Ammoniumhexachloroplatinat(IV)

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Strukturformel
Strukturformel von Ammoniumhexachloroplatinat(IV)
Allgemeines
Name Ammoniumhexachloroplatinat(IV)
Andere Namen
  • Diammoniumhexachloroplatinat
  • Platinsalmiak
  • Ammoniumplatin(IV)-chlorid
Summenformel (NH4)2[PtCl6]
Kurzbeschreibung

gelber Feststoff[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 16919-58-7
EG-Nummer 240-973-0
ECHA-InfoCard 100.037.233
PubChem 16211460
ChemSpider 10628022
Wikidata Q2616062
Eigenschaften
Molare Masse 443,89 g·mol−1
Aggregatzustand

fest[1]

Dichte

3,07 g·cm−3[1]

Schmelzpunkt

Zersetzung ab 185 °C[2]

Löslichkeit

schwer löslich in Wasser:

  • 7 g·l−1 bei 15 °C[1]
  • 34 g·kg−1 bei 100 °C[2]

unlöslich in Ethanol und Diethylether[2]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung aus Verordnung (EG) Nr. 1272/2008 (CLP),[3] ggf. erweitert[1]
Gefahrensymbol Gefahrensymbol Gefahrensymbol

Gefahr

H- und P-Sätze H: 301​‐​317​‐​318​‐​334
P: 302+352​‐​305+351+338​‐​310​‐​304+340​‐​280[1]
Toxikologische Daten

195 mg·kg−1 (LD50Ratteoral)[1]

Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Ammoniumhexachloroplatinat(IV) ist eine chemische Verbindung aus der Gruppe der Hexachloridoplatinate.

Gewinnung und Darstellung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ammoniumhexachloroplatinat(IV) kann durch Reaktion einer schwach salzsauren Hexachloridoplatinsäure-Lösung mit Ammoniumchlorid gewonnen werden.[4]

Es entsteht auch als Zwischenprodukt beim Abtrennungsprozess von Platin aus Anodenschlämmen bei der Elektrometallurgie.[5]

Eigenschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ammoniumhexachloroplatinat(IV) ist ein gelber Feststoff, der schwer löslich in Wasser und, im Gegensatz zu anderen Hexachloroplatinaten, nicht hygroskopisch ist.[2] Er zersetzt sich bei Erhitzung[1][6] und liefert hierbei Platinschwamm.[2]

Es reagiert mit Kupfer(II)-acetat und Schwefelwasserstoff zu Kupfer-Platin-Komplexen die Anwendung als diamagnetischen Materialien und Halbleitern finden.[7] Die Verbindung besitzt eine kubische Kristallstruktur mit der Raumgruppe Fm3m (Raumgruppen-Nr. 225)Vorlage:Raumgruppe/225.[4]

Die Unlöslichkeit in Ethanol und Diethylether erlaubt die Trennung von Platin und Palladium, da die analoge Palladiumverbindung in Ethanol und Diethylether löslich ist.[2]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d e f g h Eintrag zu Ammoniumhexachloroplatinat in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 20. Januar 2022. (JavaScript erforderlich)
  2. a b c d e f George B. Kauffman: Ammonium hexachloroplatinate(IV). In: S. Young Tyree, Jr. (Hrsg.): Inorganic Syntheses. Band 9. McGraw-Hill Book Company, Inc., 1967, S. 182–185 (englisch).
  3. Eintrag zu Diammonium hexachloroplatinate im Classification and Labelling Inventory der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA), abgerufen am 1. August 2016. Hersteller bzw. Inverkehrbringer können die harmonisierte Einstufung und Kennzeichnung erweitern.
  4. a b Georg Brauer: Handbuch der präparativen anorganischen Chemie. 3., umgearb. Auflage. Band 3. Enke, Stuttgart 1981, ISBN 3-432-87823-0, S. 1712.
  5. G. Milazzo: Elektrochemie: Grundlagen und Anwendungen. Springer-Verlag, 2013, ISBN 978-3-0348-5366-8, S. 53.
  6. Michael Moats, Venkoba Ramachandran, Timothy Robinson, W. G. Davenport: Extractive Metallurgy of Nickel, Cobalt and Platinum Group Metals. Elsevier, 2011, ISBN 0-08-096809-0, S. 509 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  7. Datenblatt Ammonium hexachloroplatinate(IV), 99.999% trace metals basis bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 23. August 2013 (PDF).