Ludwig Basnizki

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Ludwig Basnizki (16. März 1885 in Odenheim26. Mai 1957 in Sao Paulo) war ein deutscher Gymnasialprofessor und Autor eines Buches über den jüdischen Kalender, das bis heute verlegt wird.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ludwig Basnizki wuchs als Sohn des jüdischen Möbelfabrikanten Isak Basnizki (* 1853 in Aleksotas, Litauen; † 31. Oktober 1936) und der Ernestine geb. Groß (* 15. September 1853 in Odenheim; † 24. März 1933 in Heidelberg) in Odenheim und Langenbrücken auf. 1903 legte er das Abitur an der Oberrealschule Karlsruhe ab. Nach seinem Studium und dem bestandenen Staatsexamen im Jahre 1905 wurde er in das Beamtenverhältnis als Lehrer in den Staatsdienst übernommen. Er unterrichtete in den folgenden Jahren in Wiesloch, Tauberbischofsheim, Offenburg und Mannheim an Real- und Oberrealschulen. Im Ersten Weltkrieg wurde er bis zum Oberleutnant befördert und erhielt das Eiserne Kreuz und den Bayerischen Militärverdienstorden. 1915 wurde er zum Gymnasialprofessor ernannt. Im Jahr 1920 heiratete Ludwig Basnizki Martha Rothschild, die Tochter des Heidelberger Arztes Siegmund Rothschild, und ließ sich in Heidelberg nieder. Aus dieser Ehe gingen die Töchter Dora und Hedwig hervor.

Ab 1922 unterrichtete Ludwig Basnizki an der Oberrealschule mit Realgymnasium in der Kettengasse von Heidelberg die Fächer Mathematik, Physik und darstellende Geometrie. Zum 1. Januar 1936 wurde er von den Nationalsozialisten zwangsweise in den Ruhestand versetzt. 1934 war ihm noch das Ehrenkreuz für Frontkämpfer verliehen worden.

Ludwig Basnizki veröffentlichte 1938 das Buch Entstehung und Aufbau des jüdischen Kalenders, das „...bis heute die einzige allgemeinverständliche Darstellung dieses Themas in deutscher Sprache geblieben“[1] ist.

1939 konnte er mit seiner Frau über die Schweiz nach Brasilien auswandern, wo er im Jahr 1957 starb.

Familie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ludwig Basnizkis Bruder Siegfried[2] (* 25. Januar 1889 in Langenbrücken), dessen Frau Margarethe geb. Simon[3] (* 30. September 1898 in Pirmasens), seine Schwester Mina verheiratete Lindauer[4] (* 23. Juni 1887 in Odenheim) und deren Mann Julius Lindauer[5] (* 22. Oktober 1876 in Esslingen am Neckar) wurden von den Nationalsozialisten ermordet.

Schriften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Günter Heinemann: In Deutschland aus dem Dienst entlassen. Ludwig Basnizki, ein Leitbild pädagogischer Unbestechlichkeit. Hrsg. von der Stadt Heidelberg, Heidelberg 1982. (nicht ausgewertet)
  • Willy Messmer: Juden unserer Heimat. Geschichte der Kraichgauer Juden aus den Orten Mingolsheim, Langenbrücken und Malsch, Bad Schönborn 1986, S. 150ff.
  • Basnizki, Ludwig, in: Joseph Walk (Hrsg.): Kurzbiographien zur Geschichte der Juden 1918–1945. München : Saur, 1988, ISBN 3-598-10477-4, S. 201

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Willy Messmer: Juden unserer Heimat, S. 151 (abgerufen am 21. November 2012)
  2. Gedenkbuch des Bundesarchivs (abgerufen am 21. November 2012)
  3. Gedenkbuch des Bundesarchivs (abgerufen am 21. November 2012)
  4. Gedenkbuch des Bundesarchivs (abgerufen am 21. November 2012)
  5. Gedenkbuch des Bundesarchivs (abgerufen am 21. November 2012)