Gornsdorf
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Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 50° 42′ N, 12° 53′ O | |
Bundesland: | Sachsen | |
Landkreis: | Erzgebirgskreis | |
Verwaltungsgemeinschaft: | Burkhardtsdorf | |
Höhe: | 502 m ü. NHN | |
Fläche: | 4,19 km2 | |
Einwohner: | 1880 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 449 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 09390 | |
Vorwahl: | 03721 | |
Kfz-Kennzeichen: | ERZ, ANA, ASZ, AU, MAB, MEK, STL, SZB, ZP | |
Gemeindeschlüssel: | 14 5 21 230 | |
LOCODE: | DE GDQ | |
Adresse der Verbandsverwaltung: | Am Markt 8 09235 Burkhardtsdorf | |
Website: | www.gornsdorf-erzgebirge.de | |
Bürgermeisterin: | Andrea Arnold (CDU) | |
Lage der Gemeinde Gornsdorf im Erzgebirgskreis | ||
Gornsdorf ist die flächenmäßig kleinste Gemeinde im Erzgebirgskreis in Sachsen. Sie ist seit dem 21. März 2008 Teil der Verwaltungsgemeinschaft Burkhardtsdorf.
Geografie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gornsdorf liegt ca. 15 km südlich von Chemnitz und 12 km östlich der Kreisstadt Stollberg/Erzgeb. in einem Nebental der Zwönitz. Der Ort erstreckt sich am Gornsdorfer Bach.
Nachbargemeinden
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Burkhardtsdorf | ||
Thalheim | Gelenau | |
Zwönitz | Auerbach |
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Dorf ist nach einer weitgehend unbekannten Sage um das Jahr 1200 vom Mönch Jordan aus dem Kloster Walkenried gegründet worden. Die ersten Siedler des Ortes waren Harzer (wichtig für Terpentingewinnung) und stammten wahrscheinlich aus dem Südharz. Aus dem anfänglichen Jordanstorf wurde mit der Zeit durch Lautverschiebung Gornsdorf.
Die erste urkundliche Erwähnung entstammt allerdings dem Jahre 1346. Um das Jahr 1500 wurde mit dem Bergbau begonnen. Im Jahre 1630 wurde das Dorf infolge des Dreißigjährigen Krieges zerstört. Gornsdorf blieb über einige Jahrhunderte eine kleine Bauerngemeinde, zählte im 16. Jahrhundert knapp über 100 Einwohner, noch im 18. Jahrhundert etwa 250. Um 1670 kamen die ersten Leineweber und etwas später Bortenweber ins Dorf. Die ersten Strumpfwirker werden im Kirchenbuch 1745 genannt.
Es erfolgt eine schnelle Industrialisierung, vor allem im Bereich der Textilindustrie. Gornsdorf wuchs zu einem Strumpfwirkerdorf heran. Im Jahre 1912 wurde Gornsdorf durch die (1976 wieder stillgelegte) Schmalspurbahn Schönfeld-Wiesa–Meinersdorf an das Eisenbahnnetz angeschlossen.
Im 19. Jahrhundert stieg die Einwohnerzahl rasant von 550 (1821) auf 2262 (1890), dann weiter auf 3585 (1931). Das Dorf wuchs die Berghänge hinauf und es entstanden die Siedlungen am Andreasberg (mit Kleingartenanlage), am Badberg und im unteren Ortsteil. Diese Gemeinde hatte sich zur Industriegemeinde gewandelt und liefert sogar Leiterplatten für die Elektronikindustrie bis nach Kanada und Japan.
Die Gemeinde war bis zu deren Auflösung Teil der Verwaltungsgemeinschaft Auerbach mit Sitz in Auerbach (Erzgebirge).
Einwohnerentwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]1552 lebten in Gornsdorf 20 besessene Mann und 36 Inwohner; 1764 waren es 15 besessene Mann und 25 Häusler.[2]
1643 bis 1946
| 1947 bis 1997
| 1998 bis 2013
| ab 2014
|
Quelle ab 1985: Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen mit Gebietsstand Januar 2007
Politik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gemeinderat
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Seit der Gemeinderatswahl am 9. Juni 2024 verteilen sich die 12 Sitze des Gemeinderates folgendermaßen auf die einzelnen Gruppierungen:
- Initiative für Gornsdorf: 6 Sitze
- Aus Gornsdorf für Gornsdorf: 5 Sitze
- Freie Wähler: 1 Sitz
Liste | 2024[3] | 2019[4] | 2014[5] | |||
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Sitze | in % | Sitze | in % | Sitze | in % | |
Initiative für Gornsdorf | 6 | 48,0 | – | – | – | – |
Aus Gornsdorf für Gornsdorf | 5 | 41,2 | – | – | – | – |
Freie Wähler | 1 | 7,8 | 4 | 35,6 | 4 | 34,6 |
Linke | – | 3,0 | 2 | 19,0 | 2 | 19,1 |
CDU | – | – | 6 | 45,4 | 6 | 46,3 |
Wahlbeteiligung | 74,5 % | 65,0 % | 50,8 % |
Bürgermeister
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im September 2020 wurde Andrea Arnold zur Bürgermeisterin wiedergewählt. Sie führt das Amt seit September 2013.[6][7] 2024 wurde Michael Tägl (Einzelbewerber) gewählt.[8]
Wahl | Bürgermeister | Vorschlag | Wahlergebnis (in %) |
---|---|---|---|
2024 | Michael Tägl | Tägl | 59,8 |
2020 | Andrea Arnold | CDU | 90,9 |
2013 | 77,4 | ||
2008 | Monika Kunert | 74,5 | |
2001 | 99,1 | ||
1994 | 96,5 |
Gemeindepartnerschaft
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Gemeinde Bernried in Niederbayern
- Gemeinde Lubenec Tschechien
Wirtschaft und Infrastruktur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gornsdorf verfügt über eine Vielzahl von kleinen und mittelständischen Unternehmen aus allen Wirtschaftssektoren. Größter Arbeitgeber im Ort ist die 1956 gegründete und 1993 reprivatisierte KSG GmbH und die 1991 gegründete LWL-Sachsenkabel GmbH.
Bildung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In der Gemeinde befindet sich ein Kindergarten und eine Grundschule. Seit 1992 gibt es in Gornsdorf keine Bildungseinrichtung für den Sekundarbereich mehr. Schüler dieser Jahrgangsstufen besuchen entweder die Mittelschulen in Auerbach oder Thalheim bzw. Burkhardtsdorf oder die Gymnasien in Thum, Stollberg oder Zwönitz.
Verkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Autobahn und Bundesstraßen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gornsdorf liegt südlich der B 180, welche durch die Nachbargemeinde Burkhardtsdorf führt. Die A 72 und ihre Anschlüsse Stollberg-Nord und Stollberg-West sind ca. 8 km entfernt.
ÖPNV
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Gemeinde Gornsdorf ist durch drei Buslinien an das ÖPNV-Netz des Verkehrsverbundes Mittelsachsen angeschlossen.
Die Bahnstrecke Chemnitz–Aue verläuft zwar auch im Nordwesten des Gemeindegebiets, allerdings ohne eigene Betriebsstelle. Der nächstgelegene Zugang zum Schienenpersonennahverkehr besteht im Bahnhof Meinersdorf auf dem Gebiet der Nachbargemeinde Burkhardtsdorf. Zwischen 1912 und 1976 bestanden in Gornsdorf eine Haltestelle und ein Haltepunkt an der Schmalspurbahn Schönfeld-Wiesa–Meinersdorf.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Strumpfmuseum
- Volkshaus
- Goethehain
- Naturbad
- Ev.-luth. Kirche
- Pechhütte
Naturschutz
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Persönlichkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ehrenbürger
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1933: Carl August Uhlmann (1853–1940), Strumpffabrikant
- 2006: Walter Hunger (1924–2007), langjähriger Vorsitzender des örtlichen Schnitzvereins
- 2008: Herbert Uhlig (* 1926), Lehrer und Ortschronist
Söhne und Töchter der Gemeinde
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Erich Walther (1906–nach 1970), Musiker
- Kurt Beier (1909–1979), Karikaturist und Pressezeichner in der DDR
- Kurt Drummer (1928–2000), Fernsehkoch und Chefkoch in der DDR
- Paul-Heinz Dittrich (1930–2020), Komponist
- Werner Pfüller (* 1931), Jazzmusiker
- Friedrich Nestler (1935–2013), Bibliothekswissenschaftler
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Gorndorf, Gornsdorf. In: August Schumann: Vollständiges Staats-, Post- und Zeitungslexikon von Sachsen. 3. Band. Schumann, Zwickau 1816, S. 272.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Gornsdorf im Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen
- Homepage der Gemeinde Gornsdorf
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Bevölkerung der Gemeinden Sachsens am 31. Dezember 2023 – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes auf Basis des Zensus vom 9. Mai 2011 (Gebietsstand 01.01.2023). Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen, abgerufen am 21. Juni 2024. (Hilfe dazu).
- ↑ Gornsdorf – HOV | ISGV. Abgerufen am 5. April 2024.
- ↑ Referat Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit: Wahlergebnisse - Wahlen - sachsen.de. Abgerufen am 2. August 2024.
- ↑ Referat Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit: Wahlergebnisse - Wahlen - sachsen.de. Abgerufen am 2. August 2024.
- ↑ Referat Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit: Wahlergebnisse - Wahlen - sachsen.de. Abgerufen am 2. August 2024.
- ↑ http://www.gornsdorf-erzgebirge.de/index.php/gemeinde/bekanntmachungen/187-wahlergebnis-der-buergermeisterwahl-an-22-09-2013.html
- ↑ Andrea Arnold bleibt Bürgermeisterin von Gornsdorf | Freie Presse - Stollberg. Abgerufen am 12. November 2020.
- ↑ Referat Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit: Wahlergebnisse 2024 - Wahlen - sachsen.de. Abgerufen am 15. April 2024.