Marius von Mayenburg
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Marius von Mayenburg (* 21. Februar 1972 in München) ist ein deutscher Dramatiker, Dramaturg und Theaterregisseur.
Leben und Werk
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Mayenburg wuchs in München auf, wo er das Maximiliansgymnasium besuchte. Er studierte zunächst Germanistische Mediävistik, ab 1994 dann Szenisches Schreiben an der Universität der Künste Berlin. Er verfasst seit 1997 Theatertexte, 1998 begann er an der Baracke des Deutschen Theaters als Dramaturg zu arbeiten. Seitdem verbindet ihn eine Zusammenarbeit mit dem Regisseur und Intendanten Thomas Ostermeier. Seit 1999 ist er Dramaturg und Hausautor an der Berliner Schaubühne am Lehniner Platz, seit 2009 ist er dort auch als Regisseur tätig.[1] Zu seinen bekannteren Theaterstücken zählen Feuergesicht (Uraufführung: Münchner Kammerspiele, 1998), Parasiten (Uraufführung: Deutsches Schauspielhaus Hamburg, 2000) oder Perplex (Uraufführung: Schaubühne am Lehniner Platz, 2011). Mayenburg inszenierte einige seiner Stücke selber – Perplex,[2] Märtyrer,[3] Stück Plastik,[4] Peng[5] und Die Affen,[6] – und führte auch Regie bei Texten anderer Autoren, etwa bei der Uraufführung von David Gieselmanns Die Tauben.[7]
Für sein Erfolgsstück Feuergesicht wurde Mayenburg 1997 mit dem Kleist-Förderpreis für junge Dramatiker ausgezeichnet und 1998 mit dem Preis der Frankfurter Autorenstiftung. 2007 erschien Daniel Jägers Kurzfilm Eldorado basierend auf Mayenburgs gleichnamigen Stück.[8]
Für die Saison 2024 / 2025 inszenierte Ramin Gray Mayenburgs Komödie Nachtland an den Wiener Kammerspielen.[9]
Theaterstücke
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Messerhelden (1996)
- Monsterdämmerung (1997)
- Feuergesicht (1998)
- Parasiten (2000)
- Haarmann (2001)[10]
- Das kalte Kind (2002)
- Fräulein Danzer (2003)
- Eldorado (2004)
- Turista (2005)
- Augenlicht (2006)
- Der Häßliche (2007)[11]
- Freie Sicht (2008)
- Der Hund, die Nacht und das Messer (2008)
- Der Stein (2008)
- Perplex (2010)
- Märtyrer, UA: 29. Februar 2012, Schaubühne am Lehniner Platz, Berlin.
- Stück Plastik, UA: 25. April 2015, Schaubühne am Lehniner Platz, Berlin.[12]
- Peng (2017), UA: 3. Juni 2017, Schaubühne am Lehniner Platz, Berlin[13]
- Mars (2018), UA: 19. Mai 2018, Schauspiel Frankfurt.
- Die Affen (2020)
- Nachtland (2022)[14]
Hörspiele
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Haarmann. Regie: Wulf Tiehaus, Mitwirkende: Bernd Stempel, Martin Engler, Thomas Gerber, Udo Kroschwald, Roland Kukulies, Urs Fabian Winiger, Linda Olsansky, 55 min., DLF 1999.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Bremer, Kai: Postdramatik, Neodramatik – und jetzt? Spielarten des Dramas nach 1989. In: Zeitschrift für Deutsche Philologie (Sonderheft) 131 (2012), S. 59–79.
- Fossaluzza, Cristina: Das Haus als Ort des Ausnahmezustands: Marius von Mayenburgs Eldorado (2004) und Der Stein (2008). In: Fossaluzza, Cristina / Kraume, Anne (Hrsg.): Ausnahmezustände in der Gegenwartsliteratur: nach 9/11. Würzburg 2017, S. 83–96.
- Geisenhanslüke, Achim: Körper – Familie – Gewalt. Bemerkungen zum zeitgenössischen Theater am Beispiel von Dea Loher und Marius von Mayenburg. In: Mitteilungen des Deutschen Germanistenverbandes 48 (2001) H. 3, S. 394–405.
- Hansen, Simon: Marius von Mayenburg – Dekonstruktion und Körper (Gegenposition), In: Nach der Postdramatik. Narrativierendes Text-Theater bei Wolfram Lotz und Roland Schimmelpfennig. Bielefeld 2021, S. 248–255.
- Maier-Schaeffer, Francine: Unmögliches Streiten. Marius von Mayenburgs Parasiten und Michis Blut von Franz Xaver Kroetz. In: Sprache und Literatur 39 (2008) H. 101, S. 25–45.
- Novak, Sonja: Das wiederkehrende Motiv der Angst in Marius von Mayenburgs Stücken „Der Hund, die Nacht und das Messer“, „Perplex“ und „Freie Sicht“. In: Jahrbuch der ungarischen Germanistik (2016), S. 37–55.
- Pełka, Artur: Theatergedächtnis – Gedächtnistheater. Marius von Mayenburgs Der Stein. In: Golec, Janusz / von der Lühe, Irmela (Hrsg.): Geschichte und Gedächtnis in der Literatur vom 18. bis 21. Jahrhundert. Frankfurt am Main 2011, S. 177–190.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Marius von Mayenburg: Neue deutsche Dramatik. Seite des Goethe-Instituts
- Literatur von und über Marius von Mayenburg im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- henschel SCHAUSPIEL Theaterverlag Berlin (Aufführungsrechte an den Stücken von Marius von Mayenburg)
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Schaubühne Berlin: Marius von Mayenburg
- ↑ André Mumot: Perplex – Marius von Mayenburgs Uraufführung seines neuen Stücks. Abgerufen am 16. Mai 2022 (deutsch).
- ↑ Matthias Weigel: Märtyrer (UA) – In seinem neuen Stück lässt Marius von Mayenburg an der Schaubühne über Gott und Fanatismus streiten. Abgerufen am 16. Mai 2022 (deutsch).
- ↑ Simone Kaempf: Stück Plastik – Marius von Mayenburg bringt seine eigene Kunst-Satire an der Berliner Schaubühne mit Fettecken und Hochglanz zur Uraufführung. Abgerufen am 16. Mai 2022 (deutsch).
- ↑ Michael Wolf: nachtkritik.de. Abgerufen am 16. Mai 2022 (deutsch).
- ↑ Christian Rakow: Die Affen – Schaubühne Berlin – Marius von Mayenburg rückverwandelt den Menschen in seinem neuen Stück zum Affen. Abgerufen am 16. Mai 2022 (deutsch).
- ↑ Wolfgang Behrens: nachtkritik.de. Abgerufen am 16. Mai 2022 (deutsch).
- ↑ Crew United: Eldorado 2007
- ↑ Stücke. Theater in der Josefstadt Betriebsges.m.b.H., abgerufen am 23. Oktober 2024 (österreichisches Deutsch).
- ↑ über Fritz Haarmann
- ↑ Abdruck in Theater heute, April 2007, Nr. 4.
- ↑ Ein famoses Resteessen auf einem Minenfeld von Fettnäpfen in FAZ vom 27. April 2015, S. 11.
- ↑ PENG. In: schaubuehne.de. Abgerufen am 17. Juni 2023.
- ↑ Gabi Hift: Nachtland – Schaubühne Berlin – Marius von Mayenburg stochert in der Nazi-Vergangenheit der Deutschen. Nachtkritik Kulturnetz gemeinnützige GmbH, 4. Dezember 2022, abgerufen am 23. Oktober 2024 (deutsch).
Personendaten | |
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NAME | Mayenburg, Marius von |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Dramaturg, Autor und Theaterregisseur |
GEBURTSDATUM | 21. Februar 1972 |
GEBURTSORT | München |