Johann Jakob Bodmer (Drucker)

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Johann Jakob Bodmer (* 9. März 1617 in Zürich; † 26. Mai 1676 ebenda) war ein Schweizer Buchdrucker, Dichter und Politiker.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Familie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Johann Jakob Bodmer war der Sohn des gleichnamigen Goldschmieds, Münzmeister und Buchdruckers Johann Jakob Bodmer († 1629) und dessen Ehefrau Dorothea.

Er war verheiratet mit Margareta (geb. Schlatter); die Ehe blieb kinderlos.

Sein Urgroßvater[1] war der Landvogt Conrad Bodmer (* um 1499 in Stäfa; † 8. Dezember 1591 in Zürich)[2] und sein Neffe der Buchdrucker Hans Heinrich Bodmer (1669–1743)[3].

Werdegang[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Johann Jakob Bodmer übernahm, gemeinsam mit seinem Bruder Johann Heinrich Bodmer (1621–1689), die 1626 in den Besitz des Vaters gelangte Druckerei, die Christoph Froschauer auf- und ausgebaut hatte. Dort wurde die, noch unter deren früherem Besitzer Johannes Wolf (1564–1627)[4] entstandene, vermutlich erste Zürcher Wochenzeitung unter verschiedenen Namen, unter anderem als Ordinari-Wochenzeitung[5], bis 1677 gedruckt.

In seiner Druckerei wurden unter anderem Schriften von Johann Heinrich Hottinger der Ältere, Johann Caspar Schweizer, Johann Konrad Lavater (1609–1703)[6], Johann Amos Comenius[7] und Johannes Ardüser veröffentlicht.

1669 erschienen Wolriechende geistliche Violblumen, Gedichte geistlichen und weltlichen Inhalts im Stil von Martin Opitz, die Johann Jakob Bodmer in der Zuschrift als seine eigenen zu erkennen gab.

Die Druckerei wurde nach dem Tod von Johann Jakob Bodmer von seinem Bruder und dessen Sohn Heinrich weiter geführt. 1719 wurde das Geschäft an Hartmann Heidegger († 1739) und Johann Heinrich Rahn († 1768) verkauft.

Politisches und gesellschaftliches Wirken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Johann Jakob Bodmer wurde 1656 Zürcher Zwölfer und 1674 Zunftmeister der Zimmerleute; im gleichen Jahr wurde er auch Statthalter.[8]

Schriften (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Wolriechende geistliche Violblumen für eingründige Seelen zur Betrachtung des Gesätzes, des Glaubens, des Gebetts und der Erlösung : um das christliche Frühlings- oder Osterfest : auss dem Lustgarten der heiligen Schrift in poetische Gefesse gesamlet. Zürich bey Joh. Jacob Bodmer 1669.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Anton Largiadèr: Die Ahnentafel Johann Jakob Bodmers : ein Beitrag zur zürcherischen Personengeschichte, Tafel 2. In: Schweizerisches Archiv für Heraldik. 1928, abgerufen am 26. Dezember 2021.
  2. Martin Lassner: Conrad Bodmer. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 7. November 2002, abgerufen am 26. Dezember 2021.
  3. Martin Lassner: Hans Heinrich Bodmer. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 11. August 2004, abgerufen am 26. Dezember 2021.
  4. Raffael Keller: Johannes Wolf. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 20. November 2013, abgerufen am 26. Dezember 2021.
  5. Ernst Bollinger: Freitags-Zeitung. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 10. August 2021, abgerufen am 26. Dezember 2021.
  6. Katja Hürlimann: Johann Konrad Lavater. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 20. März 2006, abgerufen am 26. Dezember 2021.
  7. Johann Jakob Bodmer - Deutsche Digitale Bibliothek. Abgerufen am 26. Dezember 2021.
  8. Udo Sträter: Pietismus und Neuzeit Band 39 – 2013. Vandenhoeck & Ruprecht, 2014, ISBN 978-3-647-55911-7 (google.com [abgerufen am 26. Dezember 2021]).