Mirjana Spoljaric Egger

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Mirjana Spoljaric Egger (2022)

Mirjana Spoljaric Egger (geboren 1972[1] im heutigen Kroatien[2]) ist eine Schweizer Diplomatin. Sie war beigeordnete Generalsekretärin und stellvertretende Administratorin beim Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen (UNDP) sowie Direktorin des UNDP-Regionalbüros für Europa und die Gemeinschaft Unabhängiger Staaten. Sie wurde im August 2018 vom Generalsekretär der Vereinten Nationen in diese Position berufen und übernahm ihr Amt im Oktober 2018.[3] Seit 1. Oktober 2022 ist sie als erste Frau in diesem Amt Präsidentin des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz.

Leben und Wirken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mirjana Spoljaric Egger studierte Philosophie, Wirtschaft und Völkerrecht an der Universität Basel und Universität Genf. Das Studium beendete sie mit dem Master. Im Anschluss war sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Rechtswissenschaftlichen Fakultät der Universität Basel beschäftigt. Im Jahr 2000 trat sie in das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten ein, wo sie verschiedene Positionen bekleidete, unter anderem in Bern und New York. Von 2004 bis 2006 unterrichtete sie im Fachbereich Soziologie an der Universität Luzern zum Thema Global Governance.[4]

Sie arbeitete im Rahmen ihrer diplomatischen Karriere zunächst in der Schweizer Botschaft in Kairo und war Desk Officer für die Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung und die nukleare Sicherheit in Mittel- und Osteuropa. In den Jahren 2010 bis 2012 war Mirjana Spoljaric als Senior Adviser beim Büro des UNO-Generalkommissars für das Hilfswerk der Vereinten Nationen für Palästinaflüchtlinge und Flüchtlinge (UNRWA) nach Amman entsandt.

Mirjana Spoljaric Egger, April 2022 (Mitte)

Zuletzt war sie Botschafterin, Leiterin der Abteilung für Vereinte Nationen und Internationale Organisationen. Sie vertrat die Schweiz bei den Verhandlungen über die UNO-Reformen und den UNO-Haushalt, im Sicherheitsrat, in der Generalversammlung, im Wirtschafts- und Sozialrat der Vereinten Nationen, in der Kommission für Friedenskonsolidierung, im Menschenrechtsrat und im UNO-Büro für Drogen- und Verbrechensbekämpfung.

Im November 2021 wählte die Versammlung des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz die damals 50-jährige Spoljaric Egger mit Wirkung zum 1. Oktober 2022 als Nachfolgerin von Peter Maurer zur Präsidentin des Komitees. Sie ist die erste Frau in diesem Amt.[5]

Im November 2023 reiste sie für Gespräche mit dem Chef der Terrororganisation Hamas, Ismail Hanija, nach Katar um „humanitäre Fragen“ während des Terrorangriffs der Hamas auf Israel voranzubringen.[6][7]

Sie ist verheiratet und hat einen Sohn und eine Tochter.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Mirjana Spoljaric Egger – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Mirjana Spoljaric Egger auf bge-geneve.ch, abgerufen am 14. März 2023.
  2. Isabel Pfaff: Erste Frau an der Spitze seit 160 Jahren. In: SZ.de, 26. November 2021.
  3. Botschafterin Mirjana Spoljaric Egger zur beigeordneten Generalsekretärin beim UNDP ernannt. In: admin.ch – Der Bundesrat. Das Portal der Schweizer Regierung. Bundeskanzlei der Schweiz, abgerufen am 30. April 2020.
  4. Mobilising UNESCO Chairs in Natural Sciences for Policy Action towards the 2030 Agenda. Mirjana Soljaric. In: unesco.org. Abgerufen am 30. April 2020 (englisch).
  5. ICRC elects new president. 25. November 2021, abgerufen am 25. November 2021 (englisch).
  6. IKRK-Präsidentin Spoljaric hat Hamas-Chef in Katar getroffen. SRF Schweizer Radio und Fernsehen, 17. November 2023, abgerufen am 20. November 2023: „IKRK-Präsidentin Spoljaric hat Hamas-Chef in Katar getroffen Die Präsidentin des Internationalen Roten Kreuzes (IKRK), Mirjana Spoljaric, ist am Montag nach Katar gereist und hat dort den Führer der radikal-islamischen Hamas, Ismail Haniyeh, getroffen. Es sei darum gegangen, «humanitäre Fragen» im Zusammenhang mit dem Konflikt zwischen der Gruppe und Israel voranzutreiben, teilte die in Genf ansässige Organisation in einer Erklärung mit. Spoljaric traf sich den Angaben zufolge auch mit den katarischen Behörden, die als Vermittler in dem Konflikt fungieren. Das IKRK erklärte weiter, das Treffen sei Teil der Gespräche mit allen Konfliktparteien, um die Einhaltung des humanitären Völkerrechts zu verbessern. Das IKRK fügte hinzu, dass es nicht Teil der Verhandlungen war, die auf die Freilassung eines Grossteils der von der Hamas gehaltenen Geiseln abzielten.“
  7. Bernd Dörries: Nahostkonflikt: Die Rolle des Vermittlers Katar. 22. November 2023, abgerufen am 25. November 2023.