Goès

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Goès
Goès (Frankreich)
Goès (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Nouvelle-Aquitaine
Département (Nr.) Pyrénées-Atlantiques (64)
Arrondissement Oloron-Sainte-Marie
Kanton Oloron-Sainte-Marie-2
Gemeindeverband Haut Béarn
Koordinaten 43° 12′ N, 0° 35′ WKoordinaten: 43° 12′ N, 0° 35′ W
Höhe 227–363 m
Fläche 4,76 km²
Einwohner 545 (1. Januar 2021)
Bevölkerungsdichte 114 Einw./km²
Postleitzahl 64400
INSEE-Code

Rathaus von Goès

Goès ist eine französische Gemeinde mit 545 Einwohnern (Stand 1. Januar 2021) im Département Pyrénées-Atlantiques in der Region Nouvelle-Aquitaine (vor 2016: Aquitanien). Sie gehört zum Arrondissement Oloron-Sainte-Marie und zum Kanton Oloron-Sainte-Marie-2 (bis 2015: Kanton Oloron-Sainte-Marie-Est).

Die Bewohner werden Goèsiens oder Goèsienness genannt.[1]

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Goès liegt in der Nachbarschaft von Oloron-Sainte-Marie in der historischen Provinz Béarn.

Umgeben wird der Ort von den Nachbargemeinden:

Monein
Oloron-Sainte-Marie Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt Estialescq
Oloron-Sainte-Marie Précilhon

Goès liegt im Einzugsgebiet des Flusses Adour.

Zuflüsse des Gave d’Oloron strömen durch das Gebiet der Gemeinde:

  • der Escou und sein Nebenfluss
    • Ruisseau des Bers,
  • der Laberou und
  • die Auronce.

Die Lèze, ein Nebenfluss des Luzoué, markiert zu einem großen Teil die Grenze zur Nachbargemeinde Monein.[2]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Eine Villa ist auf dem Gebiet der Gemeinde entdeckt worden, die belegt, dass zumindest bereits in der gallorömischen Zeit eine Besiedlung stattgefunden haben muss. Die Entwicklung der Gemeinde begann im Mittelalter, 1220 wurde sie erstmals erwähnt. In der Volkszählung des Béarn wurden 1395 in Goès 18 Haushalte gezählt und die Zugehörigkeit zur Bailliage von Oloron festgehalten.[3][4]

Toponyme und Erwähnungen von Goès waren:

  • Guoes (1267, Kopialbuch des Bistums Oloron),
  • Agoes und Sent Joan de Goues (1434, Notare von Oloron),
  • Goez (1729, Zählung von Goès),
  • Gouex (1736, Zählung von Estos),
  • Goes (1750, Karte von Cassini),
  • Goues (1793, Notice Communale) und
  • Goes und Goès (1801, Bulletin des lois).[4][5][6]

Im 18. Jahrhundert haben sich in Goès zwei Bruderschaften eingerichtet, 1723 die Bruderschaft Johannes der Täufer und 1760 die Skapulierbruderschaft.[7]

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ein erster Höchststand der Einwohnerzahl wurde in der Mitte des 19. Jahrhunderts mit rund 480 Einwohnern erreicht. Anschließend reduzierte sich die Zahl bei kurzen Erholungsphasen bis zu den 1920er Jahren auf unter 300 Einwohner. Nachfolgend setzte eine Phase des Bevölkerungswachstums, insbesondere in den 1960er Jahren ein, und die Einwohnerzahl erreichte einen neuen Höchststand mit 668 Einwohnern. Bis zur Jahrtausendwende verlor die Gemeinde rund 100 Einwohner, bevor erneut ein leichtes Wachstum einsetzte.

Jahr 1962 1968 1975 1982 1990 1999 2006 2009 2021
Einwohner 482 648 668 575 574 543 554 561 545
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Ab 1962 offizielle Zahlen ohne Einwohner mit Zweitwohnsitz
Quellen: EHESS/Cassini bis 2006,[6] INSEE ab 2009[8]

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pfarrkirche Saint-Jean-Baptiste von Goès
Schloss von Goès
  • Pfarrkirche, gewidmet Johannes dem Täufer. Vermutlich wurde die ursprüngliche Kirche bereits im 12. Jahrhundert errichtet, erstmals erwähnt wurde sie 1434. 1894 wurde ein Neubau der Kirche initiiert aufgrund des baufälligen Zustands und des Fehlens eines Glockenturms des alten Gotteshauses. Die Bauarbeiten wurden von 1899 bis 1901 durchgeführt und ließen von der Bausubstanz der früheren Kirche wenig erhalten. Der heutige Langbau besitzt ein Kirchenschiff mit zwei Seitenkapellen und einem Glockenturm als Eingangsvorbau. Im Jahre 1900 wurden eine Reihe Glasfenster, Werke der Glasmalerei Mauméjean aus Pau und Biarritz, eingesetzt. Einige der heutigen Ausstattungsgegenstände sind älter als der Neubau: eine Statue Maria mit Jesuskind aus dem 18. Jahrhundert, der Schalldeckel der Kanzel, Gemälde des Malers J.B. Smets von 1773 und eine Taube als Zeichen des Heiligen Geistes.[7][9]
  • Schloss von Goès. Der Ursprung des Schlosses geht auf ein Festes Haus aus dem 14. Jahrhundert zurück, welches 1385 erstmals in den Schriften erwähnt wurde. Die Familie Montesquiou-Sainte-Colomme ließ es errichten, bevor es an einen Domherrn aus Oloron verkauft wurde. Der Besitz ging anschließend an Gaillard de Gassion, dann an die Familie Colomiè und schließlich an die Familie Casaucau. Das heutige Schloss datiert aus dem 16. Jahrhundert und ist im 17. Jahrhundert umgestaltet worden. Der zweigeschossige Bau mit einem rechteckigen Grundriss und einem für das Béarn typischen, stark geneigten Schieferdach ist mit zwei Türmen flankiert. Die geringe Anzahl an Fenster- und Türöffnungen und einige Schießscharten zeugen von der Verteidigungsfunktion des früheren Festen Hauses. Der Sturz über dem Rundbogen des Eingangs trägt die Jahreszahl 1617. Im Raum links neben dem Eingang ist ein Kamin aus Kalkstein aus Lasseube im Renaissance-Stil zu sehen. Im Erdgeschoss des Schlosses ist heute ein Reitsportclub untergebracht.[10]

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ossau-Iraty

Schwerpunkte der Wirtschaft der Gemeinde sind Landwirtschaft und Dienstleistungen. Goès liegt in der Zone AOC des Ossau-Iraty, eines traditionell hergestellten Schnittkäses aus Schafmilch.[11]

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Aktive Arbeitsstätten nach Branchen am 31. Dezember 2014[12]
Gesamt = 37

Sport und Freizeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hinweisschild auf dem Jakobsweg bei Goès
  • Erlebnisbad Aqua Béarn. Auf dem nördlichen Teil des langgestreckten Gemeindegebiets von Goès öffnet das Erlebnisbad Aqua Béarn von Mitte Juni bis Anfang September seine Pforten.[14]

Bildung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gemeinde verfügt über eine öffentliche Vor- und Grundschule.[15]

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Goès wird durchquert von den Routes départementales 24, 103 und 116.

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Céline Arsaut besitzt eine Schäferei in Goès, produziert biologischen Schafskäse und spielte mit in der französischen Fernsehserie „L’amour est dans le pré“, dem französischen Pendant zur deutschen Serie Bauer sucht Frau, als eine Bäuerin, die einen Mann sucht.[16]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Goès – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Pyrénées-Atlantiques Gentilé. habitant.fr, abgerufen am 9. Juni 2017 (französisch).
  2. Ma commune : Goès. Système d’Information sur l’Eau du Bassin Adour Garonne, abgerufen am 9. Juni 2017 (französisch).
  3. Conseil régional d’Aquitaine: Geüs-d’Oloron. Visites en Aquitaine, archiviert vom Original am 9. September 2016; abgerufen am 9. Juni 2017 (französisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/visites.aquitaine.fr
  4. a b Paul Raymond: Dictionnaire topographique du département des Basses-Pyrénées. In: Dictionnaire topographique de la France. Imprimerie nationale, 1863, S. 72, abgerufen am 9. Juni 2017 (französisch).
  5. David Rumsey Historical Map Collection France 1750. David Rumsey Map Collection: Cartography Associates, abgerufen am 9. Juni 2017 (englisch).
  6. a b Notice Communale Goès. EHESS, abgerufen am 9. Juni 2017 (französisch).
  7. a b Conseil régional d’Aquitaine: Église Saint-Jean-Baptiste. Visites en Aquitaine, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 9. Juni 2017 (französisch).@1@2Vorlage:Toter Link/visites.aquitaine.fr (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  8. Populations légales 2014 Commune de Goès (64245). INSEE, abgerufen am 9. Juni 2017 (französisch).
  9. église paroissiale Saint-Jean-Baptiste. Ministerium für Kultur und Kommunikation, abgerufen am 9. Juni 2017 (französisch).
  10. Conseil régional d’Aquitaine: Château de Goès. Visites en Aquitaine, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 9. Juni 2017 (französisch).@1@2Vorlage:Toter Link/visites.aquitaine.fr (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  11. Institut national de l’origine et de la qualité. Institut national de l’origine et de la qualité, abgerufen am 9. Juni 2017 (französisch).
  12. Caractéristiques des établissements en 2014 Commune de Goès (64245). INSEE, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 9. Juni 2017 (französisch).@1@2Vorlage:Toter Link/www.insee.fr (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  13. GR® 653 – Sentier vers Saint-Jacques-de-Compostelle : Toulouse – Jaca. Comité départemental de la Randonnée pédestre des Pyrénées-Atlantiques (CDRP 64), abgerufen am 9. Juni 2017 (französisch).
  14. Aqua Béarn. Aqua Béarn, abgerufen am 9. Juni 2017 (französisch).
  15. École maternelle et élémentaire. Nationales Bildungsministerium, abgerufen am 9. Juni 2017 (französisch).
  16. Jean-Jacques Nicomette: L’amour est dans son pré. Sud Ouest (Zeitung), 6. Januar 2011, abgerufen am 9. Juni 2017 (französisch).