Hugues Fabrice Zango

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Hugues Fabrice Zango


Hugues Fabrice Zango (2019)

Voller Name Hugues Fabrice Zango
Nation Burkina Faso Burkina Faso
Geburtstag 25. Juni 1993 (31 Jahre)
Geburtsort OuagadougouBurkina Faso
Größe 180 cm
Gewicht 78 kg
Karriere
Disziplin Dreisprung
Bestleistung Freiluft: 17,82 m
Halle: 18,07 m
Verein Artois Athletisme
Trainer Teddy Tamgho
Status aktiv
Medaillenspiegel
Olympische Spiele 0 × Goldmedaille 0 × Silbermedaille 1 × Bronzemedaille
Weltmeisterschaften 1 × Goldmedaille 1 × Silbermedaille 1 × Bronzemedaille
Hallenweltmeisterschaften 1 × Goldmedaille 0 × Silbermedaille 0 × Bronzemedaille
Afrikaspiele 2 × Goldmedaille 0 × Silbermedaille 0 × Bronzemedaille
Afrikameisterschaften 2 × Goldmedaille 1 × Silbermedaille 0 × Bronzemedaille
Sommer-Universiade 0 × Goldmedaille 2 × Silbermedaille 0 × Bronzemedaille
Olympische Ringe Olympische Spiele
Bronze Tokio 2020 Dreisprung
Logo der World Athletics Weltmeisterschaften
Bronze Doha 2019 17,66 m
Silber Eugene 2022 17,55 m
Gold Budapest 2023 17,64 m
Logo der World Athletics Hallenweltmeisterschaften
Gold Glasgow 2024 17,53 m
Logo der Afrikaspiele Afrikaspiele
Gold Rabat 2019 16,88 m
Gold Accra 2023 16,97 m
Logo der CAA Afrikameisterschaften
Silber Durban 2016 16,81 m
Gold Asaba 2018 17,11 m
Gold Port Louis 2022 17,34 m
Logo der FISU Universiade
Silber Gwangju 2015 16,76 m
Silber Taipeh 2017 16,97 m
letzte Änderung: 3. März 2024

Hugues Fabrice Zango (* 25. Juni 1993 in Ouagadougou) ist ein burkinischer Leichtathlet, der sich auf den Dreisprung spezialisiert hat. 2023 feierte er mit dem Sieg bei den Weltmeisterschaften in Budapest den größten Erfolg seiner sportlichen Karriere. Durch den Gewinn der Bronzemedaille bei den Olympischen Sommerspielen 2020 in Tokio ist er der erste und bisher einzige Medaillengewinner seines Landes bei Olympischen Spielen. Im Januar 2021 stellte er mit einer Weite von 18,07 m einen neuen Hallenweltrekord im Dreisprung auf.

Hugues Fabrice Zango wurde als Sohn eines Steuerbeamten und einer Lehrerin in der burkinischen Hauptstadt Ouagadougou geboren. Sport betrieb er zunächst nur als Hobby, darunter Taekwondo. 2011 wurde ein Scout während eines Schulwettkampfes auf sein Sprungtalent aufmerksam. Zango verließ 2016 sein Heimatland und zog nach Frankreich, wo er deutlich bessere Trainingsbedingungen vorfand. Mithilfe eines Stipendiums des IOC konnte er, parallel zu seiner Sportlerkarriere ein Studium der Elektroingenieurtechnik an der Université Lille aufnehmen. 2023 wurde er mit einer Arbeit über Konvektoren von Förderbändern in Bergwerken zum Doktor promoviert.[1] Zango lebt heute in Arras, wo er vom ehemaligen französischen Dreisprungweltmeister Teddy Tamgho trainiert wird.[2] Nach dem Ende seiner Laufbahn plant er, als Universitätsprofessor in sein Heimatland zurückzukehren.[3]

Sportliche Laufbahn

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Seit 2012 tritt Zango in Wettkämpfen im Dreisprung an. 2013 nahm er als Student der Artois Universität in Arras an der Sommer-Universiade im russischen Kasan teil.[4] Dort gelang ihm mit 15,74 m die Qualifikation für das Finale, in dem er mit einer Steigerung und neuer persönlicher Bestleistung von 15,96 m den sechsten Platz belegte. 2014 trat er nicht in Wettkämpfen an. Ein Jahr später nahm er an der Universiade in Gwangju im Weit- und im Dreisprung teil. Im Weitsprung verpasste er die Qualifikation für das Finale, im Dreisprung hingegen, gewann er mit 16,76 m die Silbermedaille. Im September belegte er Platz 5 bei den Afrikaspielen in Brazzaville.

2016 nahm Zango an den Afrikameisterschaften in Durban teil. Dort gewann er mit einer Weite von 16,81 m im Finale die Silbermedaille. Im August nahm er dann auch an den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro teil. Dort scheiterte er allerdings mit 15,99 m in der Qualifikation. 2017 gewann er erneut die Silbermedaille bei der Universiade in Taipeh. Mit 16,97 m verbesserte er dabei erneut seine persönliche Bestleistung.

Im März 2018 nahm Zango an den Hallenweltmeisterschaften in Birmingham teil. Mit 17,11 m wurde er Sechster. Diese Weite sprang er auch bei den Afrikameisterschaften in Asaba, durch die er Afrikameister wurde. Mit der 4-mal-100-Meter-Staffel wurde er zudem Achter. 2019 stellte sein bislang erfolgreichstes sportliches Jahr dar. Im Januar sprang er mit 17,58 m zunächst einen neuen Afrikarekord in der Halle. Im August siegte er bei den Afrikaspielen in Rabat. Im Oktober sprang er im Finale der Weltmeisterschaften in Doha mit 17,66 m auch in der Freiluft einen neuen Afrikarekord und gewann zudem die Bronzemedaille, die die erste WM-Medaille für einen Sportler aus seinem Heimatland darstellte. Am 16. Januar 2021 gelang ihm in Aubière mit 18,07 m ein Hallenweltrekord. Als erster Mensch übersprang er die 18-Meter-Marke in der Halle und löste damit seinen Trainer Teddy Tamgho als Rekordhalter ab. Damit ist er der erste Weltrekordhalter vom afrikanischen Kontinent in einer Sprungdisziplin.[5]

Im Laufe der Saison verbesserte er sich in der Freiluft bis auf 17,82 m. Bei den Olympischen Sommerspielen in Tokio gewann er 2021 die Bronzemedaille. Damit ist er der erste Medaillengewinner für sein Heimatland bei Olympischen Spielen.[6] Während der Eröffnungsfeier war er gemeinsam mit der Schwimmerin Angelika Ouedraogo der Fahnenträger seiner Nation. 2022 gelang es ihm bei den Afrikameisterschaften auf Mauritius mit einem Sprung auf 17,34 m seinen Titel aus dem Jahr 2018 erfolgreich zu verteidigen. Einen Monat später reiste er als einer der Topfavoriten zu den Weltmeisterschaften nach Eugene. Dort musste er sich im Finale nur dem Portugiesen Pedro Pablo Pichardo geschlagen geben und gewann mit Silber seine zweite WM-Medaille.

2023 siegte er mit einer Weite von 17,64 m bei den Weltmeisterschaften in Budapest. Damit gewann er bei drei aufeinanderfolgenden Weltmeisterschaften jeweils eine WM-Medaille. 2024 trat er im Frühjahr, zum zweiten Mal nach 2018, wieder bei den Hallenweltmeisterschaften an. Mit einer Sprung auf 17,53 m sicherte er sich in Glasgow, nach Gold im Vorjahr im Freien, auch in der Halle den Weltmeistertitel. Im Sommer trat er als Medaillenkandidat bei den Olympischen Sommerspielen in Paris an. Nach Bronze drei Jahre zuvor in Tokio, kam er im Finale diesmal auf den fünften Rang.

Wichtige Wettbewerbe

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Jahr Veranstaltung Ort Platz Disziplin Weite
Startet für Burkina Faso Burkina Faso
2013 Universiade Russland Kasan 6. Dreisprung 15,96 m
2015 Universiade Korea Sud Gwangju 30. Weitsprung 6,73 m
2. Dreisprung 16,76 m
Weltmeisterschaften China Volksrepublik Peking Dreisprung DNS
Afrikaspiele Kongo Republik Brazzaville 5. Dreisprung 16,36 m
2016 Afrikameisterschaften Sudafrika Durban 2. Dreisprung 16,81 m
Olympische Spiele Brasilien Rio de Janeiro 34. Dreisprung 15,99 m
2017 Universiade Chinesisch Taipeh Taipeh 2. Dreisprung 16,97 m
2018 Hallenweltmeisterschaften Vereinigtes Konigreich Birmingham 6. Dreisprung 17,11 m
Afrikameisterschaften Nigeria Asaba 8. 4 × 100 m 40,96 s
1. Dreisprung 17,11 m
2019 Afrikaspiele Marokko Rabat 1. Dreisprung 16,88 m
Weltmeisterschaften Katar Doha 3. Dreisprung 17,66 m
2021 Olympische Sommerspiele Japan Tokio 3. Dreisprung 17,47 m
2022 Afrikameisterschaften Mauritius Port Louis 1. Dreisprung 17,34 m
Weltmeisterschaften Vereinigte Staaten Eugene 2. Dreisprung 17,55 m
2023 Weltmeisterschaften Ungarn Budapest 1. Dreisprung 17,64 m
2024 Hallenweltmeisterschaften Schottland Glasgow 1. Dreisprung 17,53 m
Olympische Sommerspiele Frankreich Paris 5. Dreisprung 17,50 m

Persönliche Bestleistungen

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Commons: Hugues Fabrice Zango – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Felix Lill: Postkolonialer Dreisprung. In: zeit.de. 9. August 2024, abgerufen am 12. August 2024.
  2. Jon Mulkeen: Double assault on triple jump records in Madrid. In: worldathletics.org. 19. Februar 2020, abgerufen am 21. Februar 2020 (englisch).
  3. Hugues Fabrice Zango: "I am starting to become famous". In: olympics.com. 5. Oktober 2021, abgerufen am 25. Juni 2022 (englisch).
  4. Profil von der Universiade 2017 (Memento des Originals vom 19. Oktober 2019 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/data.2017.gov.taipei
  5. Alexandra Dersch: Hugues Fabrice Zango springt Dreisprung-Weltrekord. In: Leichtathletik.de. DLV, 16. Januar 2021, abgerufen am 16. Januar 2021.
  6. Geschichte! Erste Medaille für Burkina Faso bei den Spielen. 5. August 2021, abgerufen am 5. August 2021.