Roland Engelhard
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Roland Engelhard (* 18. April 1868 in Hannover; † 22. Dezember 1951 ebenda) war ein deutscher Bildhauer.
Biografie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Engelhard (auch Engelhardt geschrieben) war ein Sohn des Bildhauers Wilhelm Engelhard. Seine künstlerischen Ausbildung begann er im väterlichen Atelier, später studierte er an der Berliner Kunstakademie unter Otto Lessing und an der Kunstgewerbeschule Wien. Während seines Studiums wurde er 1890/1891 Mitglied des Polytechnischen Gesangvereins, der späteren Turnerschaft Hansea Hannover.[1]
Ab 1893 war er in Hannover tätig. Auf den Großen Berliner Kunstausstellungen 1896 und 1901 war er mit Reliefbildnissen vertreten.[2] Neben Porträtbüsten umfasste sein Werk hauptsächlich Grabdenkmäler.[2] Als Folge davon gründete er um 1908 zusammen mit verschiedenen Architekten und Bildhauern in Hannover die Künstler-Vereinigung „Friedhofskunst“, da er die Grabmäler weit künstlerischer gestalten wollte, als dieses bislang üblich war. Von einer Engelsfigur wurden auch Kopien für verschiedene Friedhöfe hergestellt (Grabmäler Pleuss, Nolte, Schröder und Gebhardt, vgl. Werke). Nach dem Ersten Weltkrieg schuf er zahlreiche Kriegerdenkmäler.
Engelhard war Mitglied im Hannoverschen Künstlerverein und hatte sein Atelier in der stillgelegten hannoverschen Badehalle, Friedrichstraße 18. Er starb unverheiratet und fand seine letzte Ruhestätte an der Seite seines Vaters auf dem Stadtfriedhof Engesohde, wo sich auch zahlreiche Grabmäler aus seiner Werkstatt erhalten haben.
Ehrungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1912: Goldene Medaille der Stadt Hannover
- Die Engelhardstraße in der Südstadt von Hannover wurde vermutlich nach seinem Vater benannt.
Werke (Auswahl)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1895: Skulpturen im Giebelfeld des Ministerialgebäudes in Bückeburg (heute Sitz des Landgerichts Bückeburg)[3]
- 1900: Büste der Kurfürstin Sophie am Portal der Sophienschule in Hannover, Seelhorststraße 8
- 1911: Struckmeier-Brunnen in Hannover, Sallstraße / Kleine Düwelstraße[4][5]
- 1902: Denkmal für den Arzt Ferdinand Wahrendorff († 1898) in Ilten (Porträtbüste)
- 1903: Grabmal für Wilhelm Engelhard († 1902) in Hannover, Engesohder Friedhof (Trauernde)
- 1904: Neugestaltung des Grabmals für Karl Rudolf Brommy († 1860) (mit Porträt-Medaillon) auf dem Friedhof in Hammelwarden bei Brake (Unterweser)
- 1905: Grabmal für das Ehepaar Gebhardt in Berlin-Zehlendorf, Städtischer Friedhof (Trauernde)
- um 1909: Grabmal Pleuss in Hannover, Engesohder Friedhof (Engel)
- um 1910: Grabmal für Julius Nolte († 1908) in Berlin-Mitte, Invalidenfriedhof (Engel)
- 1912: Grabmal für Bernhard Schröder († 1911) in Bremen-Vegesack, Evangelischer Friedhof (Engel)
- 1914: Grabmal für Julius Krause († 1914) in Hamburg, Friedhof Ohlsdorf (Soldat)
- 1925: Kriegerdenkmal für das Infanterie-Regiment Nr. 82 in Göttingen, Rosengarten (Soldatenfigur zerstört)
- 1926: Grabmal für Ludwig Barnay († 1924) in Hannover, Engesohder Friedhof
Das Grabmal aus grauem Porphyr ist ein Beispiel für die von Engelhard angestrebte künstlerische Qualität von Grabdenkmälern; drei weibliche Figuren symbolisieren Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. - um 1930: Denkmal für die Gefallenen des Pionier-Bataillons Nr. 10 in Minden (seit 1987 unter Denkmalschutz)
sowie undatiert:
- Abendmahlsrelief in der Klosterkirche Mariensee
- Kriegerdenkmal in Schloss Ricklingen (Garbsen)
- Kriegerdenkmal in Osterwieck
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Engelhard, Roland. In: Ulrich Thieme (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 10: Dubolon–Erlwein. E. A. Seemann, Leipzig 1914, S. 541 (Textarchiv – Internet Archive).
- Roland Engelhard: Biographie von Wilhelm Engelhard. In: Niedersachsen. 19. Jahrgang 1914, Nr. 17.
- Oskar Jürgens: Künstlerische Gestaltung von Soldatengräbern und Erinnerungsmalen für die Opfer des Krieges. In: Zeitschrift für Bauwesen. 68. Jahrgang 1918, Sp. 397–452, Abb. 17, 42, 44.
- Walter Nissen: Das Ehrenmal in Göttingens Rosengarten. Göttingen 1987.
- Dirk Böttcher, Klaus Mlynek, Waldemar R. Röhrbein, Hugo Thielen: Hannoversches Biographisches Lexikon. Von den Anfängen bis in die Gegenwart. Schlütersche, Hannover 2002, ISBN 3-87706-706-9, S. 109.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Mitglieder-Liste des Altherren-Verbandes der Hansea (E.V.) gegründet 1848 als P.G.V., Hannover. Hannover April 1951, S. 13.
- ↑ a b Engelhard, Roland. In: Ulrich Thieme (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 10: Dubolon–Erlwein. E. A. Seemann, Leipzig 1914, S. 541 (Textarchiv – Internet Archive).
- ↑ Über den Bau des heutigen Landgerichtsgebäudes auf landgericht-bueckeburg.niedersachsen.de, zuletzt abgerufen am 12. Mai 2021
- ↑ Wolfgang Neß: Südstadt. In: Hans-Herbert Möller (Hrsg.): Stadt Hannover, Teil 1. (= Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland, Baudenkmale in Niedersachsen, Band 10.1.) Friedr. Vieweg & Sohn, Braunschweig / Wiesbaden 1985, ISBN 3-528-06208-8. (Addendum Verzeichnis der Baudenkmale gem. § 4 (NDSchG) (ausgenommen Baudenkmale der archäologischen Denkmalpflege) / Stand: 1. Juli 1985 / Stadt Hannover, S. 7 f.)
- ↑ Rainer Ertel, Ernst-Friedrich Roesener: Hannoversches Brunnenbuch. Fackelträger-Verlag GmbH, Hannover 1988, ISBN 3-7716-1497-X, S. 15, S. 88.
Personendaten | |
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NAME | Engelhard, Roland |
ALTERNATIVNAMEN | Engelhardt, Roland |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Bildhauer |
GEBURTSDATUM | 18. April 1868 |
GEBURTSORT | Hannover |
STERBEDATUM | 22. Dezember 1951 |
STERBEORT | Hannover |