Lochhofen (Sauerlach)

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Lochhofen
Gemeinde Sauerlach
Koordinaten: 47° 57′ N, 11° 39′ OKoordinaten: 47° 56′ 50″ N, 11° 38′ 42″ O
Höhe: 642 m
Einwohner: 877 (2021)[1]
Eingemeindung: 1. Mai 1978
Postleitzahl: 82054
Vorwahl: 08104
Der Maibaum in Lochhofen (früher Standort des Wirtshauses Böckl)
Der Maibaum in Lochhofen (früher Standort des Wirtshauses Böckl)

Lochhofen ist ein Ortsteil der oberbayerischen Gemeinde Sauerlach im Landkreis München. Das Dorf liegt nördlich von Arget und südlich von Grafing und hat 890 Einwohner (Stand 2019).[2]

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Dorf liegt auf der Münchner Schotterebene innerhalb einer Rodungssiedlung im Hofoldinger Forst, knapp drei Kilometer südlich von Sauerlach.

Nachbarorte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Süden grenzt Lochhofen unmittelbar an den Sauerlacher Ortsteil Arget, Grafing ist im Norden über die Oberlandstraße zu erreichen.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Etymologie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Wurzeln des Ortsnamens Lochhofen liegen wohl im altdeutschen bzw. loh. Dies hat allerdings mehrere Bedeutungen, ein Umstand, der die genauere Bestimmung des Ortsnamens erschwert: Zum einen ist ein Ursprung im mittelhochdeutschen lôch, Genitiv lôhen in der Bedeutung Wald, Hain, Holz, Gehölz, Gebüsch denkbar.[3][4][5] Zum anderen könnte der Ursprung von lôch auch im lateinischen labina, palus liegen, welches Sumpfgebiet, Feuchtgebiet meint (ähnlich Au, Luch u. a.).[6]

Loh ist in der mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Rechtssprache aber auch „insbesondere (in der Regel nicht eingehegter) Waldbestand, an dem einer oder mehrere Markgenossen zur Holznutzung berechtigt sind, während die sonstigen Nutzungsrechte auch den übrigen Genossen zustehen“, und auch „der vom berechtigten Gemeindemitglied im Loh jährlich zweimal zu schlagende Holzanteil“.[7]

Zugehörigkeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bis zum 1. Mai 1978 gehörte Lochhofen als Ortsteil zur damals selbständigen Gemeinde Arget. Im Zuge der Gemeindegebietsreform wurde sowohl Arget als auch Lochhofen in die Gemeinde Sauerlach eingegliedert.[8]

Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einst war Lochhofen nahezu vollständig von landwirtschaftlichen Betrieben geprägt. Seit den 1970er Jahren entwickelt sich das Dorf mit zunehmender Tendenz zu einem Ort mit überwiegender Eigenheim- und Mietwohnungsstruktur. Seit Juli 2014 existiert in Lochhofen folglich kein landwirtschaftlicher Betrieb mehr.

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lochhofen liegt an der alten Verbindungsstraße von München nach Bad Tölz. Die heutige Staatsstraße 2573 (ehem. Bundesstraße 13) führt seit 1790 östlich am Ortsrand vorbei.

Regionalbus[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die MVV-Buslinie 223 verbindet Grafing, Lochhofen und Arget mit dem Hauptort Sauerlach und damit mit der Münchner S-Bahn. In Lochhofen befinden sich die Busstationen Bavariastraße, Michelistraße und Lochhofen Abzweigung.

Linie Verlauf
223 Sauerlach (Bahnhof) – Sauerlach, Martinstraße – Grafing – Lochhofen, Bavariastraße – Lochhofen, Michelistraße – Arget, Finkenweg – Arget, Oberhamer Straße – Arget, Holzkirchner Straße – Lochhofen, Abzw. – Grafing, Neubauerweg – Sauerlach, Martinstraße – Sauerlach (Bahnhof), Sauerlach, Schule – Sauerlach, Ludwig-Bölkow-Straße – Sauerlach, Robert-Bosch-Straße – Sauerlach, Mühlweg

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Alter Troadkastn (Getreidespeicher) in der Oberlandstraße 45 in Lochhofen

Die katholische Pfarrkirche St. Michael in Arget wird auch von Bewohnern Lochhofens besucht. In Lochhofen finden sich zudem noch einige für das Voralpenland charakteristische Bauernhäuser.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Lochhofen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Einwohnerstand zum 31.31.2021 sauerlach.de.
  2. Gemeindedaten. Gemeinde Sauerlach, abgerufen am 17. September 2018.
  3. Loh. In: Jacob Grimm, Wilhelm Grimm (Hrsg.): Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden, 1854–1960. S. Hirzel, Leipzig (woerterbuchnetz.de).
  4. Lôch, Lô In: Georg Friedrich Benecke, Wilhelm Müller, Friedrich Zarncke: Mittelhochdeutsches Wörterbuch. Band 1, Sp. 1041a Leipzig 1854–1866.
  5. lôch In: Matthias Lexer: Mittelhochdeutsches Handwörterbuch. Band 1, Sp. 1949 (woerterbuchnetz.de, Universität Trier).
  6. Franz Valentin Zillner: Das Wasser in salzburgischen Flur- und Ortsnamen. In: Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde. Band 22, 1882, S. 37–38 (Abschnitt „La, Le, Leo, …“, ganzer Artikel S. 37–61, zobodat.at [PDF]).
  7. Loh, n. u. m. In: Vormalige Akademie der Wissenschaften der DDR, Heidelberger Akademie der Wissenschaften (Hrsg.): Deutsches Rechtswörterbuch. Band 8, Heft 9/10 (bearbeitet von Heino Speer u. a.). Hermann Böhlaus Nachfolger, Weimar 1991, ISBN 3-7400-0137-2 (adw.uni-heidelberg.de).
  8. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 584.