Gerhard Juchum

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Gerhard Juchum (* 15. November 1932 in Hetzeldorf (Siebenbürgen), Rumänien; † 9. August 1977 in Vancouver, Kanada)[1] war ein rumänischer Tierarzt und Künstler mit deutscher Abstammung.

Biographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gerhard Juchum wurde am 15. November 1932 als Sohn deutscher Eltern in Siebenbürgen geboren. Schon in seiner Kindheit besaß er musikalische und künstlerische Begabung, die er schon damals in bemerkenswerte Bildmalereien umsetzte.

Der Zweite Weltkrieg brachte eine Zäsur in Juchums leben. Sein Vater musste in den Krieg und die Mutter als Sanitäterin zum Deutschen Militär nach Russland. Gerhard und sein Bruder Horst kamen deshalb zu den Großeltern.

Die Eltern ließen sich schon früh im Jahre 1942 scheiden, und Gerhard Juchum wurde seinem Vater zugesprochen. Seine Mutter wanderte nach Deutschland (Leonberg) aus. Sein Bruder Horst wurde 1950 im Zuge der Familienzusammenführung seiner Mutter zugesprochen und kam daraufhin ebenfalls nach Deutschland.

Wegen seiner deutschen Abstammung wurde Gerhard Juchum in Rumänien die höhere Schule (Gymnasium) zuerst verweigert; erst durch rumänische Freunde und bessere Kontakte konnte er in Medias aufs Gymnasium gehen. Danach studierte er an der technischen Veterinärschule in Medias und wurde Tierarzt.

Im April 1960 kam er mit illegalen Papieren nach Deutschland zu seiner Mutter nach Stuttgart.

Sein Tierarzttitel wurde in Deutschland nicht anerkannt. Deshalb begann er ein Studium an der Justus-Liebig-Universität in Gießen, das er als Doktor der Veterinärmedizin abschloss. Ferner studierte er bei Trude Vandory in Wien Bildhauerei und schloss sein Studium an der Kunstakademie in Linz (Österreich) ab.

Im Oktober 1968 wanderte Juchum nach Kanada aus und ließ sich in Vancouver nieder. Innerhalb der neun Jahre, die er dort bis zu seinem frühen Tod verbrachte, erschuf er in Kanada über 100 Skulpturen.[2] Seine wohl bekannteste Skulptur, The Lovers II, stellte er 1997 als Ausdruck seines Dankes unautorisiert als Spende vor dem Rathaus von Vancouver auf. Sie wurde akzeptiert und dauerhaft installiert. Sein Werk gilt als frühes Beispiel von guerilla art in Vancouver.[3]

Die Skulptur der Traubenmischer spendete Juchum der Siebenbürgener Landsmannschaft in Kitchener.

Seine Skulptur Speer Fisher stand zunächst im Stanley Park in Vancouver. Die vier Meter hohe Statue wurde später als „Wächter“ in den Hafen von Port Hardy in der Nähe von Vancouver Islands versetzt.

Ein Teil der Skulpturen ist heute in Deutschland in Privatbesitz.

Tod[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Durch einen unverschuldeten Unfall verunglückte Gerhard Juchum am 9. August 1977 in Vancouver tödlich.[4]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. https://gerhardjuchumsculptor.org/about_artist.htm
  2. Gerhard Juchum Sculptor - About this Site. Abgerufen am 1. Februar 2024.
  3. (Hrsg.): Public Art in Vancouver. TouchWood Editions, 2009, ISBN 978-1-894898-79-9, S. 59 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  4. https://app.pch.gc.ca/application/aac-aic/artiste_detailler_bas-artist_detail_bas.app?rID=8401&fID=2&lang=en&qlang=en&pID=1&an=Juchum&ps=50&sort=AM_ASC