. Januar 2010 im Internet Archive)
  3. Meldung auf world-masters-athletics.org (Memento vom 20. Juli 2011 im Internet Archive) vom 18. Juli 2011
  4. Masters-WM in Toronto wird verschoben, Coronavirus, auf: leichtathletik.de, vom 25. März 2020, abgerufen am 26. März 2020.
  5. Alexandra Dersch: Flash-News des Tages – Masters-WM in Toronto verschoben, Notizen, auf: leichtathletik.de, vom 25. März 2020, abgerufen am 25. März 2020.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]