Aschach an der Steyr
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Aschach an der Steyr | ||
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Wappen | Österreichkarte | |
Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Oberösterreich | |
Politischer Bezirk: | Steyr-Land | |
Kfz-Kennzeichen: | SE | |
Fläche: | 21,92 km² | |
Koordinaten: | 48° 1′ N, 14° 20′ O | |
Höhe: | 435 m ü. A. | |
Einwohner: | 2.273 (1. Jän. 2024) | |
Bevölkerungsdichte: | 104 Einw. pro km² | |
Postleitzahl: | 4421 | |
Vorwahl: | 07259 | |
Gemeindekennziffer: | 4 15 02 | |
NUTS-Region | AT314 | |
UN/LOCODE | AT ADS | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: | Hauptstraße 27 4421 Aschach an der Steyr | |
Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeister: | Hubert Kern (ÖVP) | |
Gemeinderat: (Wahljahr: 2021) (25 Mitglieder) | ||
Lage von Aschach an der Steyr im Bezirk Steyr-Land | ||
Hauptort Aschach an der Steyr | ||
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Aschach an der Steyr ist eine Gemeinde mit 2273 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2024) in Oberösterreich im Bezirk Steyr-Land im Traunviertel.
Geografie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Aschach an der Steyr liegt zwischen Steyr und Enns. Der tiefste Punkt ist im Nordwesten an der Steyr und liegt 330 Meter über dem Meer. Der höchste Punkt ist die Hochhub, die auf 640 m liegt.[1] Die Ausdehnung beträgt von Nord nach Süd 5,6 Kilometer, von West nach Ost 7,3 Kilometer. Die Gemeinde ist 22 Quadratkilometer groß. Davon werden 71 Prozent landwirtschaftlich genutzt, 18 Prozent sind bewaldet.[2]
Gemeindegliederung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Gemeindegebiet umfasst folgende vier Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2024[3]):
- Aschach an der Steyr (1704)
- Haagen (139)
- Mitteregg (104)
- Saaß (326)
Die Gemeinde besteht aus den Katastralgemeinden Aschach an der Steyr und Mitteregg.
Die Gemeinde gehört zum Gerichtsbezirk Steyr.
Nachbargemeinden
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Sierning | ||
Waldneukirchen | Garsten | |
Steinbach an der Steyr | Ternberg |
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ortsgeschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Laut einigen Quellen soll die Kirche in Aschach an der Steyr bereits 1108 gestiftet worden sein, als angeblich Otakar II. von Steyr Benediktiner von Stift Göttweig nach Aschach sandte. Nach heutigem Stand handelt es sich dabei um Rückdatierungen, die zwischen 1180 und 1240 erfolgten.[4] Jedenfalls bestand Ende des 12. Jahrhunderts bereits eine Kirche in Aschach an der Steyr.
Rund 600 Jahre lang betreuten Benediktiner die Kirche. Um das Jahr 1500 entstand das heute bestehende Bauwerk. 1471 wurde der Chor errichtet, 1513 das Kirchenschiff. Im Jahr 1530 brannten das Kirchendach und der Turm, sodass das Geläute zerstört wurde. Die neuen Glocken wurden vom Stift Garsten gespendet. Die größte dieser Glocken hat die Inschrift Ave Maria gratia plena, 1537 und hängt noch heute im Turm.[5]
Ursprünglich im Ostteil des Herzogtums Bayern liegend, gehörte der Ort seit dem 12. Jahrhundert zum Herzogtum Österreich. Seit 1490 wird er dem Fürstentum Österreich ob der Enns zugerechnet.
Während der Napoleonischen Kriege war der Ort mehrfach besetzt.
Seit 1918 gehört der Ort zum Bundesland Oberösterreich. Nach dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich am 13. März 1938 gehörte der Ort zum Gau Oberdonau. Nach 1945 erfolgte die Wiederherstellung Oberösterreichs.
Einwohnerentwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]1991 hatte die Gemeinde laut Volkszählung 1.817 Einwohner, 2001 dann 2.129 Einwohner. Da sowohl Geburtenbilanz als auch Wanderungsbilanz positiv blieben, nahm die Bevölkerungszahl weiter zu, auf 2.213 im Jahr 2011 und auf 2.312 im Jahr 2020.[6]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Katholische Pfarrkirche Aschach an der Steyr hl. Martin
- Bankerl in der Saaß, ein Naturdenkmal mit Blick auf die Bauernhäuser von Aschach
Wirtschaft und Infrastruktur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Wirtschaftssektoren
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Von den 81 landwirtschaftlichen Betrieben des Jahres 2010 wurden 59 im Haupt- und 22 im Nebenerwerb geführt. Im Produktionssektor arbeiteten 49 Erwerbstätige im Bereich Warenherstellung, 14 in der Bauwirtschaft und zehn im Bergbau. Die wichtigsten Arbeitgeber im Dienstleistungssektor waren die Bereiche Handel mit 99 und die sozialen und öffentlichen Dienste mit 72 Erwerbstätigen.[7][8][9]
Wirtschaftssektor | Anzahl Betriebe | Erwerbstätige | ||
---|---|---|---|---|
2011 | 2001 | 2011 | 2001 | |
Land- und Forstwirtschaft 1) | 81 | 96 | 116 | 127 |
Produktion | 21 | 14 | 73 | 136 |
Dienstleistung | 75 | 39 | 215 | 157 |
1) Betriebe mit Fläche in den Jahren 2010 und 1999
Arbeitsmarkt, Pendeln
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Jahr 2011 lebten 1140 Erwerbstätige in Aschach. Davon arbeiteten 239 in der Gemeinde, fast achtzig Prozent pendelten aus.[10]
Verkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Steyrtalbahn: Die Steyrtalbahn ist eine Schmalspurbahn, die als Museumsbahn im Sommer an Wochenenden fährt (Stand 2020).[11]
- Rudolfsbahn: Der nächste Bahnhof ist Lahrndorf bei Garsten knapp außerhalb der Gemeindegrenze im Südosten.
Sport
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Fußballverein FC Aschach
- Stockschützenverein
- Tischtennisverein
- Volleyballverein
- Funcourt
- Tennisclub
Politik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Gemeinderat hat 25 Mitglieder.
- Mit den Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlen in Oberösterreich 1997 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 16 ÖVP, 6 SPÖ und 3 FPÖ.
- Mit den Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlen in Oberösterreich 2003 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 13 ÖVP, 7 SPÖ, 4 GRÜNE und 1 FPÖ.
- Mit den Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlen in Oberösterreich 2009 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 13 ÖVP, 6 SPÖ, 3 LAN, 2 GRÜNE und 1 FPÖ.
- Mit den Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlen in Oberösterreich 2015 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 13 ÖVP, 5 SPÖ, 4 FPÖ und 3 GRÜNE.
- Mit den Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlen in Oberösterreich 2021 hat der Gemeinderat folgende Verteilung: 11 ÖVP, 8 SPÖ, 4 GRÜNE und 2 FPÖ.[12][13]
Partei | 2015[14] | 2009[15] | 2003[16] | 1997[17] | ||||
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Prozent | Mandate | % | Mandate | % | Mandate | % | Mandate | |
ÖVP | 49,23 | 13 | 49,21 | 13 | 47,49 | 13 | 62,20 | 16 |
SPÖ | 20,42 | 5 | 22,38 | 6 | 27,53 | 7 | 24,75 | 6 |
FPÖ | 16,79 | 4 | 6,64 | 1 | 7,00 | 1 | 13,05 | 3 |
GRÜNE | 13,57 | 3 | 9,86 | 2 | 17,98 | 4 |
Bürgermeister
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bürgermeister seit 1850 waren:[18]
- 1850–1862 Adam Edlinger
- 1862–1873 Michael Edlinger
- 1873–1882 Ignaz Öbner (Ebmer)
- 1882–1885 Georg Ebmer
- 1885–1888 Michael Edlinger
- 1888–1903 Josef Heimböck
- 1903–1919 Eduard Garstenauer
- 1919–1935 Karl Huber
- 1935–1942 Franz Garstenauer
- 1942–1945 Hermann Thanner
- 1945–1945 Josef Gumpenberger
- 1945–1947 Leopold Postlmayr
- 1947–1949 Franz Garstenauer
- 1949–1967 Karl Riedl
- 1967–1978 Florian Hundsberger
- 1978–1989 Wilhelm Siegl
- 1989–2000 Ernst Mayer
- 2000–2013 Karl Bogengruber (ÖVP)
- seit 2013 Hubert Kern (ÖVP)
Bürgerservice
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Für Bürger mit Hauptwohnsitz in Aschach an der Steyr bietet die Gemeinde E-Government-Dienste an mit denen Behördengänge vereinfacht werden können. Die Einwohner können direkt von zuhause Onlineformulare ausfüllen und einreichen. Das in Wien sitzende Unternehmen aforms stellte die verwendeten Formularlösungen her.[19]
Wappen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Blasonierung: In Blau über goldenem Dreiberg zwei aufrechte, zueinander gekehrte, silberne Hifthörner mit den Mundstücken nach unten, goldenen Beschlägen und silbernen Schnüren. Die Gemeindefarben sind Blau-Weiß-Grün. Die drei Hügel symbolisieren Aschachs größten Berg die Hochhub. Die beiden Hifthörner im Gemeindewappen und das Gasthaus „Kaiser in der Saaß“ erinnern an den 25. September 1732, als Kaiser Karl VI im Saaßer Forst an einer Jagd teilgenommen hat und 80 Hirsche erlegt wurden.[20]
Persönlichkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ehrenbürger der Gemeinde
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 2016: Karl Bogengruber, Bürgermeister von Aschach an der Steyr 2000–2013[21]
- 2023: OMR Dr. Peter Mair, Gemeindearzt von Aschach an der Steyr bis 2022
Söhne und Töchter der Gemeinde
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Eduard Straßmayr (1885–1960), Historiker und Archivar
- August Bachmayr (1918–1977), Abgeordneter zum Oberösterreichischen Landtag
- Karl Wohlhart (1928–2023), Ingenieurwissenschaftler und Hochschullehrer
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Wilhelm Siegl: Aschacher ABC. Das Heimatbuch der Gemeinde Aschach an der Steyr. Gemeindeamt Aschach an der Steyr, 1997.
- Naturraumkartierung Oberösterreich. Biotopkartierung Gemeinde Aschach a. d. Steyr. Endbericht. Gutachten Naturschutzabteilung Oberösterreich. 2009, S. 1–184 (zobodat.at [PDF]).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Karte im Digitalen Oberösterreichischen Raum-Informations-System (DORIS)
- Weitere Infos über die Gemeinde Aschach an der Steyr auf dem Geo-Infosystem des Bundeslandes Oberösterreich.
- Webpräsenz der Gemeinde Aschach an der Steyr
- Bibliografie zur oberösterreichischen Geschichte. Suche nach 'Aschach an der Steyr'. In: ooegeschichte.at. Virtuelles Museum Oberösterreich
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Zahlen und Fakten. Gemeinde Aschach an der Steyr, abgerufen am 28. Mai 2021.
- ↑ Ein Blick auf die Gemeinde Aschach an der Steyr, Fläche und Flächennutzung. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 28. Mai 2021.
- ↑ Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2024 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2024), (ODS, 500 KB)
- ↑ Karl Hohensinner, Richard Reutner, Peter Wiesinger, unter Mitarbeit von Hermann Scheuringer, Michael Schefbäck: Die Ortsnamen der Politischen Bezirke Kirchdorf an der Krems, Steyr-Stadt und Steyr-Land (Südöstliches Traunviertel) (= Ortsnamenbuch des Landes Oberösterreich. Band 7). Wien 2001, ISBN 978-3-7001-2997-4, S. 159, Nr. 7.6.4 (mehrere Urkunden aus den Jahren 1180–1240 wurden in das erste Viertel des 12. Jahrhunderts rückdatiert).
- ↑ Pfarrkirche Aschach an der Steyr. In: dioezese-linz.at. Abgerufen am 28. Mai 2021.
- ↑ Statistik Austria, Ein Blick auf die Gemeinde Aschach an der Steyr, Bevölkerungsentwicklung. Abgerufen am 23. März 2019.
- ↑ Ein Blick auf die Gemeinde Aschach an der Steyr, Land- und forstwirtschaftliche Betriebe. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 28. Mai 2021.
- ↑ Ein Blick auf die Gemeinde Aschach an der Steyr, Arbeitsstätten. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 28. Mai 2021.
- ↑ Ein Blick auf die Gemeinde Aschach an der Steyr, Erwerbstätige. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 28. Mai 2021.
- ↑ Ein Blick auf die Gemeinde Aschach an der Steyr, Berufspendler. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 28. Mai 2021.
- ↑ Fahrplan Sommer 2021. Österreichische Gesellschaft für Eisenbahngeschichte GmbH, abgerufen am 28. Mai 2021 (deutsch).
- ↑ Wahlen Oberösterreich 2021. In: orf.at. Abgerufen am 15. März 2024.
- ↑ Archivierte Kopie ( des vom 7. Oktober 2021 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Gemeinderatswahlergebnis 2015 OÖ. (XLS) Land Oberösterreich, ehemals im ; abgerufen am 28. Mai 2021. (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven) (nicht mehr online verfügbar)
- ↑ Gemeinderatswahlergebnis 2009 OÖ. (XLS) Land Oberösterreich, ehemals im ; abgerufen am 28. Mai 2021. (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven) (nicht mehr online verfügbar)
- ↑ Gemeinderatswahlergebnis 2003 OÖ. (XLS) Land Oberösterreich, ehemals im ; abgerufen am 28. Mai 2021. (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven) (nicht mehr online verfügbar)
- ↑ Gemeinderatswahlergebnis 1997 OÖ. (XLS) Land Oberösterreich, ehemals im ; abgerufen am 28. Mai 2021. (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven) (nicht mehr online verfügbar)
- ↑ Gemeinden, Aschach an der Steyr. Land Oberösterreich, abgerufen am 28. Mai 2021.
- ↑ Formulare. Abgerufen am 20. Oktober 2015.
- ↑ Land Oberösterreich, Wappen der Gemeinde Aschach an der Steyr. Abgerufen am 23. März 2019.
- ↑ Sandra Kaiser: Aschach hat neuen Ehrenbürger - Steyr & Steyr Land. In: meinbezirk.at. 30. Januar 2017, abgerufen am 25. Februar 2024.