Michel Plancherel
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Michel Plancherel (* 16. Januar 1885 in Bussy (Schweiz); † 4. März 1967 in Zürich) war ein Schweizer Mathematiker. Er war Rektor der ETH Zürich von 1931 bis 1935. In der Schweizer Armee hatte er den Offiziersrang eines Obersts.[1]
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Von 1903 bis 1907 studierte er Mathematik an der Universität Freiburg. Danach ging er nach Göttingen und Paris. Im Jahre 1910 wurde er Privatdozent an der Universität Genf, 1911 wurde er Professor in Freiburg und ab 1920 an der ETH Zürich.
Plancherel arbeitete auf den Gebieten der Analysis, der mathematischen Physik und der Algebra. Bekannt ist der nach ihm benannte Satz von Plancherel[2] aus der harmonischen Analyse. Nach Plancherel ist auch das Plancherel-Mass benannt, das in der Verallgemeinerung des Satzes von Plancherel in der nichtkommutativen harmonischen Analyse verwendet wird. Des Weiteren sind asymptotische Entwicklungen für orthogonale Polynome nach ihm und Walter Rotach benannt, die asymptotische Entwicklungen vom Plancherel-Rotach-Typ.
Gleichzeitig mit Arthur Rosenthal bewies er 1913 die Unmöglichkeit der Existenz im strengen Sinn ergodischer mechanischer Systeme (das heisst dynamischer Systeme, bei denen die Bahnkurve der Lösung durch jeden Punkt des Phasenraums auf der Energiefläche verläuft)[3].
Zu Beginn des Zweiten Weltkrieges war Plancherel als Oberst im Inspektorat und im Rechtsdienst der Abteilung Presse und Funkspruch tätig. Später ab Mitte 1942 bis Kriegsende leitete er die Abteilung Presse und Funkspruch.[4]
Plancherel war verheiratet mit Cécile Tercier, hatte neun Kinder und war Vorsitzender der Mission Catholique Française in Zürich. Er war Mitglied der katholischen Studentenverbindung AV Turicia Zürich im Schw. StV.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- S[éverin] Bays: † Le Professeur Michel Plancherel. In: Bulletin de la Société fribourgeoise des sciences naturelles 57 (1968), S. 233f. (Digitalisat in E-Periodica).
- Urs Stammbach: Michel Plancherel. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Plancherel, Michel in der Datenbank Dodis der Diplomatischen Dokumente der Schweiz
- Publikationen von und über Michel Plancherel im Katalog Helveticat der Schweizerischen Nationalbibliothek
- Biografie von Michel Plancherel (englisch) ( vom 5. November 2014 im Internet Archive)
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Urs Stammbach: Michel Plancherel. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 14. November 2008, abgerufen am 22. Mai 2017.
- ↑ Michel Plancherel: Contribution a l'etude de la representation d'une fonction arbitraire par les integrales définies. In: Rendiconti del Circolo Matematico di Palermo, 30 (1910), S. 298–335.
- ↑ Stephen Brush Proof of the Impossibility of Ergodic Systems: The 1913 Papers of Rosenthal and Plancherel, Transport Theory and Statistical Physics, Bd. 1, 1971, S. 287–311. Mit englischer Übersetzung der Arbeiten von Rosenthal und Plancherel. online (PDF)
- ↑ Georg Kreis: Zensur und Selbstzensur. Die schweizerische Pressepolitik im Zweiten Weltkrieg. Huber, Frauenfeld und Stuttgart 1973, S. 48.
Personendaten | |
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NAME | Plancherel, Michel |
KURZBESCHREIBUNG | Schweizer Mathematiker |
GEBURTSDATUM | 16. Januar 1885 |
GEBURTSORT | Bussy, Schweiz |
STERBEDATUM | 4. März 1967 |
STERBEORT | Zürich |