Mark Thatcher

Van Wikipedia, de gratis encyclopedie

Sir Mark Thatcher, 2. Baronet (* 15. August 1953 in Kensington, London) ist ein britischer Unternehmer und ehemaliger Autorennfahrer.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wie seine Schwester Carol wurde Mark Thatcher als Zwillingskind der späteren britischen Premierministerin Margaret Thatcher und ihres Ehemanns Denis Thatcher geboren. Sein Name brachte ihm lukrative Engagements als Berater für verschiedene Firmen ein. Seit 1984 wird Mark Thatcher wiederkehrend mit diversen Gerichtsverfahren und Untersuchungen bezüglich Vergehen gegen geltende Steuergesetze konfrontiert, was ihm den Ruf eines unseriösen Geschäftsmannes eingebracht hat.[1] 1995 zog er mit seiner Familie nach Südafrika. Ihm wurde auch die Verwicklung in einen Putschversuch des Militärdienstleisters Sandline International in Äquatorial-Guinea vorgeworfen, was er inzwischen eingeräumt hat.[2] Monaco hat ihn deswegen zur persona non grata erklärt.[3] Nach dem Tod seines Vaters im Juni 2003[4] erbte er dessen Titel Baronet, of Scotney in the County of Kent. Im Sommer 2004 wurde er in Südafrika verhaftet und unter Hausarrest gestellt. Er wurde zu einer Bewährungsstrafe von vier Jahren und einer Geldbuße verurteilt. Zeitweilig drohte ihm sogar die Todesstrafe.[5]

Thatcher ist seit 2008 in zweiter Ehe mit Sarah Jane Clemence, einer Nichte der Sängerin Kathy Kirby, verheiratet. Aus erster Ehe hat er einen 1989 geborenen Sohn und eine 1993 geborene Tochter.

Motorsport[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zeitweise engagierte Thatcher sich auch als Reporter und „Herrenfahrer“ im internationalen Motorsport. So war er in den Jahren 1980 und 1981 beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans am Start. 1982 nahm er als Copilot von Anne-Charlotte Verney an der Rallye Paris-Dakar teil. Während der Rallye waren er, Verney und ein sie begleitender Mechaniker fünf Tage in der Wüste verschollen, bevor sie von einem Suchflugzeug der algerischen Luftwaffe entdeckt wurden.[6][7][8][9]

Statistik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Le-Mans-Ergebnisse[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Team Fahrzeug Teamkollege Teamkollege Platzierung Ausfallgrund
1980 ItalienItalien Scuderia Torino Corse Osella PA8 ItalienItalien Lella Lombardi Ausfall Unfall
1981 Schweiz Claude Haldi Porsche 935 Schweiz Claude Haldi FrankreichFrankreich Hervé Poulain Ausfall Unfall

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. John Campbell: Margaret Thatcher. Volume Two: The Iron Lady. Vintage Books, London 2008, S. 251 f.
  2. Mark Thatcher hinter Gittern. In: Handelsblatt. 25. August 2004, abgerufen am 6. Januar 2012.
  3. A sunny place for shady people but Monaco doesn’t want Mark Thatcher. In: The Guardian, 21. Dezember 2005
  4. David Cannadine: Margaret Thatcher: A Life and Legacy. Oxford University Press, Oxford 2017, S. 117.
  5. Dietrich Alexander: Margaret Thatchers Sohn droht Todesstrafe. In: Welt online. 30. März 2008, abgerufen am 6. Januar 2012.
  6. John Campbell: Margaret Thatcher. Volume Two: The Iron Lady. Vintage Books, London 2008, S. 140.
  7. Mark Thatcher missing in Sahara. BBC, abgerufen am 6. Januar 2012.
  8. Mark Thatcher found safe and well. BBC, abgerufen am 6. Januar 2012.
  9. Jim Weeks: January 1982: Mark Thatcher is Lost in the Desert. Vice, 7. Januar 2016, abgerufen am 8. November 2020.
VorgängerAmtNachfolger
Denis ThatcherBaronet, of Scotney
2003–heute
derzeitiger Titelinhaber