Carl Mühlmann

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Carl Mühlmann als Oberleutnant

Carl Mühlmann (* 16. September 1882; † 1960) war ein deutscher Politiker und Funktionär der DDR-Blockpartei LDPD. Er war Abgeordneter des Landtags Brandenburg und der Länderkammer der DDR.

Mühlmann war Sohn eines Artillerieoffiziers und trat früh als Berufsoffizier in die preußische Armee ein. Anfang der 1910er Jahre erreichte er den Rang eines Oberleutnants im Kürassier-Regiment „Graf Gessler“ (Rheinisches) Nr. 8. Mühlmann wurde Teil der deutschen Militärmission in das Osmanische Reich unter Otto Liman von Sanders. Mit zahlreichen weiteren Offizieren erreichte er am 14. Dezember 1913 Istanbul und wirkte dort als Adjutant von Sanders. Im Januar 1914 wurde er zum Rittmeister z. D. befördert.[1]

Mühlmann diente bis April 1915 noch als Adjutant, bis er nach der Schlacht von Gallipoli als Erster Generalstabsoffizier der Südgruppe verwendet wurde. In dieser Position war Mühlmann aktiv im Kampf beteiligt und wurde am 22. Juni 1915 verwundet. Für seine Verdienste wurde Mühlmann mit dem Eisernen Kreuz I. Klasse ausgezeichnet. Im Februar 1916 wurde er als Erster Generalstabsoffizier von Friedrich Kreß von Kressenstein eingesetzt. Danach wurde er kurzzeitig von Juli 1917 bis Anfang 1918 an der Westfront eingesetzt, kehrte aber noch Ende des Krieges nach Palästina zurück.[1]

Nach Ende des Krieges wurde er im Dezember 1919 mit dem Charakter eines Majors aus der Armee entlassen. Nachfolgend diente er seit Januar 1920 als Archivrat im Potsdamer Reichsarchiv. 1926 wurde er an der Berliner Universität promoviert. Mühlmann beschäftigte sich mit den deutsch-türkischen Beziehungen vor und nach dem Ersten Weltkrieg und veröffentlichte zahlreiche Werke darüber.[1] Mühlmann erreichte schließlich die Position eines Oberregierungsrat im Reichsarchiv in Potsdam. Vor 1933 gehörte er zudem der Deutschen Volkspartei (DVP) an.

Nach dem Zweiten Weltkrieg trat er 1945 in die Liberal-Demokratische Partei Deutschlands (LDPD) ein, wurde Mitglied des Kulturbundes (KB) und der Gesellschaft für Deutsch-Sowjetische Freundschaft (DSF). Er war 1945/46 stellvertretender Oberbürgermeister, ab 1946 Stadtrat für Gesundheitswesen und ab 1952 erneut stellvertretender OB von Potsdam. Von 1946 bis 1960 fungierte er als Vorsitzender des LDPD-Kreisvorstandes Potsdam. Von Januar bis März 1946 war er Schriftführer des LDPD-Landesvorstandes Brandenburg. Von Juli 1948 bis Juli 1952 war er 2. Vorsitzender des Landesvorstandes Brandenburg. Am 27. Februar 1949 wurde er auf dem 3. Parteitag der LDPD in Eisenach zum Mitglied des Zentralvorstandes der Partei gewählt.

Von 1946 bis 1952 war er Abgeordneter des Brandenburger Landtags und während der 1. Wahlperiode Vorsitzender des Eingabeausschusses. Während der 2. Wahlperiode von 1950 bis 1952 war er Vorsitzender der LDP-Fraktion. Am 10. November 1949 wurde er vom Brandenburger Landtag in die Provisorische Länderkammer der DDR gewählt.[2] Er war dann bis 1958 Abgeordneter der Länderkammer und ab 1954 Vizepräsident und Vorsitzender der LDPD-Fraktion. Von 1954 bis 1958 war er gleichzeitig Abgeordneter des Bezirkstages Potsdam. 1955 wurde er in den Zentralvorstand der DSF gewählt.

Schriften (Auswahl)

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  • Rudolf Agsten, Manfred Bogisch: LDPD auf dem Weg in die DDR. Zur Geschichte der LDPD in den Jahren 1946–1949. Buchverlag Der Morgen, Berlin 1974.
  • Martin Broszat, Hermann Weber (Hrsg.): SBZ-Handbuch. Staatliche Verwaltungen, Parteien, gesellschaftliche Organisationen und ihre Führungskräfte in der Sowjetischen Besatzungszone Deutschlands 1945–1949, Oldenbourg, München 1990, ISBN 3-486-55261-9, S. 982.
  • Gabriele Baumgartner, Dieter Hebig (Hrsg.): Biographisches Handbuch der SBZ/DDR. 1945–1990. Band 2: Maassen – Zylla. K. G. Saur, München 1997, ISBN 3-598-11177-0, S. 561 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).

Einzelnachweise

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  1. a b c Erich Prigge: The Struggle for the Dardanelles: The Memoirs of a German Staff Officer in Ottoman Service. Pen and Sword, 2015, ISBN 978-1-4738-9014-5 (google.com [abgerufen am 9. November 2022]).
  2. Die Abgeordneten der Länderkammer gewählt. In: Neues Deutschland, 11. Oktober 1949, S. 1.