Karl Paul Ernst von Bentheim-Steinfurt

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Karl Paul Ernst von Bentheim-Steinfurt (* 30. August 1729 in Burgsteinfurt; † 30. Juni 1780) war Graf von Steinfurt und Begründer der hohen Musikkultur in Burgsteinfurt. Er legte den Grundstock der heutigen Fürst zu Bentheimschen Musikaliensammlung Burgsteinfurt an. Auch das Steinfurter Bagno und die Konzerthalle gehen auf ihn zurück.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Er war der Sohn des regierenden Grafen Friedrich und seiner Gemahlin Franziska Charlotte, geb. Gräfin zur Lippe. Der Vater verstarb früh und Karl Paul Ernst wurde bereits 1733 Familienoberhaupt des Hauses Bentheim-Steinfurt, musste sich die Herrschaft der Gebiete Steinfurt und Alpen zunächst jedoch mit seinem Großonkel Statius Philipp von Bentheim-Bentheim (1668–1749) teilen.

Er genoss unter der vormundschaftlichen Regierung des Großonkels eine ausgezeichnete Erziehung. In Begleitung seines 1743 bestellten Hofmeisters Johann Christoph Buch unternahm der Adelige längere Reisen zur Vervollkommnung seiner Sprachkenntnisse. 1748 heiratete er Charlotte Sophie von Nassau-Siegen, Nach dem Tode des Onkels Statius Philipp 1749 gelangte der Graf 1750 an die Regierung und lebte zeitweise auch in Paris, wo er mit Voltaire bekannt wurde.

Karl Paul Ernst von Bentheim-Steinfurt besaß ein starkes historisches Interesse und sammelte wertvolle Bücher, Inkunabeln, Handschriften, Bilder, Münzen und naturkundliche Raritäten. Er ist der Begründer der Fürst zu Bentheimschen Musikaliensammlung Burgsteinfurt. Ab 1765 ließ er die bedeutende Parkanlage Steinfurter Bagno anlegen. Es wird berichtet, dass ihm das Wohlergehen seiner Untertanen am Herzen gelegen habe und er bei diesen daher geachtet und beliebt gewesen sei.

Seit 1770 gehörte der Graf der Kurpfälzischen Akademie der Wissenschaften in Mannheim an.[1]

Seine vierte und jüngste Tochter Caroline von Bentheim-Steinfurt war als Schriftstellerin aktiv.

Die Regierungsnachfolge trat der Sohn Ludwig Wilhelm Geldricus Ernst zu Bentheim und Steinfurt (1756–1817) an, der als hochgebildet, geistig-wissenschaftlich interessiert und sparsam charakterisiert wird.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Joachim Domp: Studien zur Geschichte der Musik an Westfälischen Adelshöfen im 18. Jahrhundert. Freiburger Studien zur Musikwissenschaft, Regensburg 1934.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Acta Academiae Theodoro-Palatinae, Band 3, Historische Abteilung, 1773, Seite 14
VorgängerAmtNachfolger
FriedrichReichsgraf zu Steinfurt
1733–1780
Ludwig Wilhelm Geldricus Ernst