Hans Naumann (Soziologe)

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Hans Naumann (* 7. April 1908 in Berlin-Schöneberg; † 22. Januar 1977 in Rom) war ein deutscher Romanist und Soziologe.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hans Naumann, Bruder des Archäologen Rudolf Naumann sowie Sohn von Jenny Naumann, geborene Porzig, und des Oberingenieurs Arndt Naumann,[1] studierte Philosophie, Romanistik und Soziologie an der Friedrich-Schiller-Universität Jena und veröffentlichte seine Dissertation 1935.[2]

Sein vom Krieg unterbrochenes Habilitationsvorhaben über Pierre Joseph Proudhon brachte ihn in Frankfurt mit Max Horkheimer zusammen.[3] Margret Boveri geht 1956 von zentralen Aussagen des "Soziologen Hans Naumann" aus.[4]

1957 beginnt das gemeinsame Wirken von Naumann und Sigrid von Massenbach (* 15. Mai 1919 in Oldenburg; † 1. Mai 1984 in Rom).[5] Seit der von Naumann 1958 als Herausgeber vorgelegten Soziologie. Ausgewählte Texte zur Geschichte einer Wissenschaft[6] wird Naumann mit den teilweise gemeinsamen Übersetzungen von Werken von Raymond Aron, Gaston Bachelard, Georges Ballandier, Georges Bataille, Roger Callois, Jean Dabin, Joseph Gabel, Georges Gurvitch, Jacques Lacan, Claude Lévi-Strauss, Jules Monnerot, François Perroux, Donatien Alphonse François de Sade und Lucien Sebag zum Vermittler Französischer Soziologie und des Strukturalismus in Deutschland.[7] Zu den Übersetzungen von Sigrid von Massenbach zählen die Memoiren des Herzogs von Saint-Simon.[8]

Anmerkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Walter Habel (Hrsg.): Wer ist wer? Das deutsche Who’s who. 24. Ausgabe. Schmidt-Römhild, Lübeck 1985, ISBN 3-7950-2005-0, S. 884 (Naumann, Rudolf).
  2. Hans Naumann, Charles Maurras und die Weltanschauung der Action Française: Mit einer monographischen Bibliographie Charles Maurras, Leipzig 1935 (Studien und Bibliographien zur Gegenwartsphilosophie 13).
  3. Hans Naumann, Bollwerk gegen 'terribles simplificateurs'. Proudhon-Forschung im Wellenschlag der Politik, in: Deutsche Universitätszeitung, Jg. 5 (1950), H. 17–18, S. 6–7:; Hans Naumann, Anmerkungen zur gegenwärtigen französischen Soziologie, Frankfurter Beiträge zur Soziologie: Sociologica. Sonderheft 1955, Max Horkheimer zum 60. Geburtstag gewidmet, Hrsg. Theodor W. Adorno, S. 399f.
  4. Margret Boveri, Der Verrat im 20. Jahrhundert, Bd. 1, Hamburg 1956, S. 18 und S. 26 ( = rde 23).
  5. Verheiratet in Stuttgart 1962; beide Grabstätten auf dem Protestantischen Friedhof in Rom.
  6. Hans Naumann (Hrsg.), Soziologie. Ausgewählte Texte zur Geschichte einer Wissenschaft, Stuttgart 1958 (Übersetzungen Hans Naumann und Sigrid von Massenbach).
  7. Hans Naumann (Hrsg.), Der moderne Strukturbegriff: Materialien zu seiner Entwicklung, Darmstadt 1973.
  8. Frankfurt am Main/Berlin/Wien 1979, ISBN 3-548-03591-4.