Félix Esquirou de Parieu

Félix Marie Louis Pierre Esquirou de Parieu (* 15. April 1815 in Aurillac; † 8. April 1893 in Paris) war ein französischer Politiker und Ökonom.

Politisches Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Er war Jurist und wurde 1841 Advokat am Appellationsgericht in Riom. Das Département Cantal vertrat er 1848 in der Nationalversammlung. Er war als Bonapartist Unterstützer von Charles-Louis-Napoléon Bonaparte, dem späteren Napoleon III. bei dessen Bestreben die zweite französische Republik zu dominieren.

Er war Minister für Bildung zwischen 1849 und 1851. Nach dem Staatsstreich vom 2. Dezember 1851 ernannte ihn Napoleon zum Mitglied der konsultativen Kommission. Er wurde Vorsitzender der Kommission für Inneres, Justiz und Unterricht. Zu Beginn des Jahres 1852 wurde er zum Staatsrat und Präsidenten des Departements der Finanzen ernannt. Kurze Zeit später wurde er Mitglied der Legislativen.

Zwischen 1865 und 1870 war er Vizepräsident des Staatsrates und im Jahr 1870 war er dessen Oberhaupt. Zwischen 1876 und 1885 war er Senator.

Ökonom[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Darüber hinaus trat er als wirtschaftswissenschaftlicher Autor hervor. Er galt als Spezialist für das Steuerwesen. Er sprach sich seit 1857 für den Goldstandard und eine engere internationale Zusammenarbeit im Geldwesen aus.^[1] Er gilt durch seine Bemühungen um eine einheitliche europäische Währung, als einer der Vordenker des Europäischen Währungsraumes und damit auch der Europäischen Union.^[2] Seine Ideen wurden jedoch nur in Form der lateinischen Münzunion verwirklicht.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

• Das große Conversationslexikon für die gebildeten Stände. Vierter Supplement-Band. Hildburghausen 1854, S. 1266f.
• Alfons Bürge: Das Französische Privatrecht im 19. Jahrhundert: zwischen Tradition und Pandektenwissenschaft, Liberalismus und Etatismus. Frankfurt am Main 1995, S. 543.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Félix Esquirou de Parieu – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1. ↑ Joseph A. Schumpeter: Geschichte der ökonomischen Analyse. Band 2, Göttingen 1965, S. 1306.
2. ↑ Ministere des Affaires Etrangeres de France ’Conference Monetaire’, in the collection of documents and lettersof archives de la Banque de France 'La question monetaire' vol. I, S. 269. 6 Parie und Principes de la science politique, S. 336–357.