Matthias Ecke

Matthias Ecke (* 12. April 1983 in Meerane) ist ein deutscher Politiker (SPD). Seit 2022 ist er Abgeordneter im Europäischen Parlament.

Ecke wuchs in seiner Geburtsstadt Meerane auf. Er studierte Politikwissenschaft, Volkswirtschaftslehre und Journalistik an der Universität Leipzig und der Karls-Universität Prag und schloss das Studium 2009 mit einer Magisterarbeit über die Beschäftigungspolitik der Europäischen Union ab. 2021 schloss er ein berufsbegleitendes Zweitstudium zum Master of Public Administration an der Hertie School in Berlin mit einer Arbeit über den EU-Wiederaufbaufonds ab.

Er absolvierte berufliche Stationen in Berlin und Leipzig. Bis zu seinem Einzug ins Europaparlament 2022 war er als Referent im Leitungsstab des Sächsischen Staatsministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr tätig.

Ecke ist verheiratet, hat zwei Töchter und lebt in Dresden.

Ecke ist Mitglied der SPD. Von 2011 bis 2013 war er stellvertretender Bundesvorsitzender der Jusos. 2016 wurde Ecke Mitglied des geschäftsführenden Vorstands der SPD Dresden und blieb dort bis 2022 aktiv. Seit 2020 ist er Europabeauftragter der SPD Sachsen.

Er kandidierte bei der Europawahl 2019 als Ersatzkandidat von Constanze Krehl. Nachdem diese ihr Mandat niedergelegt hatte, rückte er am 3. Oktober 2022 in das Europaparlament nach. Er betreut die Bundesländer Sachsen und Thüringen für die SPD-Abgeordneten im Europaparlament. Im Europaparlament ist Ecke Mitglied im Ausschuss für regionale Entwicklung und stellvertretendes Mitglied im Ausschuss für Industrie, Forschung und Energie. Er kandidierte bei der Europawahl 2024 auf Platz 10 der Europawahlliste der SPD^[1] und wurde erneut ins Europäische Parlament gewählt.^[2]

Ecke wurde am Abend des 3. Mai 2024 beim Plakatieren für die Europawahl 2024 in Dresden-Striesen von vier Männern angegriffen und schwer im Gesicht verletzt. Er musste operiert werden.^[3] Der Staatsschutz übernahm die Ermittlungen, weil von einer politisch motivierten Tat auszugehen sei.^[4] Zahlreiche deutsche Politiker verurteilten den Angriff; Bundeskanzler Olaf Scholz sprach von einer „Bedrohung der Demokratie“.^[5]

Ein 17-Jähriger stellte sich am 5. Mai 2024 der Polizei und gab an, er habe Ecke niedergeschlagen.^[6] Daraufhin konnten auch die drei weiteren Beschuldigten ausgemacht werden. Laut dem Landeskriminalamt Sachsen sollen alle Verdächtigen 17 und 18 Jahre alt sein.^[7]

Am Abend des 5. Mai demonstrierten rund 3000 Menschen in Dresden-Striesen (wo Ecke angegriffen und verletzt worden war) gegen Gewalt.^[8] Weit über 100 Abgeordnete unterzeichneten die Striesener Erklärung, in der Gewalt gegen Politiker scharf verurteilt wird.^[9]

Das Landeskriminalamt durchsuchte am 5. Mai die Wohnungen der drei weiteren Verdächtigen.^[10]

Mathias Ecke ist Mitglied der überparteilichen Europa-Union Deutschland, die sich für ein föderales Europa und den europäischen Einigungsprozess einsetzt.^[11]

Commons: Matthias Ecke – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

• matthias-ecke.eu
• Matthias Ecke auf der Webpräsenz des Europäischen Parlaments

1. ↑ Bundesliste der SPD zur Europawahl 2024 auf spd.de, abgerufen am 6. März 2024.
2. ↑ Europawahl 2024: Alle Gewählte in alphabetischer Reihenfolge. In: Die Bundeswahlleiterin. Abgerufen am 17. Juni 2024. 
3. ↑ In Dresden der Polizei gestellt – 17-Jähriger gesteht Angriff auf SPD-Politiker. In: tagesschau.de. 5. Mai 2024, abgerufen am 5. Mai 2024. 
4. ↑ Überfall im Wahlkampf – SPD-Politiker Ecke in Dresden zusammengeschlagen. In: spiegel.de. 4. Mai 2024, abgerufen am 4. Mai 2024. 
5. ↑ Olaf Scholz verurteilt Angriff auf sächsischen SPD-Spitzenkandidaten. In: zeit.de. 4. Mai 2024, abgerufen am 4. Mai 2024. 
6. ↑ Nach Angriff auf SPD-Politiker: 17-Jähriger stellt sich der Polizei
7. ↑ Alle vier Verdächtigen nach Angriff auf SPD-Politiker Ecke identifiziert. In: tagesschau.de. 6. Mai 2024, abgerufen am 6. Mai 2024. 
8. ↑ tagesschau.de
9. ↑ https://brandnewbundestag.de/striesener-erklaerung
10. ↑ Angriff auf SPD-Politiker: Ecke veröffentlicht Selfie aus dem Krankenhaus. In: faz.net, 6. Mai 2024.
11. ↑ Mathias Ecke Website der Europa-Union Deutschland. Abgerufen am 23. Juli 2023.