Laurence Doherty

Laurence Doherty
Die Doherty-Brüder, Laurence (rechts) und Reginald
Nation:	Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich
Geburtstag:	8. Oktober 1875
Todestag:	21. August 1919
Spielhand:	Rechts
Einzel
Karrieretitel:	41
Grand-Slam-Bilanz Grand-Slam-Titel:00000 6 Australian Open — French Open — Wimbledon S (1902–1906) US Open S (1903)
Doppel
Karrieretitel:	16 Doppel, 2 Mixed
Grand-Slam-Bilanz Grand-Slam-Titel:00000 10 Australian Open — French Open — Wimbledon S (1897–1901, 1903–1905) US Open S (1902, 1903)
Olympische Spiele
Olympische Medaillen: Gold Paris 1900 Einzel Gold Paris 1900 Doppel Bronze Paris 1900 Mixed
Quellen: offizielle Spielerprofile bei der ATP/WTA (siehe Weblinks)

Hugh Laurence „Laurie“ Doherty (* 8. Oktober 1875 in London; † 21. August 1919 in Broadstairs, Kent) war ein englischer Tennisspieler. Er gewann 1900 zwei olympische Titel, zwischen 1902 und 1906 fünf Mal den Einzeltitel der Wimbledon Championships sowie als erster Nichtamerikaner 1903 die US-amerikanischen Meisterschaften. Mit seinem älteren Bruder Reginald bildete er das erfolgreichste Doppel um die Jahrhundertwende 1900.

Laurence Doherty, der als drei Jahre jüngerer Bruder von Reginald auch „Little Do“ genannt wurde, kam 1875 im Londoner Stadtteil Wimbledon zur Welt. Wie sein Bruder besuchte auch Laurence die Westminster School und studierte anschließend am Trinity College der Universität Cambridge.

Doherty nahm von 1893 bis 1910 an Tennisturnieren teil. Nachdem er 1898 noch im Finale der Wimbledon Championships seinem Bruder Reginald unterlag, gewann er dort von 1902 bis 1906 fünfmal in Folge. Sein Bruder hatte zuvor von 1897 bis 1900 triumphiert. Zudem gewann Laurie 1903 als erster Nicht-Amerikaner die US-amerikanischen Meisterschaften. Mit diesem Sieg war er der erste Tennisspieler, der sowohl die Wimbledon Championships als auch die US-Meisterschaften für sich entscheiden konnte.

Zusammen mit seinem Bruder holte er sich darüber hinaus zwischen 1897 und 1905 acht Mal den Doppeltitel in Wimbledon. 1902 und 1903 siegten die beiden auch bei den US-Meisterschaften. In ihren Hochzeiten verloren die Dauherty-Brüder nur fünf ihrer unzähligen Doppel-Matches.

Bei den Olympischen Spielen 1900 siegte er sowohl im Einzel als auch mit seinem Bruder im Doppel.^[1] Im Mixed belegte er an der Seite von Marion Jones den dritten Platz.

Im Davis Cup spielte er von 1902 bis 1906 und holte mit der britischen Mannschaft in jedem Jahr den Titel. Laurence verlor dabei kein einziges seiner zwölf Einzel- und Doppelmatches.

1903 veröffentlichte er mit seinem Bruder das Buch R.F. and H.L. Doherty on Lawn Tennis. Nachdem ihn eine schlechte gesundheitliche Verfassung schon 1906 vorerst vom Tennisspielen abhielt, begann er mit dem Golfspielen. Er nahm an einigen Amateurturnieren teil und sein bestes Ergebnis erreichte er 1908 beim Royal St. George’s, als er unter die letzten 16 kam. Sein Handicap war +2.

1914 trat Doherty der Royal Navy Reserve bei. Die mitunter strengen Einsatzbedingungen verschlechterten seinen ohnehin empfindlichen Zustand. 1919 im Alter von 43 Jahren starb er nach langer Krankheit. Im Jahr 1980 wurde er zusammen mit seinem Bruder in die International Tennis Hall of Fame aufgenommen.

Nr.	Jahr	Turnier	Finalgegner	Ergebnis
1.	1897	Suffolk Championships	Vereinigtes Konigreich Charles Henry Ridding	6:3, 8:6, 4:6, 6:1
2.	1897	Queen’s Club Championships	Vereinigtes Konigreich Edmund Black	6:4, 3:6, 6:2, 6:4[2]
3.	1898	Nizza	Vereinigtes Konigreich J. H. Hay-Gordon	6:1, 6:2, 6:1
4.	1898	Monte Carlo	Deutsches Reich Viktor Graf Voß	4:6, 6:3, 6:3, 4:0 aufgg.
5.	1898	Northern Association Tournament	Vereinigte Staaten Clarence Hobart	6:1, 6:1, 8:6[3]
6.	1898	Queen’s Club Championships	Vereinigtes Konigreich Harold Mahony	6:3, 6:4, 9:7
7.	1898	Scottish Championships	Vereinigtes Konigreich Edmund Black	6:1, 6:2, 6:2[2]
8.	1899	Nizza	Deutsches Reich Viktor Graf Voß	6:0, 6:0, 6:0
9.	1900	Nizza	Vereinigtes Konigreich Reginald Doherty	kampflos
10.	1900	Olympische Spiele	Vereinigtes Konigreich Harold Mahony	6:4, 6:2, 6:3
11.	1900	Homburg vor der Höhe	Vereinigtes Konigreich George Hillyard	7:5, 6:2, 3:6, 4:6, 6:2
12.	1900	Dinard	Vereinigtes Konigreich Harold Mahony	4:6, 6:1, 8:6, 7:5
13.	1900	Eastbourne	Vereinigtes Konigreich Sydney Howard Smith	6:4, 1:6, 6:2, 6:1
13.	1901	Yorkshire Championships	Vereinigtes Konigreich Edmund Black	6:2, 6:1, 6:1
14.	1901	Cannes	Vereinigtes Konigreich George Hillyard	6:3, 6:3 aufgg.
14.	1901	Monte Carlo	Vereinigtes Konigreich Wilberforce Vaughan Eaves	6:2, 5:7, 6:1
15.	1901	Nizza	Vereinigtes Konigreich Wilberforce Vaughan Eaves	6:2, 6:3, 6:2
16.	1901	British Covered Court Championships	Vereinigtes Konigreich Arthur Gore	6:3, 6:1, 6:1
17.	1901	Kent Championships	Vereinigtes Konigreich Arthur Gore	6:1, 6:3, 3:6, 6:4
18.	1901	Derbyshire Championships	Vereinigtes Konigreich George Hillyard	6:4, 7:5, 3:6, 6:2
19.	1902	Nizza	Vereinigtes Konigreich Captain Alderson	9:7, 7:5
20.	1902	Irische Meisterschaften	Vereinigtes Konigreich Sydney Howard Smith	6:1, 6:4, 6:1
21.	1902	Wimbledon Championships	Vereinigtes Konigreich Arthur Gore	6:4, 6:3, 3:6, 6:0
22.	1902	British Covered Court Championships	Vereinigtes Konigreich Josiah Ritchie	6:4, 6:3, 5:7, 6:3
23.	1903	Wimbledon Championships	Vereinigtes Konigreich Frank Lorymer Riseley	7:5, 6:3, 6:0
24.	1903	US National Championships	Vereinigte Staaten William Larned	6:0, 6:3, 10:8
25.	1903	British Covered Court Championships	Vereinigtes Konigreich George Hillyard	6:1, 4:6, 6:4, 6:2
26.	1903	Cannes	Vereinigtes Konigreich Sydney Howard Smith	5:7, 3:6, 6:3, 6:4, 6:3
27.	1903	Nahant	Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten	6:4, 6:0
28.	1904	Wimbledon Championships	Vereinigtes Konigreich Frank Lorymer Riseley	6:1, 7:5, 8:6
29.	1904	British Covered Court Championships	Vereinigtes Konigreich Josiah Ritchie	6:2, 8:10, 5:7, 6:4, 6:3
30.	1904	Nizza	Vereinigtes Konigreich Josiah Ritchie	6:2, 6:3, 6:3
31.	1904	Cannes	Vereinigtes Konigreich Josiah Ritchie	6:1, 6:4, 6:1
32.	1904	Northumberland Championships	Vereinigtes Konigreich George Ball-Greene	6:4, 6:1
33.	1905	Wimbledon Championships	Australien Norman Brookes	8:6, 6:2, 6:4
34.	1905	British Covered Court Championships	Vereinigtes Konigreich Josiah Ritchie	6:1, 8:6, 6:2
35.	1905	Nizza	Vereinigtes Konigreich Edward Roy Allen	6:3, 7:5, 7:5
36.	1905	Monte Carlo Masters	Vereinigtes Konigreich Josiah Ritchie	6:4, 8:6, 6:4
37.	1906	Wimbledon Championships	Vereinigtes Konigreich Frank Lorymer Riseley	6:4, 4:6, 6:2, 6:3
38.	1906	Cannes	Vereinigtes Konigreich Wilberforce Vaughan Eaves	6:3, 11:9
39.	1906	British Covered Court Championships	Vereinigtes Konigreich Arthur Gore	6:2, 6:4, 8:6
39.	1908	Yorkshire Championships	Vereinigtes Konigreich George Hillyard	6:1, 6:4, 6:2
40.	1909	North of England Championships	Vereinigtes Konigreich Gordon Lowe	7:5, 6:1, 6:3
41.	1910	North of England Championships	Vereinigtes Konigreich Gordon Lowe	6:3, 6:2, 6:2

Nr.	Jahr	Turnier	Partner	Finalgegner	Ergebnis
1.	1897	Wimbledon Championships	Vereinigtes Konigreich Reginald Doherty	Vereinigtes Konigreich Wilfred Baddeley Vereinigtes Konigreich Herbert Baddeley	6:4, 4:6, 8:6, 6:4
2.	1898	Irische Meisterschaften	Vereinigtes Konigreich Reginald Doherty
3.	1898	Wimbledon Championships	Vereinigtes Konigreich Reginald Doherty	Vereinigtes Konigreich Harold Nisbet Vereinigte Staaten Clarence Hobart	6:4, 6:4, 6:2
4.	1899	Irische Meisterschaften	Vereinigtes Konigreich Reginald Doherty
5.	1899	Wimbledon Championships	Vereinigtes Konigreich Reginald Doherty	Vereinigtes Konigreich Harold Nisbet Vereinigte Staaten Clarence Hobart	7:5, 6:0, 6:2
6.	1900	Irische Meisterschaften	Vereinigtes Konigreich Reginald Doherty
7.	1900	Olympische Spiele	Vereinigtes Konigreich Reginald Doherty	Vereinigte Staaten Basil Spalding de Garmendia Frankreich Max Décugis	6:1, 6:1, 6:0
8.	1900	Wimbledon Championships	Vereinigtes Konigreich Reginald Doherty	Vereinigtes Konigreich Herbert Roper Barrett Vereinigtes Konigreich Harold Nisbet	9:7, 7:5, 4:6, 3:6, 6:3
9.	1901	Irische Meisterschaften	Vereinigtes Konigreich Reginald Doherty
10.	1901	Wimbledon Championships	Vereinigtes Konigreich Reginald Doherty	Vereinigte Staaten Dwight Filley Davis Vereinigte Staaten Holcombe Ward	4:6, 6:2, 6:3, 9:7
11.	1902	Irische Meisterschaften	Vereinigtes Konigreich Reginald Doherty
12.	1902	US National Championships	Vereinigtes Konigreich Reginald Doherty	Vereinigte Staaten Holcombe Ward Vereinigte Staaten Dwight Filley Davis	11:9, 12:10, 6:4
13.	1903	US National Championships	Vereinigtes Konigreich Reginald Doherty	Vereinigte Staaten Kreigh Collins Vereinigte Staaten Louis Harold Waidner	7:5, 6:3, 6:3
14.	1903	Wimbledon Championships	Vereinigtes Konigreich Reginald Doherty	Vereinigtes Konigreich Sidney Howard Smith Vereinigtes Konigreich Frank Lorymer Riseley	6:4, 6:4, 6:4
15.	1904	Wimbledon Championships	Vereinigtes Konigreich Reginald Doherty	Vereinigtes Konigreich Sidney Howard Smith Vereinigtes Konigreich Frank Lorymer Riseley	6:1, 6:2, 6:4
16.	1905	Wimbledon Championships	Vereinigtes Konigreich Reginald Doherty	Vereinigtes Konigreich Sidney Howard Smith Vereinigtes Konigreich Frank Lorymer Riseley	6:2, 6:4, 6:8, 6:3

Nr.	Jahr	Turnier	Partnerin
1.	1901	Irische Meisterschaften	Vereinigtes Konigreich Ruth Durlacher
2.	1902	Irische Meisterschaften	Vereinigtes Konigreich Ruth Durlacher

Commons: Laurence Doherty – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

• B. Collins: History of Tennis. 2. Auflage. New Chapter Press, New York 2010, ISBN 978-0-942257-70-0, S. 571.
• L. Tingay: One Hundred Years of Wimbledon. Guinness World Records Ltd, London 1977, ISBN 0-900424-71-0, S. 197.
• ATP-Profil von Laurence Doherty (englisch)Vorlage:ATP/Wartung/unnötige Verwendung von Parameter 2
• ITF-Profil von Laurence Doherty (englisch)
• Laurence Doherty in der „International Tennis Hall of Fame“ (englisch; mit Bild)
• Laurence Doherty in der Datenbank von Olympedia.org (englisch)
• Davis-Cup-Statistik von Laurence Doherty (englisch)

1. ↑ Eine Auszeichnung der ersten drei Plätze in der heutigen Form mit Gold-, Silber- und Bronzemedaille hatte es 1900 nicht gegeben. Bei einigen Sportarten und Wettbewerben wurden Plaketten aus Silber oder Bronze vergeben.
2. ↑ ^{a b} All-Comers-Finale, der Titelverteidiger Reginald Doherty trat nicht zur Challenge Round an.
3. ↑ All-Comers-Finale, der Titelverteidiger Wilfred Baddeley trat nicht an.