Marin Faliero

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Werkdaten
Titel: Marin Faliero / Marino Faliero

Titelblatt des Librettos, Bologna 1836

Form: Azione tragica in drei Akten
Originalsprache: Italienisch
Musik: Gaetano Donizetti
Libretto: Giovanni Emanuele Bidera
Literarische Vorlage: Marino Faliero von Casimir Delavigne und Marino Faliero von George Gordon Byron
Uraufführung: 12. März 1835
Ort der Uraufführung: Théâtre-Italien, Paris
Spieldauer: ca. 2 ½ Stunden
Ort und Zeit der Handlung: Venedig im Jahr 1355
Personen
  • Marin Faliero, Doge von Venedig (Bass)
  • Israele Bertucci, Vorstand des Arsenals (Bariton)
  • Fernando, Neffe des Dogen (Tenor)
  • Steno, Patrizier vom Rat der Vierzig (Bariton)
  • Leone, Patrizier vom Rat der Zehn (Tenor)
  • Elena, Ehefrau des Dogen (Sopran)
  • Irene, Hofdame Elenas (Sopran)
  • Vincenzo, Diener des Dogen (Tenor)
  • ein Gondoliere (Tenor)
  • Beltrame, Bildhauer, Verschwörer (Bass)
  • Pietro, Gondoliere, Verschwörer (Bass)
  • Strozzi, Fischer, Verschwörer (Bass)
  • Marco, Sohn Israeles, Verschwörer (Tenor)
  • Arrigo, Sohn Israeles, Verschwörer (Tenor)
  • Giovanni, Sohn Israeles, Verschwörer (Bass)
  • Strafgericht der Patrizier, Rat der Zehn, Edelleute, Handwerke, Fischer, Diener, Soldaten (Chor)

Marin Faliero (auch Marino Faliero) ist eine tragische Oper in drei Akten von Gaetano Donizetti. Das italienische Libretto stammt von Giovanni Emanuele Bidera.[1] Literarische Grundlage waren die Werke Marino Faliero von Casimir Delavigne bzw. George Gordon Byron. Die Oper spielt im Venedig des Jahres 1355, als der damalige Doge Marino Faliero wegen eines angeblichen Staatsstreichs verurteilt und enthauptet wurde. Die Uraufführung fand am 12. März 1835 im Théâtre-Italien in Paris statt.

Handlung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Elena, die Frau von Marin Faliero, dem Dogen von Venedig wird von Steno, einem Patrizier, dessen Avancen sie ignoriert, bezichtigt, ihren Ehemann zu betrügen. Steno beleidigt außerdem Israele Bertucci, den Vorstand des Arsenals vor seinen Arbeitern und soll dafür bestraft werden. Elenas heimlicher Geliebter, Fernando, ein Neffe des Dogen will die Stadt verlassen, um Elena vor weiteren Angriffen zu schützen. Als Steno Elena erneut beleidigt, fordert ihn Fernando zum Duell, wird jedoch von dem Patrizier tödlich getroffen. Faliero, der von der Affäre seiner Frau unwissend ist, will Fernandos Tod rächen und außerdem seine Macht durch eine Verschwörung erweitern. Leoni, ein Patrizier vom Rat der Zehn, erklärt, dass das Volk, von Faliero aufgestachelt, den Staat bedrohe. In einer Gerichtsverhandlung wird Faliero zusammen mit den anderen Verschwörern zum Tode verurteilt. Als er sich allein von Elena verabschiedet, gesteht sie ihre Untreue, die er aber schließlich verzeiht und sich entfernt. Als Elena das Signal zur Hinrichtung vernimmt, sinkt sie ohnmächtig zu Boden.

Instrumentation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Orchesterbesetzung der Oper enthält die folgenden Instrumente:[2]

Werkgeschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Marin Faliero ist Donizettis fünfzigste Opernkomposition. Das Werk wurde unter diesem Titel am 12. März 1835 im Théâtre-Italien in Paris mit Luigi Lablache (Marin Faliero), Antonio Tamburini (Israele), Giovanni Battista Rubini (Fernando), Vincenzo Felice Santini (Steno), Profesti (Leoni und Strozzi), Giulia Grisi (Elena), Enrico Tamberlik (Vincenzo), Pesanti (Beltrame) und Nicola Ivanoff (Pietro) uraufgeführt. Das Bühnenbild stammte von Domenico Ferri.[3]

Später wurde meist der Titel Marino Faliero verwendet.[4] Es folgten Aufführungen von am 14. Mai 1835 in Covent Garden, 1836 in Florenz sowie am 22. Februar 1842 in New Orleans.[5] Nach diesen anfänglichen Erfolgen im 19. Jahrhundert erschien das Werk jedoch kaum noch in den Spielplänen der Opernhäuser. Im Gegensatz dazu haben sich Donizettis nächste Opern Lucia di Lammermoor und Maria Stuarda, die ebenfalls 1835 ihre Premieren hatten, bis heute erfolgreich durchgesetzt.

Aufnahmen (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1976, Cesare Siepi, Licinio Montefusco, Giuliano Ciannella, Marisa Galvany; Orchestra Sinfonica di Milano della RAI unter der Leitung von Elio Boncompagni; Audio-CD
  • 2008, Giorgio Surian, Luca Grassi, Ivan Magri, Rachele Stanisci; Orchestra e Coro del Festival Donizetti di Bergamo, Teatro Donizetti, Bergamo unter der Leitung von Bruno Cinquegrani; DVD

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Marino Faliero – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Gaetano Donizetti (1797–1848): Marin Faliero. Produkt-Informationen der CD-Einspielung auf jpc.de, abgerufen am 6. Dezember 2014.
  2. Norbert Miller: Marino Faliero. In: Pipers Enzyklopädie des Musiktheaters. Band 1: Werke. Abbatini – Donizetti. Piper, München / Zürich 1986, ISBN 3-492-02411-4, S. 763.
  3. 12. März 1835: „Marin Faliero“. In: L’Almanacco di Gherardo Casaglia, abgerufen am 8. August 2019.
  4. Marin Faliero (Gaetano Donizetti) im Corago-Informationssystem der Universität Bologna
  5. DONIZETTI: Marino Faliero. CD-Rezension auf Opera Today, abgerufen am 6. Dezember 2014.