Fabio Fognini

Van Wikipedia, de gratis encyclopedie

Fabio Fognini Tennisspieler
Fabio Fognini
Fabio Fognini (2019)
Spitzname: Fogna
Nation: Italien Italien
Geburtstag: 24. Mai 1987
Größe: 178 cm
Gewicht: 79 kg
1. Profisaison: 2004
Spielhand: Rechts, beidhändige Rückhand
Trainer: Alberto Mancini
Preisgeld: 18.111.025 US-Dollar
Einzel
Karrierebilanz: 414:375
Karrieretitel: 9
Höchste Platzierung: 9 (15. Juli 2019)
Aktuelle Platzierung: 131
Grand-Slam-Bilanz
Doppel
Karrierebilanz: 224:221
Karrieretitel: 8
Höchste Platzierung: 7 (20. Juli 2015)
Aktuelle Platzierung: 133
Grand-Slam-Bilanz
Mixed
Grand-Slam-Bilanz
Letzte Aktualisierung der Infobox:
20. November 2023
Quellen: offizielle Spielerprofile bei der ATP/WTA (siehe Weblinks)

Fabio Fognini (* 24. Mai 1987 in Sanremo) ist ein italienischer Tennisspieler.

Karriere[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 19. November 2007 wurde Fognini zum ersten Mal in den Top 100 der Tennisweltrangliste geführt. Sein bislang größter Einzelerfolg bei einem Grand-Slam-Turnier gelang ihm 2011 bei den French Open, als er dort ins Viertelfinale einzog. Er musste sich Novak Đoković allerdings kampflos geschlagen geben, da er sich einen Muskelfaserriss im linken Oberschenkel zugezogen hatte.

2013 gewann er bei seiner dritten Finalteilnahme zum ersten Mal ein ATP-Turnier. Er besiegte in Stuttgart den Favoriten Philipp Kohlschreiber in drei Sätzen. Bereits eine Woche später konnte er beim Turnier der ATP-World-Tour-500-Serie in Hamburg seinen zweiten Titel feiern; im Finale bezwang er den argentinischen Qualifikanten Federico Delbonis in drei Sätzen. Im kroatischen Umag erreichte Fognini dann das dritte Endspiel in Folge; er unterlag allerdings Tommy Robredo in zwei Sätzen. Dennoch gelang ihm der Sprung in die Top 20 der Weltrangliste.

In seiner Karriere gewann Fognini mit seinem Landsmann Simone Bolelli zudem mehrere Doppeltitel. Beim ATP-Turnier in Umag besiegten sie 2011 die Paarung Marin Čilić/Lovro Zovko. 2013 bezwangen sie bei der Copa Claro im Finale Nicholas Monroe und Simon Stadler, außerdem im Davis-Cup-Achtelfinale das kroatische Duo Marin Čilić und Ivan Dodig. 2015 gewannen sie schließlich die Doppelkonkurrenz der Australian Open, bei denen sie zwei Jahre zuvor bereits das Halbfinale erreicht hatten.

Am 21. April 2019 gewann er beim Turnier von Monte-Carlo das erste Masters-Turnier seiner Karriere. Im Finale schlug er Dušan Lajović mit 6:3, 6:4. Zuvor konnte Fognini im Halbfinale den elffachen Turniersieger Rafael Nadal in zwei Sätzen bezwingen.

Benehmen und Kontroversen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Fognini gilt auf dem Platz als unbeherrscht und exzentrisch. Er fiel auf mehreren Turnieren durch schlechtes Benehmen und Beleidigungen auf. Beim ATP-Turnier in Madrid 2014 drohte er im Match gegen Oleksandr Dolhopolow dem schwedischen Stuhlschiedsrichter und dem Publikum.[1] In Wimbledon wurde er (bei der Partie gegen Alex Kuznetsov) wegen Bedrohung von Offiziellen mit einer Strafe von 27.500 £ belegt; er warf den Veranstaltern anschließend außerdem vor, ihn bei den folgenden Spielansetzungen deshalb benachteiligt zu haben.[2] Im Juli 2014 beim ATP-Turnier in Hamburg bezeichnete er seinen serbischen Kontrahenten Filip Krajinović als „Zingaro di merda“ („Scheiß-Zigeuner“), wofür er sich später entschuldigte. Beim ATP-Turnier in Schanghai im selben Jahr verweigerte er nach seiner Niederlage gegen Wang Chuhan den Handschlag am Netz; er schubste ihn stattdessen und zeigte dem Publikum den Mittelfinger, wofür er eine Geldstrafe (2.000 US-Dollar) kassierte.[3] Am 2. September 2017 wurde Fognini von den US Open 2017 von der Turnierleitung (Grand-Slam-Board) ausgeschlossen, da er in seiner Erstrundenbegegnung im Einzel gegen Stefano Travaglia, das er in fünf Sätzen verlor, die schwedische Stuhlschiedsrichterin Louise Engzell massiv sexistisch beleidigt hatte. Den Videoaufnahmen zufolge soll er sie mit „Una troia sei, pompinara!“, was auf deutsch übersetzt heißt „Eine Schlampe bist du, eine Fotze!“, angegiftet haben.[4] Wörtlich soll er mit „bocchinara“, auf deutsch „Schwanzlutscherin“, noch nachgelegt haben. Deshalb wurde auch weiter gegen ihn ermittelt, was ihm am Ende eine zusätzliche Geldstrafe von bis zu 250.000 US-Dollar einbringen könnte.[5] Nachdem er in besagtem Erstrundenmatch bereits dreimal gegen den Verhaltenskodex verstoßen hatte, wurde er bereits mit einer Geldstrafe von 24.000 US-Dollar belegt.[6] Durch die Disqualifikation durfte Fognini zu seinem Achtelfinalmatch im Doppel mit seinem Landsmann Simone Bolelli nicht mehr antreten.[5]

Bei Wimbledon 2019 sagte Fognini nach seiner Drittrunden-Niederlage gegen Tennys Sandgren, auf der Tennis-Anlage solle „eine Bombe explodieren“. Er musste daraufhin 2700 Euro Strafe zahlen.[7]

Persönliches[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seit dem 11. Juni 2016 ist er mit Flavia Pennetta verheiratet.[8] 2017 wurden die beiden Eltern eines Sohnes namens Federico, 2019 bzw. 2021 wurden ihre Töchter Farah und Flaminia geboren.[9]

Erfolge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Legende (Anzahl der Titel)
Grand Slam (1)
ATP Finals
ATP World Tour Masters 1000 (1)
ATP World Tour 500 (2)
ATP World Tour 250 (13)
ATP Challenger Tour (8)
Titel nach Belag
Sand (13)
Hartplatz (4)
Rasen (0)

Einzel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Turniersiege[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

ATP World Tour[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Nr. Datum Turnier Belag Finalgegner Ergebnis
1. 14. Juli 2013 Deutschland Stuttgart Sand Deutschland Philipp Kohlschreiber 5:7, 6:4, 6:4
2. 21. Juli 2013 Deutschland Hamburg Sand Argentinien Federico Delbonis 4:6, 7:68, 6:2
3. 9. Februar 2014 Chile Viña del Mar Sand Argentinien Leonardo Mayer 6:2, 6:4
4. 24. Juli 2016 Kroatien Umag Sand Slowakei Andrej Martin 6:4, 6:1
5. 30. Juli 2017 Schweiz Gstaad Sand Deutschland Yannick Hanfmann 6:4, 7:5
6. 4. März 2018 Brasilien São Paulo Sand (i) Chile Nicolás Jarry 1:6, 6:1, 6:4
7. 22. Juli 2018 Schweden Båstad Sand Frankreich Richard Gasquet 6:3, 3:6, 6:1
8. 5. August 2018 Mexiko Los Cabos Hartplatz Argentinien Juan Martín del Potro 6:4, 6:2
9. 21. April 2019 Monaco Monte Carlo Sand Serbien Dušan Lajović 6:3, 6:4
ATP Challenger Tour[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Nr. Datum Turnier Belag Finalgegner Ergebnis
1. 6. Juli 2008 Italien Turin Sand Argentinien Diego Junqueira 6:3, 6:1
2. 7. September 2008 Italien Genua (1) Sand Italien Gianluca Naso 6:4, 6:3
3. 12. Juli 2009 Italien San Benedetto Sand Argentinien Cristian Villagrán 6:75, 7:62, 6:0
4. 12. September 2010 ItalienItalien Genua (2) Sand Italien Potito Starace 6:4, 6:1
5. 3. Oktober 2010 Italien Neapel Sand Serbien Boris Pašanski 6:4, 4:2 aufgg.
6. 24. Oktober 2010 Chile Santiago de Chile Sand Chile Paul Capdeville 6:2, 7:62
7. 26. November 2023 Spanien Valencia Sand Spanien Roberto Bautista Agut 3:6, 7:68, 7:63

Finalteilnahmen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nr. Datum Turnier Belag Finalgegner Ergebnis
1. 29. April 2012 Rumänien Bukarest Sand Frankreich Gilles Simon 4:6, 3:6
2. 23. September 2012 Russland St. Petersburg (1) Hartplatz (i) Slowakei Martin Kližan 2:6, 3:6
3. 28. Juli 2013 Kroatien Umag Sand Spanien Tommy Robredo 0:6, 3:6
4. 16. Februar 2014 Argentinien Buenos Aires Sand Spanien David Ferrer 4:6, 3:6
5. 4. Mai 2014 Deutschland München Sand Slowakei Martin Kližan 6:2, 1:6, 2:6
6. 22. Februar 2015 Brasilien Rio de Janeiro Sand Spanien David Ferrer 2:6, 3:6
7. 2. August 2015 Deutschland Hamburg Sand Spanien Rafael Nadal 5:7, 5:7
8. 23. Oktober 2016 Russland Moskau Hartplatz (i) Spanien Pablo Carreño Busta 6:4, 3:6, 2:6
9. 24. September 2017 RusslandRussland St. Petersburg (2) Hartplatz (i) Bosnien und Herzegowina Damir Džumhur 6:3, 4:6, 2:6
10. 30. September 2018 China Volksrepublik Chengdu Hartplatz Australien Bernard Tomic 1:6, 6:3, 6:77

Doppel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Turniersiege[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

ATP World Tour[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Nr. Datum Turnier Belag Partner Finalgegner Ergebnis
1. 30. Juli 2011 Kroatien Umag (1) Sand Italien Simone Bolelli Kroatien Marin Čilić
Kroatien Lovro Zovko
6:3, 5:7, [10:7]
2. 24. Februar 2013 Argentinien Buenos Aires (1) Sand ItalienItalien Simone Bolelli Deutschland Simon Stadler
Vereinigte Staaten Nicholas Monroe
6:3, 6:2
3. 31. Januar 2015 Australien Australian Open Hartplatz ItalienItalien Simone Bolelli Frankreich Pierre-Hugues Herbert
Frankreich Nicolas Mahut
6:4, 6:4
4. 2. Oktober 2016 China Volksrepublik Shenzhen Hartplatz Schweden Robert Lindstedt Osterreich Oliver Marach
Frankreich Fabrice Martin
7:64, 6:3
5. 23. September 2018 Russland St. Petersburg Hartplatz (i) Italien Matteo Berrettini Tschechien Roman Jebavý
Niederlande Matwé Middelkoop
7:66, 7:64
6. 20. Februar 2022 Brasilien Rio de Janeiro Sand ItalienItalien Simone Bolelli Vereinigtes Konigreich Jamie Murray
Brasilien Bruno Soares
7:5, 6:72, [10:6]
7. 30. Juli 2022 Kroatien Umag (2) Sand ItalienItalien Simone Bolelli Vereinigtes Konigreich Lloyd Glasspool
Finnland Harri Heliövaara
5:7, 7:66, [10:7]
8. 19. Februar 2023 Argentinien Buenos Aires (2) Sand ItalienItalien Simone Bolelli Kolumbien Nicolás Barrientos
Uruguay Ariel Behar
6:2, 6:4
ATP Challenger Tour[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Nr. Datum Turnier Belag Partner Finalgegner Ergebnis
1. 16. Oktober 2010 Paraguay Asunción Sand Italien Paolo Lorenzi Argentinien Carlos Berlocq
Argentinien Brian Dabul
6:3, 6:4

Finalteilnahmen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nr. Datum Turnier Belag Partner Finalgegner Ergebnis
1. 14. Juli 2008 Kroatien Umag Sand Argentinien Carlos Berlocq Slowakei Michal Mertiňák
Tschechien Petr Pála
6:2, 3:6, [5:10]
2. 27. Februar 2010 Mexiko Acapulco (1) Sand Italien Potito Starace Polen Łukasz Kubot
Osterreich Oliver Marach
0:6, 0:6
3. 12. April 2012 Marokko Casablanca Sand Italien Daniele Bracciali Deutschland Dustin Brown
Australien Paul Hanley
5:7, 3:6
4. 2. März 2013 Mexiko Acapulco (2) Sand Italien Simone Bolelli Polen Łukasz Kubot
Spanien David Marrero
5:7, 2:6
5. 6. Oktober 2013 China Volksrepublik Peking Hartplatz Italien Andreas Seppi Belarus Maks Mirny
Rumänien Horia Tecău
4:6, 2:6
6. 22. März 2015 Vereinigte Staaten Indian Wells Hartplatz ItalienItalien Simone Bolelli Kanada Vasek Pospisil
Vereinigte Staaten Jack Sock
4:6, 7:63, [7:10]
7. 19. April 2015 Monaco Monte Carlo Sand ItalienItalien Simone Bolelli Vereinigte Staaten Bob Bryan
Vereinigte Staaten Mike Bryan
6:73, 1:6
8. 18. Oktober 2015 China Volksrepublik Shanghai Hartplatz ItalienItalien Simone Bolelli Sudafrika Raven Klaasen
Brasilien Marcelo Melo
3:6, 3:6
9. 22. Juli 2018 Schweden Båstad (1) Sand ItalienItalien Simone Bolelli Chile Julio Peralta
Argentinien Horacio Zeballos
3:6, 4:6
10. 15. Januar 2022 Australien Sydney Hartplatz ItalienItalien Simone Bolelli Australien John Peers
Slowakei Filip Polášek
5:7, 5:7
11. 13. Februar 2022 Argentinien Buenos Aires Sand Argentinien Horacio Zeballos Mexiko Santiago González
Argentinien Andrés Molteni
1:6, 1:6
12. 17. Juli 2022 SchwedenSchweden Båstad (2) Sand ItalienItalien Simone Bolelli Brasilien Rafael Matos
Spanien David Vega Hernández
4:6, 6:3, [11:13]

Abschneiden bei Grand-Slam-Turnieren[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Turnier200620072008200920102011201220132014201520162017201820192020202120222023Karriere
Australian Open121111AF112AF3AFAF11AF
French Open113VF333213AFAF1323VF
Wimbledon12321322333 313
US OpenQ1Q31112312AF212112Q1AF

Zeichenerklärung: S = Turniersieg; F, HF, VF, AF = Einzug ins Finale / Halbfinale / Viertelfinale / Achtelfinale; 1, 2, 3 = Ausscheiden in der 1. / 2. / 3. Hauptrunde; Q1, Q2, Q3 = Ausscheiden in der 1. / 2. / 3. Qualifikationsrunde; nicht ausgetragen

Doppel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Turnier2008200920102011201220132014201520162017201820192020202120222023Karriere
Australian Open22212HF2S212VF1S
French Open212112HF1112HF
Wimbledon11112111  2
US Open11HF12112AF2AF HF

Mixed[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Turnier20122013201420152016Karriere
Australian OpenAFAFAF
French Open
Wimbledon222
US Open

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Fabio Fognini – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Fabio Fognini dreht erneut durch – Schiedsrichter bedroht. In: tennisnet.com. 7. Mai 2014, abgerufen am 10. April 2019.
  2. Nick Purewal: Fabio Fognini slams Wimbledon's traditions after crashing out to Kevin Anderson. In: dailymail.co.uk. 7. Juni 2014, abgerufen am 10. April 2019.
  3. Tennisprofi Fognini bestraft. In: spiegel.de. 9. Oktober 2014, abgerufen am 10. April 2019.
  4. Fognini nach übler Schiri-Beleidigung disqualifiziert. In: bluewin.ch. 2. September 2017, archiviert vom Original am 3. September 2017; abgerufen am 10. April 2019.
  5. a b Tennisprofi Fognini von US Open ausgeschlossen. In: sueddeutsche.de. 3. Juli 2017, abgerufen am 3. Juli 2017.
  6. Kevin Mitchell: Fabio Fognini thrown out of US Open over obscene remarks at umpire. In: theguardian.com. 2. September 2017, abgerufen am 3. September 2017 (englisch).
  7. Wimbledon – Freude beim Kassenwart. In: sportschau.de. 9. Juli 2019, abgerufen am 9. Juli 2019.
  8. Flavia und Fabio – Traumhochzeit in Italien! In: tennisnet.com. 13. Juni 2016, archiviert vom Original am 13. Juni 2016; abgerufen am 13. Juni 2016.
  9. Alice Coppa: Flavia Pennetta è incinta del suo terzo figlio: “Siamo felicissimi”. In: donnemagazine.it. Abgerufen am 27. Mai 2022.