Louise Zeller

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Louise Zeller

Louise Zeller, geborene Pichler (* 16. Januar 1823 in Wangen bei Göppingen (Württemberg); † 20. November 1889) war eine deutsche Autorin historischer Romane.

Leben und Wirken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die als Tochter eines Pfarrers am 16. Januar 1823 geborene Louise Pichler veröffentlichte bis Ende der 1850er Jahre Romane und Erzählungen unter ihrem Geburtsnamen. Nach ihrer Heirat erschienen auch die früheren Werke unter ihrem heute bekannteren Namen Louise Zeller. Ihre Werke erfreuten sich auch über den deutschen Sprachraum hinaus überraschender Verbreitung. So wurde sie von Adrianus Johannes Hubertus van der Sloot ins Niederländische übersetzt[1] und durch eine Schweizer religiöse Vereinigung in Lausanne mit ihrer Novelle Le fils d'adoption. Episode le la guerre de trente ans, (Toulouse 1857) gar ins Französische.[2]

Pichler, die aus ärmeren Verhältnissen stammte, konnte mit ihren Werken ihre Familie finanziell unterstützen. Lange Zeit wohnte sie in Tübingen, wo sie eine Nachbarin von Ottilie Wildermuth war.[3] Nach ihrer Heirat beschränkte sie sich – bis auf die Veröffentlichung einiger neuer Werke – darauf, ihrem Mann den Haushalt zu führen. Dessen ungeachtet erschien Die letzten Grafen von Achalm noch elf Jahre nach ihrem Tod 1889 posthum.

Laut Hartmut Eggert bestand eines ihrer Kennzeichen darin, sich im Gegensatz zum gängigen historischen Roman ihrer Zeit nicht nur auf einen Haupthelden zu konzentrieren, sondern noch eine nicht unwesentliche Nebenhandlung zu entwerfen.[4] Spätestens seit Ende der 1850er Jahre drängte sich – wie in der Mehrheit des damaligen Genre – ein nicht zu übersehender patriotischer Grundton[5] in ihren Büchern in den Vordergrund. Alle ihre Romane und Erzählungen spielten vor dem Hintergrund ihrer Heimat Württemberg und im Umfeld der Staufer, wobei sie in der ersten Hälfte ihres Schaffens das Mittelalter und in der zweiten Hälfte die Frühe Neuzeit bevorzugte.

Werke (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Geils, Peter and Gorzny, Willi (Hrsg.): Gesamtverzeichnis des deutschsprachigen Schrifttums (GV). 1700-1910, Saur : München u. a. 1979.
  • Kosch, Wilhelm: Deutsches Literatur-Lexikon. Biographisches und bibliographisches Handbuch, 2. Aufl., Francke : Bern 1949
  • Luther, Arthur und Friesenhahn, Heinz: Land und Leute in deutscher Erzählung. Ein bibliographisches Literaturlexikon, Hiersemann : Stuttgart 1954.
  • Luther, Arthur: Deutsche Geschichte in deutscher Erzählung. Ein literarisches Lexikon, 2. Aufl. Hiersemann : Leipzig 1943

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wikisource: Louise Zeller – Quellen und Volltexte

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. www.dbnl.org
  2. Feuille religieuse du canton de Vaud, Lausanne, Impr. Genton, 1857, p. 432
  3. vgl. Adelheid Wildermuth: Vom alten Tübingen. Erinnerungen, in: Von schwäbischer Scholle. Kalender für Schwäbische Literatur und Kunst (1920), S. 49–63, hier: S. 50 f.
  4. Hartmut Eggert: Studien zur Wirkungsgeschichte des deutschen historischen Romans 1850-1875. Klostermann, Frankfurt am Main 1971, ISBN 3-465-00872-3, S. 121.
  5. Günther Hirschmann: Kulturkampf im historischen Roman der Gründerzeit 1859-1878, 2. Auflage Fink : München 1978, S. 221 u. 235, ISBN 3-7705-1573-0