Tour de France 2024

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Tour de France 2024
Allgemeines
Ausgabe111. Tour de France
RennserieUCI WorldTour 2024 2.UWT
Etappen21
Datum29. Juni – 21. Juli 2024
Gesamtlänge3492 km
AustragungsländerFRA Frankreich
ITA Italien
SMR San Marino
MON Monaco
StartFlorenz
ZielNizza
Teams22
Fahrer am Start1
◀20232025
Dokumentation

Die Tour de France 2024 ist die 111. Austragung des wichtigsten Etappenrennens im professionellen Straßenradsport. Das Rennen soll am 29. Juni 2024 in Florenz gestartet werden, das Ziel der letzten Etappe befindet sich in Nizza, wo das Rennen am 21. Juli 2024 enden soll. Es wird das erste Mal sein, dass die Frankreich-Rundfahrt nicht in Paris endet und das erste Mal seit dem Jahr 1989, dass ein Einzelzeitfahren die letzte Etappe bildet.

Teams und Fahrer

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Nach dem Reglement der Union Cycliste Internationale sind die 18 UCI WorldTeams zum Start berechtigt und verpflichtet. Zudem qualifizieren sich automatisch die beiden besten UCI ProTeams des Vorjahres: Lotto Dstny und Israel-Premier Tech. Der Veranstalter vergab außerdem Wildcards an die beiden ProTeams TotalEnergies und Uno-X Mobility.[1]

Am 27. Juni 2024 – zwei Tage vor Beginn der Rundfahrt – werden die Fahrer im Rahmen einer Teampräsentation in Florenz vorgestellt.

WorldTeams (18)ProTeams (4)

Als Favoriten auf den Gesamtsieg gelten der Vorjahressieger Jonas Vingegaard (Visma-Lease a Bike), Tadej Pogačar (UAE Team Emirates), Primož Roglič (Bora-hansgrohe) und Remco Evenepoel (Soudal Quick-Step). Die vier Fahrer, die den Großteil der Rundfahrten in der näheren Vergangenheit dominierten, werden zudem erstmals bei einem Etappenrennen aufeinandertreffen. Während Tadej Pogačar den Giro d’Italia 2024 gewann, wurde die Saison der drei anderen Fahrer maßgeblich von einem Massensturz bei der Baskenland-Rundfahrt geprägt.[2]

Jonas Vingegaard, der die Tour de France in den Jahren 2022 und 2023 gewann, zog sich bei dem Sturz neben einem Schlüsselbein- und mehreren Rippenbrüchen auch eine Lungenprellung und einen Pneumothorax zu und bestritt seither keine Rennen mehr.[3] Seit Start bei der Tour de France galt lange Zeit als fraglich und wurde erst am 20. Juni bestätigt.[4] Vor dem Sturz konnte der Däne die Gesamtwertung von Gran Camiño und Tirreno–Adriatico gewinnen, wobei er bei den beiden Rundfahrten insgesamt fünf Etappen für sich entschied. Unterstützung erhält Jonas Vingegaard unter anderen von Neuzugang Matteo Jorgenson der neben dem Eintagesrennen Dwars door Vlaanderen die Gesamtwertung von Paris–Nizza für sich entschied. Auch Wout van Aert und Christophe Laporte sollen für das Team Visma-Lease a Bike an den Start gehen. Allerdings fallen mit Steven Kruijswijk und Dylan van Baarle nach einem Massensturz bei der Dauphiné sowie mit Sepp Kuss, der die Vuelta a España 2023 gewann, aber eine COVID-19-Erkrankung nicht rechzeitig auskurieren konnte, drei Edelhelfer aus. Tadej Pogačar, der die Tour de France in den Jahren 2020 und 2021 gewann und zuletzt zweimal Gesamtzweiter wurde, dominierte im Frühjahr bei der Katalonien-Rundfahrt und gewann die Eintagesrennen Strade Bianche und Lüttich–Bastogne–Lüttich. Im Anschluss ging er beim Giro d’Italia an den Start, wo er sechs Etappen gewann und die Gesamtwertung mit einem Vorsprung von fast 10 Minuten für sich entschied.[5] Mit dem Sieg bei der Frankreich-Rundfahrt könnte er somit der erste Fahrer seit Marco Pantani im Jahr 1998 werden, der in derselben Saison die Tour de France und den Giro d’Italia gewinnt. Mit Juan Ayuso, João Almeida, Pavel Sivakov, Marc Soler, Tim Wellens und Nils Politt kann er zudem auf das vermutlich stärkste Team bauen. Auch Adam Yates der die Frankreich-Rundfahrt im Vorjahr als Dritter beendete und die Tour de Suisse 2024 gewann wird sich in die Dienste des Slowenen stellen.[6] Nach seinem Wechsel zur deutschen Bora-hansgrohe Mannschaft konnte Primož Roglič, der Sieger des Giro d’Italia 2023, im Frühjahr nicht an seine früheren Leistungen anschließen. Nach seinem Sturz bei der Baskenland-Rundfahrt gewann er jedoch das Critérium du Dauphiné, das als wichtiges Vorbereitungsrennen auf die Tour de France zählt. Mit Jai Hindley und Alexander Wlassow hat die Bora-hansgrohe Mannschaft zudem zwei weitere Fahrer, die im Gesamtklassement eine Top-Platzierung erzielen könnten. Remco Evenepoel soll im Jahr 2024 erstmals die Tour de France bestreiten. Zu den größten Erfolgen des 24-jährigen Belgiers zählen der Gesamtsieg bei der Vuelta a España 2022, zwei Siege bei Lüttich–Bastogne–Lüttich (2022, 2023) und jeweils ein Weltmeistertitel im Straßenrennen (2022) und Einzelzeitfahren (2023). Mit der Algarve-Rundfahrt konnte er in der Saison 2024 jedoch nur ein Etappenrennen gewinnen. Nach Platz zwei bei Paris–Nizza, stürzte er bei der Baskenland-Rundfahrt und wurde beim Critérium du Dauphiné Gesamtsiebter, wobei er das Einzelzeitfahren für sich entschied. Auf den Bergetappen gelten Mikel Landa und Ilan Van Wilder als seine wichtigsten Helfer.

Die Ineos Grenadiers planen mit Egan Bernal, Geraint Thomas, Carlos Rodríguez und Thomas Pidcock mehrere Gesamtklassement-Fahrern zu der 111. Austragung zu entsenden. Geraint Thomas bestritt zuletzt, den Giro d’Italia und belegte dritten Gesamtrang. Unklar ist, ob der Tour-de-France-Sieger des Jahres 2018 als Kapitän oder Helfer ab den Start geht.[7] Egan Bernal, der die Tour de France im Jahr 2019 gewann, zeigte nach seinem schweren Trainingssturz im Jahr 2021 zuletzt mit aufsteigender Form auf und stand bei der Katalonien-Rundfahrt nach drei Jahren als Gesamtdritter wieder auf dem Podium eines Etappenrennens der UCI WorldTour.[8] In Vorbereitung auf die Frankreich-Rundfahrt belegt er den vierten Gesamtrang bei der Tour de Suisse. Carlos Rodríguez, der im Vorjahr den fünften Gesamtrang bei der Tour de France belegte, gewann im Jahr 2024 die Tour de Romandie und überzeugte zuletzt mit einem Etappensieg beim Critérium du Dauphiné, wo er den gesamtführenden Primož Roglič distanzierte. Thomas Pidcock hingegen konnte bei den Rundfahrten der laufenden Saison nicht überzeugen. Der amtierenden Mountainbike-Weltmeister gewann im Frühjahr jedoch das Amstel Gold Race.

Weitere bekannte Gesamtklassement-Fahrer, die das Rennen in Angriff nehmen sollen, sind: Richard Carapaz (EF Education-EasyPost), Simon Yates (Team Jayco AlUla), Enric Mas (Movistar Team), David Gaudu (Groupama-FDJ), Felix Gall (Decathlon AG2R La Mondiale), Santiago Buitrago, Pello Bilbao, Jack Haig (alle Bahrain Victorious), Giulio Ciccone (Lidl-Trek), Romain Bardet (Team dsm-firmenich PostNL) und Guillaume Martin (Cofidis). Weiters ist der Kanadier Derek Gee (Israel-Premier Tech) zu nennen der beim Critérium du Dauphiné mit dem dritten Gesamtrang aufzeigte.[9]

Von den Sprintern planen Jasper Philipsen (Alpecin-Deceuninck), Dylan Groenewegen (Team Jayco AlUla), Mads Pedersen (Lidl-Trek), Biniam Girmay (Intermarché-Wanty), Arnaud De Lie (Lotto Dstny), Mark Cavendish (Astana Qazaqstan Team), Sam Bennett (Decathlon AG2R La Mondiale Team), Fabio Jakobsen (Team dsm-firmenich PostNL), Arnaud Démare (Arkéa-B&B Hotels), Alexander Kristoff (Uno-X Mobility), Bryan Coquard (Cofidis) und Phil Bauhaus (Bahrain Victorious) bei der 111. Austragung zu starten. Weiters sollen auch der amtierende Weltmeister Mathieu van der Poel (Alpecin-Deceuninck) und Wout van Aert (Team Visma-Lease a Bike) bei dem Rennen starten, wobei letzterer nach seinem Sturz bei Dwars door Vlaanderen erst Ende Mai bei der Tour of Norway wieder ein Rennen bestritten hat.[10][9]

Bereits am 21. Dezember 2022 wurde der Start der Rundfahrt in Florenz bekanntgegeben. Die Tour de France startet somit erstmals in ihrer Geschichte in Italien.[11] Die komplette Streckenführung der 111. Austragung wurde am 25. Oktober 2023 im Palais des Congrès in Paris vorgestellt.[12] Insgesamt absolvieren die Fahrer 3497,3 Kilometer auf 21 Etappen. Auf dem Programm stehen acht flache, vier hüglige und sieben Bergetappen, sowie zwei Einzelzeitfahren. Vier Etappen enden mit einer Bergankunft. Die Rundfahrt umfasste zwei Ruhetage, die nach den Etappen 9 und 15 abgehalten wurden. Neben Italien führt die Strecke auch durch San Marino und Monaco, wobei der Großteil der Etappen auf französischem Boden ausgetragen wird. Hier werden 7 Regionen und 30 Départements durchfahren. Mit dem Apennin, dem Zentralmassiv, den Pyrenäen und den Alpen werden vier Gebirge angesteuert. Insgesamt müssen 52.230 Höhenmeter überwunden werden. Das „Dach der Tour“ bildet die Cime de la Bonette mit einer Höhe von 2802 Metern Seehöhe. Sie wurde zuletzt im Jahr 2008 überquert und stellt den höchsten Punkt in der Geschichte der Tour de France dar. Die Zeitfahren machen insgesamt eine Distanz von 59 Kilometern aus, was dem höchsten Wert seit dem Jahr 1989 entspricht. Eine Besonderheit stellt die 9. Etappe um Troyes dar, auf der 14 Schotterabschnitte (chemins blancs) befahren werden müssen. Die nicht-asphaltierten Sektoren weisen eine Gesamtdistanz von 32,2 Kilometern auf, was 16,18 % der Etappendistanz entspricht.[13]

Bei der 111. Austragung werden zwölf neue Start- (Florenz, Cesenatico, Piacenza, Évaux-les-Bains, Gruissan) und Zielorte (Rimini, Bologna, Saint-Vulbas, Gevrey-Chambertin, Colombey les Deux Églises, SuperDévoluy, Col de la Couillole) genutzt.[13]

Die folgende Tabelle zeigt die Etappen mit Datum, Start- und Zielort, Kategorisierung und Etappenlänge. Außerdem sind der Etappensieger und der jeweils Führende in der Gesamtwertung nach der Etappe angegeben. In der ersten Spalte sind die Einzelartikel zu jeder Etappe mit detaillierten Angaben zu Platzierung und Rennverlauf angegeben.

EtappeDatumEtappenortetypeLänge (km)Höhenmeter (m)Etappen­siegerGesamt­führender
1. Etappe 29. Jun.ITA FlorenzITA Rimini
Hügelige Etappe
Hügelige Etappe
2063.847 m
2. Etappe 30. Jun.ITA CesenaticoITA Bologna
Hügelige Etappe
Hügelige Etappe
2001.858 m
3. Etappe 1. Jul.ITA PiacenzaITA Turin
Hügelige Etappe
Hügelige Etappe
2291.315 m
4. Etappe 2. Jul.ITA PineroloValloire
Hochgebirgsetappe
Hochgebirgsetappe
1383.860 m
5. Etappe 3. Jul.Saint-Jean-de-MaurienneSaint-Vulbas
Flachetappe
Flachetappe
1771.002 m
6. Etappe 4. Jul.MâconDijon
Flachetappe
Flachetappe
163889 m
7. Etappe 5. Jul.Nuits-Saint-GeorgesGevrey-Chambertin
Einzelzeitfahren
Einzelzeitfahren
25,3285 m
8. Etappe 6. Jul.Semur-en-AuxoisColombey les Deux Églises
Hügelige Etappe
Hügelige Etappe
183,42.291 m
9. Etappe 7. Jul.TroyesTroyes
Hügelige Etappe
Hügelige Etappe
1992.033 m
8. Juli1. Ruhetag in Orléans
Ruhetag
Ruhetag
10. Etappe 9. Jul.OrléansSaint-Amand-Montrond
Flachetappe
Flachetappe
187,3888 m
11. Etappe 10. Jul.Évaux-les-BainsSuper Lioran
Hochgebirgsetappe
Hochgebirgsetappe
2114.192 m
12. Etappe 11. Jul.AurillacVilleneuve-sur-Lot
Flachetappe
Flachetappe
2042.253 m
13. Etappe 12. Jul.AgenPau
Flachetappe
Flachetappe
1711.866 m
14. Etappe 13. Jul.PauPla d’Adet
Hochgebirgsetappe
Hochgebirgsetappe
1524.043 m
15. Etappe 14. Jul.Loudenvielle – Plateau de Beille
Hochgebirgsetappe
Hochgebirgsetappe
1985.043 m
15. Juli2. Ruhetag in Gruissan
Ruhetag
Ruhetag
16. Etappe 16. Jul.GruissanNîmes
Flachetappe
Flachetappe
1871.176 m
17. Etappe 17. Jul.Saint-Paul-Trois-ChâteauxSuperDévoluy
Hochgebirgsetappe
Hochgebirgsetappe
1783.007 m
18. Etappe 18. Jul.GapBarcelonnette
Mittelschwere Etappe
Mittelschwere Etappe
1793.033 m
19. Etappe 19. Jul.EmbrunIsola 2000
Hochgebirgsetappe
Hochgebirgsetappe
1454.462 m
20. Etappe 20. Jul.NizzaCol de la Couillole
Hochgebirgsetappe
Hochgebirgsetappe
1334.763 m
21. Etappe 21. Jul.MON Monaco-StadtNizza
Einzelzeitfahren
Einzelzeitfahren
34728 m
Der Grand Départ in Florenz

Der Grand Départ soll, 100 Jahre nach dem ersten italienischen Tour-Sieg durch Ottavio Bottecchia, erstmals in Italien stattfinden. Es wird der dritte Grand Départ in Folge außerhalb Frankreichs sein.

Gestartet wird die Frankreich-Rundfahrt 2024 in Florenz, von wo eine wellige Etappe über 205 km nach Rimini an die adriatische Küste führen soll. Auf dieser Etappe sind bereits 3700 Höhenmeter zu erwarten, was Ausreißern entgegenkommen sollte. Zudem wird San Marino mit einer Durchquerung im Rahmen dieser Etappe das 14. Land, in dem die Tour de France zu Gast ist.[14] Die 2. Etappe wird am Folgetag in Cesenatico gestartet und soll nach 200 km in Bologna enden. Im Finale wird der durch den Giro dell’Emilia bekannten Anstieg zum Santuario della Madonna di San Luca zweimal befahren, ehe sich das Ziel nach der anschließenden Abfahrt im Stadtzentrum befindet. Den Abschluss des Gastspiels in Italien soll eine 225 km lange Flachetappe durch Norditalien von Piacenza nach Turin bilden, wo ein Massensprint zu erwarten ist.[15]

Troyes als Start und Zielort der Schotter-Etappe (9. Etappe)

Die Rundfahrt führt auf der 4. Etappe über Sestriere (2035 m) und den Col de Montgenèvre (1860 m) nach Frankreich, ehe der 2642 m hoch gelegene Col du Galibier passiert wird. Hier wird das Souvenir Henri Desgrange vergeben, wenngleich der höchste Punkt der Rundfahrt mit der Cime de la Bonette erst auf der 19. Etappe überquert wird. Das Ziel der 4. Etappe befindet sich nach einer technisch anspruchsvollen Abfahrt in Valloire. Danach werden die Fahrer auf zwei Flachetappen wieder aus den Alpen geführt. Die Etappenankünfte finden dabei in Saint-Vulbas und Dijon statt. Auf dem 7. Teilstück folgt das erste Einzelzeitfahren das zwischen Nuits-Saint-Georges und Gevrey-Chambertin ausgetragen wird und auf meist flachen Straßen eine Länge von 25,3 Kilometern aufweist. Auf der 8. Etappe gilt in Colombey les Deux Églises, der Heimat von Charles de Gaulle, erneut ein Massensprint als wahrscheinlich. Zum Abschluss der ersten Woche wird eine Schleife mit Start und Ziel in Troyes befahren, auf der 14 Schotter-Abschnitte (chemins blancs) absolviert werden müssen. Insgesamt müssen die Fahrer auf der 9. Etappe 32,2 Kilometer auf unbefestigten Straßen zurücklegen, was 16,18 % der Etappendistanz entspricht. Der letzte Schotterabschnitt wird erst 6,5 Kilometer vor dem Ziel verlassen.

Die erste Bergankunft auf dem Pla d’Adet (14. Etappe)

Nach dem ersten Ruhetag in Orléans führt die Rundfahrt durch flaches Gelände nach Saint-Amand-Montrond, bevor die Strecke am Folgetag ins Zentralmassiv führt. Das Ziel der 10. Etappe befindet sich in Le Lioran auf einer Höhe von 1242 Metern Seehöhe, wobei im Finale zunächst der Col de Néronne (1242 m), Puy Marie (1589 m), Col du Pertus (1309 m) und Col de Font de Cère (1294 m) passiert werden müssen. Die nächsten beiden Teilstücke führen das Feld flach an die Pyrenäen heran. In den Zielorten Villeneuve-sur-Lot und Pau sind Massensprints zu erwarten. Auf der 14. Etappe geht es schlussendlich ins Hochgebirge, wobei auf dem Pla d’Adet (1669 m) die erste Bergankunft der 111. Austragung stattfindet. Der 10,6 Kilometer lange Anstieg weist dabei eine durchschnittliche Steigung von 7,9 % auf. Zuvor passieren die Fahrer den Col du Tourmalet (2115 m), wo das Souvenir Jaques Goddet vergeben wird, sowie die Hourquette d’Ancizan (1564 m). Tags drauf führt die 15. Etappe am französischen Nationalfeiertag auf das Plateau de Beille, wo auf einer Höhe von 1780 Metern die zweite Bergankunft stattfindet. Mit dem Col de Peyresourde (1569 m), Col de Menté (1349 m), Col de Portet-d’Aspet (1069 m) und Col d’Agnes (1570 m) müssen zuvor vier Pyrenäen-Pässe überquert werden, wodurch nahezu 5000 Höhenmeter überwunden werden müssen.

Das „Dach der Tour“ auf der Cime de la Bonette (19. Etappe)

Nach einem Ruhetag an der Mittelmeerküste in Gruissan wird eine Flachetappe nach Nîmes absolviert. Die folgende Etappe beginnt leicht ansteigend, bevor es über den Col Bayard (1246 m) und Col du Noyer (1664 m) zur Skistation SuperDévoluy geht, wo sich das Ziel nach einem kurzen Schlussanstieg auf einer Höhe von 1502 Metern Seehöhe befindet. Der vorletzte Anstieg des Col du Noyer weist im oberen Teil Kilometerschnitte jenseits der 10 %-Marke auf und wird erst 11,5 Kilometer vor dem Ziel passiert. Die 18. Etappe führt über mehrere kürzere Anstiege von Gap nach Barcelonnette, ehe die „Königsetappe“ auf dem 19. Abschnitt folgt. Diese wird in Embrun gestartet, ehe es über den Col de Vars (2109 m) und die Cime de la Bonette, die den höchsten Punkt der 111. Austragung darstellt, zum Skigebiet von Isola 2000 geht, das sich unterhalb des Col de la Lombarde befindet. Das Ziel der 144,6 km langen Etappe befindet sich auf einer Höhe von 2024 Metern, wobei die 16,1 Kilometer lange Schlussauffahrt eine Durchschnittsteigung von 7,1 % aufweist. Speziell im untern Teil werden jedoch deutlich höhere Steigungsprozente erreicht. Auch das 20. Teilstück ist eine reine Bergetappe und führt auf 133 km von Nizza durch die Seealpen über den Col de Braus (1002 m), den Col de Turini (1607 m) und den Col de la Colmiane (1500 m) zur Bergankunft am Col de la Couillole. Dieser ist 1678 Meter hoch und steigt für 15,7 Kilometer im Schnitt mit 7,1 % an.

Abschlusszeitfahren in Nizza

Die letzte Etappe wird zum ersten Mal in der Geschichte der Tour nicht in Paris auf den Champs Élysées, sondern in Nizza enden. Da in der Hauptstadt wenige Tage später die Olympischen Spiele beginnen sollen, wurde vom traditionellen Finale abgewichen. Zudem wird diese Abschlussetappe erstmals nach 35 Jahren nicht als klassische Tour d'Honneur, sondern als Einzelzeitfahren vom Stadtstaat Monaco nach Nizza ausgetragen, wodurch noch Verschiebungen im Gesamtklassement zu erwarten sind.[16] Dabei werden mit dem Anstieg nach La Turbie und dem Col d’Èze zwei markante Anstiege überwunden.[17]

Die Tour de France 2024 ist Teil der UCI WorldTour 2024. Während des Rennens werden UCI-Punkte vergeben, die sich auf die Platzierung der Fahrer und Mannschaften im UCI Ranking auswirken. Die Punktevergabe erfolgt nach folgendem Schlüssel:[18]

Platzierung 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. Anmerkung
Gelbes Trikot Gesamtwertung 1300 1040 880 750 620 520 425 360 295 230 gestaffelt bis zum 60. Platz (15 Punkte)
Grünes Trikot Punktewertung 25
Gepunktetes Trikot Bergwertung 25
Etappenwertung Etappenwertung 210 150 110 90 70 55 45 40 35 30 gestaffelt bis zum 15. Platz (5 Punkte)
Gelbes Trikot Führung 25 Gesamtführender nach jeder Etappe

Wertungen im Tourverlauf

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Die Tabelle zeigt den Führenden in der jeweiligen Wertung bzw. die Träger der Wertungstrikots oder farbigen Rückennummern am Ende der jeweiligen Etappe an. Eine detailliertere Übersicht über die Platzierungen nach einer Etappe bieten die einzelnen Etappenartikel, die in der ersten Spalte verlinkt sind.

Etap­pe Gelbes Trikot

Gesamt­wertung

Grünes Trikot

Punkte­wertung

Gepunktetes Trikot

Berg­wertung

Weißes Trikot

Nach­wuchs­wertung

Gelbe Rückennummer

Team­wertung

Goldene Rückennummer

Kämpfe­rischster Fahrer

1.
2.
3.
4.
5.
6.
7. nicht vergeben
8.
9.
10.
11.
12.
13.
14.
15.
16.
17.
18.
19.
20.
21. nicht vergeben
Sieger

Einzelnachweise

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  1. CyclingMagazine: Tour de France 2024: ASO hat die zwei Wildcards vergeben. In: cyclingmagazine. 18. Januar 2024, abgerufen am 18. Juni 2024 (deutsch).
  2. Drei prominente Opfer - Schwere Stürze von Vingegaard, Roglic und Evenepoel im Baskenland. 4. April 2024, abgerufen am 24. Juni 2024.
  3. Bei Vingegaard weitere schwere Verletzungen diagnostiziert | radsport-news.com. Abgerufen am 24. Juni 2024.
  4. Visma - Lease a Bike mit Vingegaard und van Aert zur Tour | radsport-news.com. Abgerufen am 24. Juni 2024.
  5. Tom Mustroph: Ist Tadej Pogacar bei der Tour de France nach Giro-Sieg schlagbar? Abgerufen am 24. Juni 2024.
  6. James Shrubsall published: Could UAE Team Emirates have the strongest Tour de France team ever? 21. Juni 2024, abgerufen am 24. Juni 2024 (englisch).
  7. Tom Thewlis published: Geraint Thomas to race Giro d’Italia and Tour de France in 2024. 24. Januar 2024, abgerufen am 24. Juni 2024 (englisch).
  8. Alasdair Fotheringham published: Egan Bernal on WorldTour podium for first time since 2021 at Volta a Catalunya. 24. März 2024, abgerufen am 24. Juni 2024 (englisch).
  9. a b Startlist for Tour de France 2024. Abgerufen am 18. Juni 2024.
  10. Visma mit Vingegaard, Kelderman und van Aert zur Tour? | radsport-news.com. Abgerufen am 18. Juni 2024.
  11. Erstmals in ihrer Geschichte startet die Tour in Italien | radsport-news.com. Abgerufen am 18. Juni 2024.
  12. Im animierten Video: Die Strecke der 111. Tour de France | radsport-news.com. Abgerufen am 18. Juni 2024.
  13. a b Die offizielle Strecke - Tour de France 2024. Abgerufen am 18. Juni 2024.
  14. GRAND DÉPART 2024: ITALIEN FEIERT PREMIERE – Tour de France 2023. Abgerufen am 4. Februar 2023.
  15. CyclingMagazine: Grand Depart in Italien: Tour de France 2024 startet in Florenz #TDF2024. In: cyclingmagazine. 21. Dezember 2022, abgerufen am 4. Februar 2023 (deutsch).
  16. TOUR Online: Tour de France 2024: Neuer Zielort – Frankreich-Rundfahrt bricht mit Tradition. Abgerufen am 4. Februar 2023.
  17. Last Stages – Tour de France 2024. Abgerufen am 13. März 2023 (englisch).
  18. The Inner Ring · UCI Points And Rankings Tables · 2024. 18. Januar 2024, abgerufen am 29. Mai 2024.