James Bond 007 – Stirb an einem anderen Tag

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Film
Titel James Bond 007 – Stirb an einem anderen Tag
Originaltitel Die Another Day
Produktionsland Vereinigtes Königreich, Vereinigte Staaten
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 2002
Länge 133 Minuten
Altersfreigabe
Produktions­unternehmen
Stab
Regie Lee Tamahori
Drehbuch Purvis & Wade[Anm. 1]
Produktion
Musik
Kamera David Tattersall
Schnitt
Besetzung und Synchronisation
Chronologie

James Bond 007 – Stirb an einem anderen Tag (orig. Die Another Day) ist ein britisch-US-amerikanischer Spy-Fi[3]-Actionfilm nach Motiven von Ian Fleming und der 20. Teil von Eons James-Bond-Reihe. In Pierce Brosnans viertem und letztem Auftritt in der Titelrolle bekommt es der englische Superspion mit einem jungen Industriellen zu tun, der seine nordkoreanischen Verbindungen hinter medienwirksamen Inszenierungen verbirgt. An Brosnans Seite war die frischgebackene Oscarpreisträgerin Halle Berry zu sehen. Der Film startete am 28. November 2002 in den deutschen Kinos und war ein großer finanzieller Erfolg, obwohl er, vor allem aufgrund seiner überzogenen Inszenierung, vielfach zu den schlechtesten Filmen der Reihe gezählt wird.

Der MI6-Agent James Bond wird nach Nordkorea geschickt, weil Colonel Tan-Sun Moon, der Sohn des einflussreichen Generals Moon, der im Westen studiert hat, schmutziger Geschäfte verdächtigt wird. Tan-Sun und der Terrorist Zao tauschen auf einem Militärstützpunkt illegal Waffen gegen Blutdiamanten, die sie in der entmilitarisierten, verminten Zone zwischen Nord- und Südkorea verstecken. Bond gibt sich auf dem Stützpunkt als Diamantenhändler Van Bierk aus, doch Zao und Moon werden durch einen Verräter im Westen über Bonds wahre Identität und seine Mission aufgeklärt.[4] Als sich General Moon, der seinen Sohn ständig kontrolliert, auf dem Stützpunkt ankündigt, ordnet Tan-Sun an, die Waffen verschwinden zu lassen und Bond zu töten. Bond zündet jedoch eine Bombe, die er in dem Koffer mit Diamanten versteckt hatte. Zaos Gesicht wird bei der Explosion durch die umherfliegenden Splitter völlig entstellt. Tao-Sun Moon verlässt den Stützpunkt in einem Luftkissenfahrzeug, Bond verfolgt ihn ebenfalls mit einem solchen Fahrzeug und durchfährt dabei das Minenfeld. Bond gelingt es, das Fahrzeug seines Widersachers zu übernehmen, und er lässt es mitsamt Tan-Sun einen Wasserfall hinabstürzen, wobei es an den Klippen zerschellt. Für General Moon gibt es keinen Zweifel am Tod seines Sohnes. Er nimmt Bond fest und hält ihn vierzehn Monate lang in einem Foltergefängnis gefangen.

Durch Bonds Auftauchen werden die Hardliner in Nordkorea gestärkt und der gemäßigte General Moon geschwächt. Dieser macht den Westen für den moralischen Verfall seines Sohnes verantwortlich und hält Bond für einen Spion, der einen Verbündeten im Westen haben muss. Schließlich wird Bond gegen Zao ausgetauscht, der im Ausland verhaftet worden war, als er versuchte, ein Gipfeltreffen zwischen China und Südkorea zu sabotieren, und chinesische Agenten tötete. Bei dem kurzen Zusammentreffen auf der Brücke ohne Wiederkehr schwören sich Zao und Bond gegenseitig Rache. In Südkorea angekommen, wird Bond betäubt und für Untersuchungen durch den MI6 auf ein britisches Kriegsschiff im Hafen von Hongkong gebracht. M entzieht ihm den Doppelnullstatus und will ihn auf die Falklandinseln abschieben. Sie nimmt ihm übel, dass für seine Befreiung der gefährliche Zao freigelassen werden musste. Außerdem vermutet sie, dass Bond unter der Folter Geheimnisse preisgegeben hat, denn ein amerikanischer Agent in Nordkorea wurde enttarnt und getötet. Um zu verhindern, dass er weiteres verrät, wurde er notgedrungen ausgetauscht. Bond hingegen glaubt, dass dies derselbe Verräter war, der auch ihn enttarnt hatte. Um seinen Ruf wiederherzustellen, flieht Bond und sucht den Verräter.

Der Hinweis eines chinesischen Geheimagenten führt Bond nach Kuba, wo er die amerikanische NSA-Agentin Jinx kennenlernt und eine kriminelle Gen-Klinik aufspürt, die die DNA gutzahlender Kunden gegen die von Menschen austauscht, „die niemand vermisst“. Jinx tötet deren Chef und deponiert eine Bombe, die die Klinik zerstört. Bond entdeckt dort den äußerlich stark veränderten Zao, bekommt ihn aber im Chaos nicht zu fassen. Er stellt aber Diamanten sicher, die ihn zu dem Millionär und Lebemann Gustav Graves führen. Graves hat ein Vermögen mit einem angeblichen Diamantenfund auf Island gemacht und arbeitet 24 Stunden täglich. Eine chemische Analyse ergibt, dass es sich um afrikanische Blutdiamanten handelt. Bond trifft Graves in einem Londoner Fechtclub, konfrontiert ihn mit dem Analyseergebnis seiner Diamanten und beginnt einen Wettkampf, der sich zu einem Duell auf Leben und Tod steigert, bis Graves' Sekretärin Miranda Frost nach einer schweren Verwundung Graves’ den Kampf abbricht. Von Graves’ Fechtlehrerin Verity erfährt Bond, dass die ehemalige Fechtolympiasiegerin Miranda der Protegé von Graves ist.

Jökulsárlón, Island

Graves lädt Bond in seinen isländischen Eispalast zur Präsentation seines Raumfahrtprojekts Ikarus ein. Bond trifft sich zunächst mit M, die ihn reaktiviert, allerdings inoffiziell, da Graves politisch großen Einfluss hat. Er absolviert ein virtuelles Überlebens-Training und lässt sich von Q ausstatten, unter anderem mit einem Sportwagen, der mit optischen Tricks größtenteils unsichtbar gemacht werden kann. Nach Island begleitet wird er von Miranda, die als Agentin für den MI6 arbeitet und im Umfeld von Graves platziert wurde, aber noch nichts herausbekommen hat. Um ihre Tarnung zu schützen, soll Bond nicht über ihre Identität informiert werden.

Bei der Präsentation im Eispalast zeigt Graves, wie sein Ikarus-Satellit Sonnenenergie mit einem riesigen Hohlspiegel auf beliebige Punkte der Erde fokussieren kann. Der Palast wird in der Folge Schauplatz eines spektakulären Showdowns. Bond erkennt, dass es sich bei Graves um den totgeglaubten Colonel Tan-Sun Moon handelt, der sich in der kubanischen Klinik einer Gentransplantation unterzogen und seine Identität gewechselt hat. Er hat „Ikarus“ konstruiert, um vom Orbit aus eine Schneise in das Nord- und Südkorea trennende Minenfeld zu brennen und Nordkorea die Invasion des Südens und damit die Wiedervereinigung zu ermöglichen. Dann entpuppt sich Miranda Frost als von Graves bezahlte Doppelagentin, nachdem dieser sie einst zur Olympiasiegerin machte. Sie war es auch, die Bond in Nordkorea verriet. Bond und Jinx kämpfen zuerst in dem Eispalast auf Island gegen Zao und Miranda, später in einem Antonow An-124-Transportflugzeug im Luftraum über Korea gegen Moon und dessen Schergen, die sie schließlich besiegen, während das US-Militär gegen „Ikarus“ wehrlos ist. Jinx und Bond verlassen das unter dem Ikarus-Strahl explodierende Flugzeug in einem Hubschrauber aus dessen Laderaum. In der letzten Szene liegen sie in einem einsamen Haus im Bett neben Moons Diamanten.

Das Autorenduo Neal Purvis und Robert Wade wurde nach Die Welt ist nicht genug erneut für das Drehbuch engagiert. Sie übernahmen Elemente wie beispielsweise den grundlegenden Plan von Bonds Gegenspieler aus dem Roman Moonraker in ihr Drehbuch, die im gleichnamigen Film nicht verwendet wurden. Auch der Name des Fechtklubs „Blade“ wurde von einem Londoner Herrenklub aus dem Roman übernommen. Bond-Girl Gala Brand wurde in Miranda Frost umbenannt. Als Lee Tamahori für die Regie verpflichtet wurde, verlangte er einige Änderungen am Drehbuch, unter anderem kam eine Parasurfing-Szene dazu, und das Finale wurde in ein Flugzeug verlegt.[5] Einige Handlungselemente wurden bereits in Diamantenfieber verwendet; so unterzieht sich Bonds Gegenspieler auch dort einer medizinischen Gesichtsveränderung und bedroht die Welt mit einer orbitalen Laserkanone, die mit Diamanten betrieben wird.

Nach Lizenz zum Töten und Der Morgen stirbt nie ist dies der dritte James-Bond-Filmtitel ohne jeglichen Bezug auf den bereits 1964 verstorbenen Bond-Erfinder Ian Fleming. Die Phrase Stirb an einem anderen Tag stammt aus dem Gedicht The Day of Battle von A. E. Housmans Sammlung A Shropshire Lad. Dort ist es einem vom Schlachtfeld fliehenden Soldaten bestimmt, „an einem anderen Tag zu sterben“ („But since the man that runs away lives to die another day“).

Zum vierten und letzten Mal spielt Pierce Brosnan den Geheimagenten. Unterstützung erhält er von Oscar-Gewinnerin Halle Berry als NSA-Agentin Jinx. Quartiermeister Q wird nach dem Tod Desmond Llewelyns erstmals durch Monty-Python-Star John Cleese gespielt, der bereits in Die Welt ist nicht genug eingeführt wurde. Als Regisseur verpflichtete man den Neuseeländer Lee Tamahori, dessen Erstling Die letzte Kriegerin aufgrund seiner expliziten Gewaltdarstellung in der Ehe eines Māori-Paares umstritten war. Bevor Lee Tamahori als Regisseur verpflichtet wurde, wurden auch Brett Ratner, Stuart Baird und Stephen Hopkins in Betracht gezogen.[5]

Rosamund Pike wurde nur fünf Tage vor Beginn der Dreharbeiten für die Rolle der Miranda Frost unter Vertrag genommen.[5] Die Rolle ist Pikes Leinwanddebüt. Michael Madsen spielt Jinx' Vorgesetzten in der NSA. Er agierte schon in Nach eigenen Regeln unter Regie von Lee Tamahori.

Als Bond-Girls wurden Saffron Burrows, Salma Hayek und Sophie Ellis-Bextor erwogen. In Probeaufnahmen mit ihnen übernahm Colin Salmon die Rolle von James Bond.[5] Die Tochter des siebenmaligen James-Bond-Darstellers Roger Moore, Deborah Moore, hat einen Cameo-Auftritt als Stewardess, genauso wie Popsängerin Madonna, die auch das Titellied zum Film interpretiert.

Synchronisation

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Rolle Schauspieler Deutscher Synchronsprecher
James Bond Pierce Brosnan Frank Glaubrecht
Giacinta „Jinx“ Johnson Halle Berry Melanie Pukaß
Gustav Graves Toby Stephens Tom Vogt
Miranda Frost Rosamund Pike Ranja Bonalana
M Judi Dench Gisela Fritsch
Zao Rick Yune Johannes Berenz
Q John Cleese Thomas Danneberg
Miss Moneypenny Samantha Bond Anita Lochner
Damian Falco Michael Madsen Engelbert von Nordhausen
Colonel Tan-Sun Moon Will Yun Lee Norman Matt
General Moon Kenneth Tsang Gerhard Paul
Charles Robinson Colin Salmon Detlef Bierstedt
Raoul Emilio Echevarría Christian Rode
Mr. Kil Lawrence Makoare Tilo Schmitz
Verity Madonna Sabina Trooger

Der Film wurde zwischen dem 14. Januar 2002 und 27. Juli 2002 gedreht.[6] Wie für die Filmreihe üblich, wurden aufwendige Stunts – aber auch ausgiebige Computereffekte – umgesetzt: Für die Eröffnungssequenz surft Bond auf Maui (Hawaii), und in Island wurde auf dem größten Gletscher Europas eine wilde Verfolgungsjagd auf dem Eis gedreht. Weitere Drehorte waren Südkorea, Norwegen, Cádiz (für Szenen in Kuba) und Großbritannien.

Einige Tage bevor die Dreharbeiten für das Filmfinale in der Antonow An-124 beginnen sollten, wurde diese beschlagnahmt. Ein Ersatzflugzeug wurde in der Ukraine gefunden, eine An-124 mit dem Kennzeichen UR007.[7]

Der Jaguar XKR aus dem Film James Bond 007 – Stirb an einem anderen Tag

Allein für die im Film verwendete Verfolgungsjagd von Bonds Vanquish mit Zaos Jaguar XKR benötigte man drei Wochen Drehzeit. Als Kulisse hierzu diente die Eislagune Jökulsárlón umgeben von turmhohen Gletschern in der Nähe von Höfn, Island. Dabei wurde der sehr kurze Fluss, der den See mit dem Ozean verbindet, vorübergehend zugeschüttet, um den Wasseraustausch zwischen Jökulsárlón und Atlantik zu verhindern. Die Verringerung des Salzgehalts ließ die Seeoberfläche gefrieren. Beide Fahrzeuge waren erheblich modifiziert, so wurde sowohl in den XKR als auch den Vanquish ein V8 von Ford mit dem Allradantrieb des Ford Explorer verbaut.

Zum Abschluss der Dreharbeiten wurde Bonds Vorstellung mit der von Madonna gespielten Fechtlehrerin aufgenommen.[5] Als Kulisse diente der Reform Club in Pall Mall, London. Für die Fechtszene selbst, die zu 90 % ohne Stuntmen gedreht wurde, erhielten Stevens, Pike und Brosnan ab Januar Fechtunterricht bei Bob Anderson.[8]

Stirb an einem anderen Tag ist der bislang einzige Bond-Film, in dem die Titelsequenz in die Handlung einbezogen ist. Der Zuschauer wird hier Zeuge von Bonds ausgiebiger Folter während der mehrmonatigen Gefangenschaft in Nordkorea. Allerdings sind die Bilder Bond-typisch verfremdet und mit Madonnas gleichnamigem Titelsong unterlegt, um auch als charakteristische Bond-Titelsequenz identifizierbar zu bleiben.

Der Aston Martin V12 Vanquish aus dem Film James Bond 007 – Stirb an einem anderen Tag

Fuhr Pierce Brosnans James Bond zuletzt BMW, so war das Bond-Auto hier ein V12 Vanquish. Die Marke stellte bereits in Goldfinger das Fahrzeug für die Filmfigur. In diesem Film ist das Auto ausgestattet mit adaptiver Tarnung (nimmt die Farbe der Umgebung an, jedoch im Infrarot-Bereich sichtbar), Raketen-, Maschinengewehr- und Granatenbewaffnung sowie Schleudersitzen. Die weitere Agentenausrüstung besteht aus einer Uhr mit Fernzünder für Sprengstoff, einer Uhr mit Laser sowie einem Ring, der Panzerglas mit hohen Tönen zerbrechen kann, und einem Surfbrett mit Geheimfach für Walther P99, C4-Sprengstoff und ein GPS-Messer.

Die Menge an Produktplatzierungen in diesem Film war außergewöhnlich: 20 Firmen bezahlten insgesamt 70 Millionen US-Dollar für die Platzierung ihrer Marken im Film.[9] So entkommen Bond und Jinx einer brennenden Antonow in einem MD-600N NOTAR Helikopter, der im freien Fall zum Starten gebracht wird und erst zehn Meter über dem Boden unter Kontrolle kommt. Von Kuba flieht Zao in einer MD Explorer. Für den Sponsor Philips wurde eine Szene, in der sich Bond mit einem elektrischen Rasierapparat den Bart entfernt, mit mehreren regionalen Produktvarianten gedreht. Der Film erhielt deshalb in der Presse den Spottnamen „Buy Another Day“ (englisch ‚Kaufe an einem anderen Tag‘).

Panoramaansicht der geodätischen Kuppeln des Eden Projects in Cornwall, einem weiteren Drehort

Der Titelsong Die Another Day, veröffentlicht am 19. Oktober 2002, wurde von Madonna gesungen. Der Text stammt von ihr und Mirwais Ahmadzaï. Er erreichte in den britischen Charts Platz eins und in den US-Charts Platz 8. Der Song von The ClashLondon Calling, im Landeanflug auf London ist zwar nicht im Soundtrack, wohl aber bei mancher DVD und Blu-ray Disc des Films als Extra (Spezialtrailer)[10] enthalten.

Den Soundtrack schrieb David Arnold, der bereits für die beiden Vorgängerfilme komponierte. Es erschien erstmals 2002 bei WEA Records auf einer Enhanced CD; zusätzlich zur Musikspur war auf der CD ein Multimedia-Teil für CD-ROM-Laufwerke enthalten mit Madonnas Musikvideo, Bildschirmschoner sowie Zugang zur offiziellen Website des Films. Die deutsche Version besaß ein zweites Cover mit deutschem Titel, aber in der Schriftart des Der-Morgen-stirbt-nie-Logos.

Titelliste der Originalauflage

  1. Die Another Day – Madonna (4:38)
  2. James Bond Theme – Paul Oakenfold (4:06)
  3. On The Beach (2:51)
  4. Hovercraft Chase (3:50)
  5. Some Kind Of Hero (4:32)
  6. Welcome To Cuba (2:08)
  7. Jinx Jordan (1:29)
  8. Jinx & James (2:04)
  9. A Touch Of Frost (1:52)
  10. Icarus (1:24)
  11. Laser Fight (4:36)
  12. Whiteout (4:55)
  13. Iced Inc. (3:09)
  14. Antonov (11:52)
  15. Going Down Together (4:06)

Thomas Danneberg, der im Film als Q zu hören ist, schrieb auch das Synchrondrehbuch und führte Synchronregie im Auftrag der Berliner Synchron GmbH Wenzel Lüdecke. Neben den schon aus den vorherigen Teilen bekannten Synchronsprechern für Bond, M, Q, Robinson und Moneypenny wurde Halle Berrys Rolle mit Melanie Pukaß besetzt, der Tochter von M-Sprecherin Gisela Fritsch. Als Sprecherin für Madonna wurde deren deutsche Standardstimme Sabina Trooger gewählt. Sie sprach schon im Bond-Film Im Angesicht des Todes Grace Jones als May Day. Aber auch Gerhard Paul hatte Bond-Erfahrung; er lieh im vorhergehenden Die Welt ist nicht genug David Calder als Sir Robert King seine Stimme.

Veröffentlichung

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Englisches Logo

Die Premiere fand am 18. November 2002 in einer mit 3000 Menschen – darunter auch Elisabeth II. – gefüllten Royal Albert Hall statt. Gleichzeitig wurde das 40-jährige Bestehen der James-Bond-Filmreihe in Anwesenheit aller ehemaligen Bond-Darsteller (George Lazenby, Roger Moore, Timothy Dalton) abgesehen von Sean Connery gefeiert.

Stirb an einem anderen Tag war mit Produktionskosten von 142 Millionen Dollar der bis dahin teuerste James-Bond-Film, gleichzeitig hatte er aber auch die bis dahin höchsten Einspielergebnisse: allein in Deutschland hatte er 5 Millionen Kinobesucher, weltweit spielte er über 430 Millionen Dollar ein.[11][12] Als weltweites inflationsbereinigtes Einspielergebnis wurden im Jahr 2011 544 Millionen US-Dollar angegeben, nach damaligem Stand das elftbeste Ergebnis eines Bond-Films.[13]

Die erste DVD-Version kam 2003 auf den Markt. Stirb an einem anderen Tag war der letzte James-Bond-Film, der auf VHS veröffentlicht wurde. Zusätzlich zur Standardausführung ist eine Special Edition im Schuber erschienen mit einem Wendecover in der Aufmachung der bereits erschienenen Special-Edition-Serie der Bond-Filme.[14] Als Blu-ray Disc wurde er 2008 in der Gold-Sleeve-Serie auf den Markt gebracht.[15] Zum 50. Jubiläum erschien die bislang jüngste Auflage.

Stirb an einem anderen Tag wurde erstmals im deutschen Free-TV am 4. Dezember 2005 um 20:15 Uhr auf RTL ausgestrahlt. Den Film sahen insgesamt 7,65 Millionen Zuschauer. In der werberelevanten Zielgruppe waren es 5,10 Millionen Zuschauer bei 32,5 Prozent Marktanteil.[16]

Zeitgenössische Bewertung

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Quelle Bewertung
Rotten Tomatoes (Tomatometer) 55 %[17]
Metacritic (Metascore) 56/100[18]
AllMovie SternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbol[19]
CinemaScore A–[20]

Stirb an einem anderen Tag erhielt ein verhaltenes Presseecho, was sich auch in den Auswertungen US-amerikanischer Aggregatoren widerspiegelt. So erfasst Rotten Tomatoes kaum mehr wohlwollende als kritische Besprechungen und ordnet den Film dementsprechend als „Gammelig“ ein.[17] Laut Metacritic fallen die Bewertungen im Mittel „Durchwachsen oder Durchschnittlich“ aus.[18] Es folgen einige repräsentative Pressestimmen:

„Spannendes, in aufregenden Bildern inszeniertes Actionspektakel mit humorvollen, mitunter auch anzüglichen Dialogen und guten Darstellern, das den Charme der frühen Bond-Filme wieder aufleben lässt.“

Filmdienst Nr. 24 vom 19. November 2002[21]

„Die Stunts sind so rasant und spektakulär wie nie, doch auch hier wollen die Macher manchmal zu viel. Vieles ist einfach zu sehr over the top. Natürlich spielt Logik in einem Bond-Film keine Rolle, aber auf die Szene des auf einem Autodach surfenden 007 hätte man besser verzichtet. Das ist nicht nur tricktechnisch unzureichend gelöst, sondern wirkt in hohem Maße lächerlich. Ähnliches gilt für die Flugzeug-Sequenz, die sich über alle physikalischen Gesetze hinwegsetzt oder den hanebüchenen Super-Mega-Laser-Satelliten […]. Technisch perfekt gestaltet sich allerdings der Rest der Action – ob Verfolgungsjagden per Luftkissenboot, Auto oder Hubschrauber. […] Die Story, die natürlich nur ein Aufhänger für die rastlose Action ist, bietet wenig Spektakuläres. Außer einer kleinen Überraschung läuft alles nach altbekanntem Muster ab. […] Lee Tamahori hat versucht, den kleinsten gemeinsamen Nenner des Publikumsgeschmacks zu finden und eine Actionszene an die nächste gereiht. Das Problem dabei ist nur, dass Stirb an einem anderen Tag dadurch etwas seelenlos wirkt, nur Schauwerte bietet, keine wirkliche Substanz aufweist. Aber das alles halt auf hohem Niveau.“

Filmstarts.de[22]

„Der […] Film […] bietet viel Ironie, ist spektakulär, rasant, atemberaubend ausgestattet und geizt nicht mit exorbitanten Bildern im Hochglanzformat. Und doch bleibt das 20. James Bond-Abenteuer in den Details zu einfallslos, Handlung und Action wirken mitunter maßlos und übertrieben, die allzu dominanten Spezialeffekte weisen stellenweise tricktechnische Mängel auf.“

zelluloid.de[23]

„Auch der Neuseeländer Lee Tamahori […] konnte dem Agentenzauber nichts Neues abgewinnen. Die typische Story wurde mit einer Menge Action, Ballerei und Explosionen angereichert, die in derart schnelle Folgen auf den Betrachter zukommen, dass der gar nicht darüber nachdenken kann, wie idiotisch die ganze Geschichte eigentlich ist. Ein großes Plus: diesmal bekommt Bond mit der amerikanischen NSA-Agentin Jinx, […] einen bezaubernden Sidekick.“

Stirb an einem anderen Tag gelingt es, die bewährten Zutaten Weltpolitik, Luxus, Exotik und Erotik so neu aufzubereiten, dass sie den Zuschauer fesseln […]. […] In puncto Action haben die Produzenten von 007 mit ‚Stirb an einem anderen Tag‘ die Lufthoheit gegenüber Konkurrenten wie Triple X zurückgewonnen […]. Andererseits: So übertrieben wie diesmal waren die Action-Sequenzen und Special-Effects noch nie. Wenn Bond mitsamt einer gewaltigen Klippe ins Eismeer stürzt und dort auf dem Dach seines Eisflitzers gemütlich weitersurft, ist die Grenze zum Comic-Strip erreicht. Wenn der Agent nicht vollends zum Superman, ja zur Witzfigur werden soll, dann muss an dieser Stelle Schluss sein.“

„Empfehlenswert [–] Hightech, irre Stunts und feine Ironie [–] Spaß: 0/3; Action: 3/3; Erotik: 0/3; Spannung: 2/3; Anspruch: 0/3“

TV Movie 24/05 (anlässlich der Free-TV-Premiere)

2003 war der Film in fünf Kategorien, unter anderem als Best Action/Adventure/Thriller Film, für den Saturn Award nominiert. Komponist David Arnold wurde mit dem BMI Film Music Award ausgezeichnet. Darstellerin Rosamund Pike erhielt den Empire Award als Beste Newcomerin. Madonna erhielt 2003 für ihren zweiminütigen Kurzauftritt im Film den Spottpreis Goldene Himbeere als schlechteste Nebendarstellerin.

Die Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW) in Wiesbaden verlieh dem Film das Prädikat „wertvoll“.[26]

Vergleich mit anderen Bondfilmen

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Stirb an einem anderen Tag wird häufig als einer der schlechtesten Filme innerhalb der James-Bond-Reihe angesehen, was die Bewertungen und Platzierungen in zahlreichen Ranglisten der letzten Jahre belegen.

Die Zeitschrift Entertainment Weekly erstellte 2006 eine Rangfolge der James-Bond-Filme, in der Stirb an einem anderen Tag als 13. von 21 Filmen abschnitt und die Handlung als „total unverständlich“ bezeichnet wurde.[27] Im selben Jahr wählte die Redaktion des Multimedia-Portals IGN die „aufgeblähte Selbstparodie“ auf den 19. und vorletzten Platz innerhalb der Filmreihe.[28]

Zwischen 2011 und 2012 stimmten die Besucher der James-Bond-Fanseite MI6-HQ.com über die besten Bond-Filme ab. Stirb an einem anderen Tag erreichte Platz 20 von 22 Filmen.[29]

Im Jahr 2012 wurden die Bond-Filme auch durch die Leser des 007 Magazine bewertet, wobei Stirb an einem anderen Tag den vorletzten Platz belegte. Schlechter schnitt nur die Parodie Casino Royale aus dem Jahr 1967 ab.[30] In einer ebenfalls 2012 veröffentlichten Liste des Rolling Stone nimmt Stirb an einem anderen Tag jedoch einen guten zehnten Platz unter 24 James-Bond-Filmen ein und wird als „bester der Bond-Filme mit Pierce Brosnan“ bezeichnet.[31] Im selben Jahr wurde Stirb an einem anderen Tag von dem Magazin Time Out als schlechtester der 22 Bond-Filme genannt.[32] In dem im selben Jahr erschienenen Sonderheft 50 Jahre James Bond des Stern wird der Film mit drei von fünf Sternen („solide“) bewertet. Man bescheinigt ihm allerdings eine gewisse „Überdrehtheit“ und bezeichnet insbesondere das unsichtbare Auto und die Kitesurf-Sequenz als „peinlich.“[33]

  • Stirb an einem anderen Tag ist ein doppeltes Jubiläum: Einerseits ist es der 20. Film, andererseits sind seit der Premiere des ersten Films 007 jagt Dr. No genau 40 Jahre vergangen. Aus Anlass des 20. Films gibt es einige Hommagen an alte Filme der Reihe. Auffällig sind unter anderem die Gadgets aus früheren Bond-Filmen, die in Qs Lager zu sehen sind, wie etwa den Messerschuh aus Liebesgrüße aus Moskau oder der Acrojet aus Feuerball. Als Q eine neue Uhr an Bond übergibt, bezeichnet er sie als die zwanzigste. Eine Reminiszenz an Goldfinger sind die Laserstrahlen, die Jinx in Gustav Graves angeblicher Diamantenmine bedrohen. Beim ersten James-Bond-Film entstieg Ursula Andress im cremefarbenen Baumwoll-Bikini und mit einem Tauchermesser dem Meer. In Anknüpfung an diese Szene entstieg Halle Berry unter den Blicken von James Bond in einem Dr.-No-Bikini dem Meer.
  • In der Szene am Strand von Havanna liest James Bond ein Buch von seinem Namensgeber und Ornithologen James Bond, später gibt er sich als dieser aus.
Commons: James Bond 007 – Stirb an einem anderen Tag – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  1. Gemeinsame Co-Autorenschaft gemäß der weltweit gängigen Richtlinien der amerikanischen Filmautorengewerkschaft

Einzelnachweise

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  1. Freigabebescheinigung für James Bond 007 – Stirb an einem anderen Tag. Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft, Juni 2005 (PDF; Prüf­nummer: 91 789-a V/DVD).
  2. Alterskennzeichnung für James Bond 007 – Stirb an einem anderen Tag. Jugendmedien­kommission.
  3. Relive decades of spy-fi with an epic retrospective on James Bonds’ sci-fi gadgets. (YouTube-Video, 16:39 min) In: Blastr. 6. November 2015, abgerufen am 13. März 2016 (englisch).
  4. Van Bierk. Abgerufen am 1. Januar 2014.
  5. a b c d e Production Notes – Die Another Day auf mi6-hq.com (englisch), abgerufen am 5. März 2013.
  6. Box office auf imdb.com (englisch), abgerufen am 5. März 2013.
  7. John Pavlus: No Holds Barred. Page 3. American Cinematographer Online Magazine, November 2002, abgerufen am 24. August 2012 (englisch).
  8. Die Another Day, the Swordfight abgerufen am 27. August 2015.
  9. 007 im TV – durch neue Regeln illegal – Spiegel vom 9. November 2006.
  10. James Bond 007 – Die another Day (UK Import) Blu-ray. In: bluray-disc.de. Abgerufen am 6. Juni 2024.
  11. Budget und Einspielergebnisse – James Bond 007 – Stirb an einem anderen Tag, IMDB, abgerufen am 24. August 2012.
  12. Die Another Day Box Office Mojo. abgerufen am 24. August 2012 (englisch)
  13. Einspielergebnisse weltweit In: Stern-Edition 2/2012, S. 72–73.
  14. Vgl. 007homevideo.com (Memento vom 18. November 2015 im Internet Archive)
  15. Vgl. 007homevideo.com (Memento vom 7. März 2016 im Webarchiv archive.today)
  16. Thomas Lückerath: Bond, James Bond: Mit der Lizenz zur Marktführerschaft. In: DWDL.de. 5. Dezember 2005, abgerufen am 3. November 2022.
  17. a b James Bond 007 – Stirb an einem anderen Tag. In: Rotten Tomatoes. Fandango, abgerufen am 29. November 2022 (englisch, 224 erfasste Kritiken).
  18. a b James Bond 007 – Stirb an einem anderen Tag. In: Metacritic. Abgerufen am 20. Februar 2023 (englisch, 43 erfasste Kritiken).
  19. Karl Williams: Kritik zu James Bond 007 – Stirb an einem anderen Tag (Memento vom 5. Juli 2017 im Internet Archive) bei AllMovie (englisch)
  20. Datenbankabfrage bei cinemascore.com
  21. James Bond 007 – Stirb an einem anderen Tag. In: Lexikon des internationalen Films. Filmdienst, abgerufen am 23. Januar 2011.
  22. Filmstarts-Kritik zu James Bond 007 – Stirb an einem anderen Tag, abgerufen am 23. Januar 2011.
  23. Artur Jaworski: Stirb an einem anderen Tag. In: Zelluloid.de. 11. November 2008, archiviert vom Original am 5. September 2017; abgerufen am 27. September 2018.
  24. James Bond 007 – Stirb an einem anderen Tag. In: prisma. Abgerufen am 5. September 2017.
  25. Holger Christmann: Vom Agenten zum Superhelden – der neue 007, in: Frankfurter Allgemeine vom 27. November 2002, abgerufen am 13. Januar 2013.
  26. James Bond 007 – Stirb an einem anderen Tag auf fbw-filmbewertung.com
  27. Countdown: Ranking the Bond Films auf Entertainment Weekly (englisch), abgerufen am 5. März 2013.
  28. James Bond's Top 20 – Ranking 007's films from worst to best auf: ign.com (englisch), abgerufen am 5. März 2013.
  29. Best Bond Film Results. In: mi6-hq.com. 3. Dezember 2012, abgerufen am 6. Juni 2024 (englisch).
  30. 007 MAGAZINE readers vote On Her Majesty’s Secret Service as greatest ever Bond film! In: 007magazine.co.uk. Abgerufen am 6. Juni 2024 (englisch).
  31. James Bond’s Best and Worst: Peter Travers Ranks All 24 Movies. In: rollingstone.com. 9. November 2012, abgerufen am 1. Juni 2024 (englisch).
  32. The best and worst James Bond movies: a ranked list auf timeout.com (englisch), abgerufen am 5. März 2013.
  33. Volltreffer und Rohrkrepierer: sämtliche Bond-Missionen in der Manöverkritik In: Stern-Edition 2/2012 50 Jahre James Bond, S. 64–71.