Brigitte Weyl

Ruth Brigitte Weyl (* 12. Juli 1926 in München; † 3. April 2022 in Berg im Kanton Thurgau) war eine deutsche Verlegerin und Zeitungsherausgeberin.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Brigitte Weyl war die Tochter des Verlegers Johannes Weyl und der Konzertpianistin Annaliese Nissen. Sie beendete zunächst ihr Medizinstudium mit Doktorat zum Dr. med. in München und war in verschiedenen Kliniken in Deutschland, Frankreich und Österreich tätig.^[1]

Nach einer Volontariat-Assistentenstelle in Paris absolvierte sie 1955 ein Volontariat bei der Wiener Tageszeitung Die Presse und war seit 1959 beim Südkurier in Konstanz tätig; ihr Vater Johannes Weyl war 1945 Gründungsverleger des Südkuriers. Von 1970 bis 1989 war sie Gesellschafterin und Geschäftsführerin des Verlagshauses; unter ihrer Führung wurde die Zeitung maßgeblich im Südwesten Deutschlands mit 15 Lokalausgaben ausgebaut. 1980 wurde die Mehrheit an die Stuttgarter Verlagsgruppe Holtzbrinck veräußert. Sie führte weiterhin als eigenständige Unternehmerin den Südverlag und den UVK (Universitätsverlag Konstanz) mit Sitz in Konstanz.^[2]

Weyl gehörte von 1986 bis 1996 dem Präsidium der Universitätsgesellschaft Konstanz e. V. an und war deren Ehrenpräsidentin.^[3] Sie gehörte dem Unterstützerkreis der 1966 gegründeten Universität Konstanz an und wurde für ihr Engagement zur Ehrensenatorin ausgezeichnet. Für ihr Wirken für die deutsch-französische Freundschaft und die von ihr und Georges Ferber 1982 gegründete Deutsch-Französische Gesellschaft (DFV) in Konstanz^[4] wurde sie 1982 mit dem nationalen Verdienstorden Frankreichs, dem Ordre national du Mérite (Offizier), geehrt.^[2] Sie war engagiert im Deutschen Presserat und Aufsichtsratsmitglied der Deutschen Presseagentur (dpa), zudem Mitglied in der Deutschen UNESCO-Kommission (DUK). Sie wurde 1984 für ihr Engagement mit dem Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland (Verdienstkreuz 1. Klasse) geehrt.^[5] 2008 folgte die Auszeichnung mit dem Verdienstorden des Landes Baden-Württemberg.^[6]

Brigitte Weyl starb im April 2022 im Alter von 95 Jahren in ihrem Haus in Berg im Kanton Thurgau.^[2]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1. ↑ Hallo Bonjour (Ausgabe Juli/August 2006)@1@2Vorlage:Toter Link/www.dfv-konstanz.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Juni 2023. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. auf dfv-konstanz.de, abgerufen am 26. April 2022 (pdf)
2. ↑ ^{a b c} Uli Fricker: „Der SÜDKURIER trauert um Brigitte Weyl: Sie war eine Verlegerin mit Leidenschaft“ auf suedkurier.de vom 12. April 2022
3. ↑ Das Präsidium der Universitätsgesellschaft Konstanz e. V. auf uni-konstanz.de, abgerufen am 26. April 2022
4. ↑ „(K)eine Straße für Georges Ferber?“ auf seemoz.de vom 26. Juni 2012, abgerufen am 26. April 2022
5. ↑ „Eine Verlegerin aus Berufung“ (Memento des Originals vom 8. April 2019 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.suedkurier-medienhaus.de auf suedkurier-medienhaus.de vom 12. Juli 2016, abgerufen am 26. April 2022
6. ↑ Liste der Ordensträgerinnen und Ordensträger 1975-2021 (PDF) auf stm.baden-wuerttemberg.de, abgerufen am 27. April 2022