Anja Bihlmaier

Van Wikipedia, de gratis encyclopedie

Anja Bihlmaier (2018)

Anja Bihlmaier (* 11. Oktober 1978 in Schwäbisch Gmünd) ist eine deutsche Dirigentin. Sie ist seit August 2021 Chefdirigentin des Den Haager Residentie Orkest und seit September 2020 Erste Gastdirigentin der finnischen Sinfonia Lahti.

Leben und Ausbildung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Anja Bihlmaier wuchs im schwäbischen Abtsgmünd auf. Im Alter von 6 Jahren wurde sie erstmals musikalisch gefördert. Mit 12 Jahren erhielt sie Geigen- und Klavierunterricht. Zu ihren Lehrern gehörten u. a. Roland Baldini, Johannes Pfitzer und Volker Stenzl. Nach dem Abitur studierte sie Schulmusik mit Hauptfach Klavier bei Elza Kolodin an der Staatlichen Hochschule für Musik Freiburg, das sie 2003 abschloss. Parallel dazu begann sie ein Dirigierstudium bei Scott Sandmeier (Staatliche Hochschule für Musik Freiburg), das sie 2006 mit Diplom beendete. Von 2004 bis 2005 war sie Stipendiatin der Dirigierklasse von Dennis Russell Davies und Jorge Rotter am Mozarteum in Salzburg, Österreich. Als Mitglied des Dirigentenforums des Deutschen Musikrats besuchte Anja Bihlmaier zwischen 2005 und 2008 Meisterkurse bei Sian Edwards, Peter Gülke, Günther Herbig, Gunter Kahlert, Kenneth Kiesler, Klauspeter Seibel und Jac van Steen. Sie nahm zudem an Meisterkursen bei Kirk Trevor und Tsung Yeh teil. Zu ihren Mentoren zählt sie Giordano Bellincampi, Peter Gülke, Karen Kamensek und Antony Hermus. Anja Bihlmaier lebt in Kassel.

Berufliche Karriere[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Von 2006 bis 2010 war sie als Repetitorin mit Dirigierverpflichtung am Theater Coburg, am Theater Görlitz und am TfN-Hildesheim engagiert. Von 2010 bis 2013 wechselte Bihlmaier als 2. Kapellmeisterin und Assistentin des Generalmusikdirektors Frank Beermann an das Theater Chemnitz. Von 2013 bis 2015 war sie 2. Kapellmeisterin der Staatsoper Hannover (unter GMD Karen Kamensek), bis sie von 2015 bis 2018 als 1. Kapellmeisterin und stellvertretende Generalmusikdirektorin (GMD Patrik Ringborg) ans Staatstheater Kassel verpflichtet wurde. Seit 2018 arbeitet sie als freischaffende Dirigentin weltweit. Seit Herbst 2020 ist sie erste Gastdirigentin der Sinfonia Lahti, Finnland. Seit August 2021 ist sie Chefdirigentin beim Residentie Orkest in Den Haag.[1]

Spielzeit 2018/2019[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Anja Bihlmaier während des Stockholm Kulturfestival 2019. Mit der Royal Hov-Kapelle der Königlichen Oper in Stockholm.

In der Saison 2018/2019 gibt Anja Bihlmaier ihr Debüt beim Residentie Orkest (Niederlande), der Royal Opera Stockholm, beim Trondheim Symfoniorkester & Opera (Gounod: FAUST), bei der NDR Radiophilharmonie, bei den Nürnberger Symphonikern, beim Malmö Symphony Orchestra (Schweden), beim Lahti Symphony Orchestra (Finnland), bei der Västerås Sinfonietta (Schweden), bei den Brandenburger Symphonikern, bei der Württembergischen Philharmonie Reutlingen und beim Aarhus Symphony Orchestra (Dänemark), beim Sønderjylland Symphony Orchestra (Dänemark), beim Sønderjylland Symphony Orchestra (Dänemark), beim Östgöta Wind Ensemble (Schweden), dem Norrköping Symphony Orchestra (Schweden), dem Oulu Symphony Orchestra (Finnland), beim Norrlands Operans Orchester (Schweden) und beim L’Orchestra Teatro Massimo Bellini (Italien).

Wiedereinladungen führen sie unter anderem zur Wiener Volksoper (Wiederaufnahmen Mozart: Die Zauberflöte und Strauss: Die Fledermaus) zum Toledo Symphony Orchestra (USA), zum Odense Symphony Orchestra (Dänemark) und zur Jönköping Sinfonietta (Schweden).

Spielzeit 2017/2018[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Neben ihrer Tätigkeit als 1. Kapellmeisterin am Staatstheater Kassel gab Anja Bihlmaier in dieser Saison u. a. ihre Debüts an der Volksoper Wien, beim Royal Stockholm Philharmonic Orchestra, beim Deutschen Symphonie-Orchester Berlin, bei der Deutschen Radiophilharmonie Saarbrücken/Kaiserslautern und bei Tapiola Sinfonietta. Sie gab außerdem ihr Debüt in den USA mit dem Toledo Symphony Orchestra. Im Sommer 2017 leitete sie die Premiere sowie zahlreiche Vorstellungen von VerdisRigoletto“ (Regie: Philippe Arlaud) an der Oper im Steinbruch in Österreich. Die Premiere vom 12. Juli 2017 wurde vom Fernsehsender ORF III mitgeschnitten, am 30. Juli 2017 ausgestrahlt und ist auf DVD erschienen[2].

Außerdem dirigierte sie das Gävle Symphony Orchestra, die Jönköping Sinfonietta, das Wermland Opera Orchestra, das Nordic Chamber Orchestra und das Sønderjylland Symphony Orchestra, beim Göttinger Symphonie Orchester, beim Turku Symphony Orchestra (Finnland), beim Orchester des TfN in Hildesheim und beim Gothenborg University Orchestra. Am Saarländischen Staatstheater dirigierte sie Puccinis "La Bohème" und am Staatstheater Kassel leitete sie drei Sinfoniekonzerte, sowie die Premiere von NicolaisDie lustigen Weiber von Windsor“. Diese Premiere wurde am 21. Oktober 2017 von Deutschlandfunk Kultur live übertragen[3].

Spielzeit 2016/2017[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bihlmaier übernahm am Staatstheater Kassel die musikalische Leitung der Premieren von Verdis "Luisa Miller", Gounods "Roméo et Juliette" (mit Live-Übertragung auf Deutschlandfunk Kultur[4]) sowie die Programmierung und Leitung mehrerer Sinfoniekonzerte. Zudem gab sie u. a. Konzerte mit dem Göttinger Symphonie Orchester, dem Philharmonischen Orchester der Hansestadt Lübeck, den Bremer Philharmonikern und dem Sinfonieorchester Wuppertal. Bihlmaier dirigierte erstmals das University of Gothenburg Symphony Orchestra (Schweden), das Turku Philharmonic Orchestra (Finnland) und das Odense Symphony Orchestra (Dänemark). Außerdem kehrte sie an die Staatsoper Hannover mit der Wiederaufnahme von BizetsCarmen“ zurück.

Spielzeit 2015/2016[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im September 2015 leitete Bihlmaier in Hannover als 2. Kapellmeisterin die Eröffnungspremiere von Dvořáks "Rusalka" (Inszenierung Dietrich W. Hilsdorf). Im selben Jahr übernahm sie die Stellung der 1. Kapellmeisterin am Staatstheater Kassel und dirigierte u. a. im Juni 2016 die Premiere von Mozarts "Entführung aus dem Serail" (Regie: Adriana Altaras), Bellinis "Norma" sowie die Wiederaufnahmen von Tschaikowskys "Eugen Onegin", Verdis "Rigoletto" und Puccinis "La Bohème". Als Gastdirigentin arbeitete sie mit der Philharmonie Südwestfalen und mit der Nordwestdeutsche Philharmonie Herford.

Im März 2016 reiste Bihlmaier erstmals nach China und dirigierte dort das Zheijang Sinfonieorchester Hangzhou.

Im Juli 2016 sprang sie für den erkrankten schwedischen Dirigenten Patrik Ringborg ein und dirigierte mit großem Erfolg Mahlers "Das Lied von der Erde".

Spielzeit 2014/2015[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zu den Höhepunkten der Spielzeit 2014/2015 als 2. Kapellmeisterin an der Staatsoper Hannover zählten die Premiere von Massenets "Werther" (Mai 2015). Diese Inszenierung wurde später als „Beste Neuproduktion der Spielzeit 2014-2015“ mit dem Wanderpreis der Gesellschaft der Freunde des Opernhauses Hannover (GFO) ausgezeichnet. Im Januar 2015 leitete sie Mozarts "Le Nozze di Figaro". Außerdem dirigierte sie Premieren von Tschaikowskys "Dornröschen", Grétrys "Zémire et Azor" und Wiederaufnahmen von Tschaikowskys "Eugen Onegin" und Bizets "Carmen".

Als Gastdirigentin arbeitete sie zudem mit der Nordwestdeutschen Philharmonie Herford, dem Sinfonieorchester Wuppertal und mit dem Niedersächsischen Jugendsinfonieorchester Hannover.

Auszeichnungen & Stipendien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 2003: 3. Preis beim Nationalen Klavierwettbewerb, Chemnitz
  • 2003/2004: Stipendiatin der Chelius-Stiftung Freiburg
  • 2005–2008: Stipendiatin des Dirigentenforum des Deutschen Musikrats
  • 2006: 3. Preis beim Intern. Dirigierwettbewerb „Dimitri Mitropoulos“, Athen
  • 2006: Stipendiatin der Brahmsgesellschaft Baden-Baden e. V.
  • 2007: Stipendiatin der Richard Wagner Stiftung
  • 2008: Einladung zum Finale des Donatella Flick Dirigentenwettbewerbs, London

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Zur Person der Dirigentin Anja Bihlmaier, SWR2.de, abgerufen am 10. März 2022
  2. „Rigoletto“ aus der Oper im Steinbruch – tv.ORF.at. In: tv.ORF.at. (orf.at [abgerufen am 23. August 2018]).
  3. Heiteres nach Shakespeare Nicolais "Lustige Weiber" Live aus dem Staatstheater Kassel. In: Deutschlandfunk.de. Abgerufen am 23. August 2018 (deutsch).
  4. Charles Gounods Oper "Roméo et Juliette" - Berauschende Träume. In: Deutschlandfunk Kultur. (deutschlandfunkkultur.de [abgerufen am 23. August 2018]).