Johannes Joachim Theodor Krüger

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Johannes Joachim Theodor Krüger (* 4. November 1887 in Garwitz; † 10. Dezember 1917 in Le Tréport) war ein deutscher Feldartillerist im Ersten Weltkrieg.

Todesumstände[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Krüger war Unteroffizier in der 8. Batterie des Feldartillerie-Regiments No. 108 und starb in einem britischen Militärlazarett, nachdem er am 20. November 1917 in der Schlacht von Cambrai verwundet worden war. In dieser Schlacht wurde dazu übergegangen, die anrückenden britischen Panzer der 51st (Highland) Division unmittelbar durch direktes Richten zu bekämpfen. Nachdem seine Batterie aufgerieben worden war, bediente Krüger als letzter Übriggebliebener weiterhin eines der Feldgeschütze und zerstörte bis zu 16 der anrückenden Panzer. Als Stoßtrupps in die Stellungen eindrangen, schoss er mit einer Pistole und wurde schließlich verwundet und gefangen genommen.[1][2]

„Many of the hits upon our tanks at Flesquieres were obtained by a German artillery officer who, remaining alone at his battery, served a field gun single-handed until killed at his gun. The great bravery of this officer aroused the admiration of all ranks!
– Viele der Treffer auf unsere Panzer bei Flesquières wurden von einem deutschen Artillerieoffizier erzielt, der allein an seiner Batterie blieb und ein Feldgeschütz alleine bediente, bis er an seinem Geschütz getötet wurde. Die große Tapferkeit dieses Offiziers erregte die Bewunderung aller Ränge!“

Haigs Depesche wurde im März 1918 in The London Gazette No. 30554 veröffentlicht und später in den damaligen Medien ausführlich besprochen.[4]

„the advance was hung up at Flesquières by a Hun anti-tank gun which stopped a certain part of our line for twenty-four hours. When the anti-tank gunner was killed we were able to advance again. This gunner was found to be an officer, who, having had all his gun crew killed, worked the gun himself and knocked out fourteen tanks. One of our tank officers spoke very highly of the courage of this German officer.
– der Vormarsch bei Flesquières wurde von einer hunnischen Panzerabwehrkanone aufgehalten, die einen Teil unserer Kräfte für vierundzwanzig Stunden stoppte. Als der Panzerabwehrkanonier getötet wurde, konnten wir wieder vorrücken. Dieser Kanonier war ein Offizier, der, nachdem seine gesamte Geschützmannschaft getötet worden war, das Geschütz selbst bediente und vierzehn Panzer ausschaltete. Einer unserer Panzeroffiziere sprach sehr vom Mut dieses deutschen Offiziers.“

Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges fand der Vorfall bspw. in Berichten von Arthur Conan Doyle (History of the Western Front), Philip Gibbs (history of the war 1920) und Erwin Zindler Erwähnung.[6]

Rezeption[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1936 wurde in Köln ein Denkmal für Krüger errichtet, welches im Zweiten Weltkrieg durch alliierte Bombenangriffe beschädigt und anschließend von britischen Pionieren abgerissen wurde.[7] Nach Johannes Joachim Theodor Krüger wurde die Kuseler Unteroffizier-Krüger-Kaserne benannt. In der Begründung der Namensgebung durch das BMVg heißt es, dass er

durch seinen im ersten Weltkrieg bewiesenen Heldenmut bis heute eine Vorbildfunktion hat. und Nachdem er, allein an seinem Geschütz verblieben, den Befehl für den Rückzug überhört hatte, vernichtete er in heldenhafter Weise 16 feindliche Panzer, bevor er selbst verwundet wurde und wenig später seinen Verletzungen erlag.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Jakob Knab: Falsche Glorie: Das Traditionsverständnis der Bundeswehr. Ch. Links Verlag, Berlin 1995, ISBN 3-86153-089-9, S. 97.
  • Andrew Rawson: The Cambrai Campaign, 1917 (British Expeditionary Force). Pen and Sword, England 2017, ISBN 978-1-5267-1439-8.
  • Volker Janke: Ein Garwitzer wird zum Denkmal. Theodor Krüger. In: Gesine Kröhnert / Wolf Karge (Hrsg.): Mecklenburg und der Erste Weltkrieg. Beiträge zur Geschichte in Mecklenburg. Thomas Helms Verlag, Schwerin 2010, ISBN 978-3-940207-19-7, S. 179–192.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Carl-Gideon von Claer: Panzerjagd an der Zonengrenze? In: Der Spiegel. Nr. 50, 1966, S. 62 (online5. Dezember 1966).
  2. Bericht von Captain Geoffrey Dugdale vom 20. November, der an Field Marshal Douglas Haig weitergeleitet wurde. vergl. Andrew Rawson: The Cambrai Campaign, 1917 (British Expeditionary Force). Pen and Sword, England 2017, ISBN 978-1-5267-1439-8.
  3. Depesche vom 20. Februar 1918
  4. vergl. Taylor
  5. Memoiren: Five Years in the Royal Flying Corps
  6. Erwin Zindler: Auf Biegen und Brechen, Koehler und Amelang, Leipzig 1929
  7. John Taylor: Deborah and the War of the Tanks, Pen and Sword Military, ISBN 978-1-4738-4834-4, S. 97.