Püchitz

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Püchitz
Koordinaten: 50° 9′ N, 10° 56′ OKoordinaten: 50° 8′ 57″ N, 10° 56′ 22″ O
Höhe: 283 m ü. NHN
Einwohner: 91 (2014)[1]
Postleitzahl: 96231
Vorwahl: 09565
Kapelle am Weg nach Altenbanz
Kapelle am Weg nach Altenbanz

Püchitz ist ein Gemeindeteil der oberfränkischen Stadt Bad Staffelstein im Landkreis Lichtenfels.

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Dorf liegt etwa 13 Kilometer südlich von Coburg und neun Kilometer westlich von Lichtenfels im Norden eines lang gezogenen Dreiecks zwischen Itz und Main. Östlich verläuft die Schnellfahrstrecke Nürnberg–Erfurt.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Püchitz wurde um das 9. Jahrhundert erstmals in den Traditionen des Klosters Fulda genannt, die auf einer Abschrift im Codex Eberhardi aus dem 12. Jahrhundert beruhen. Die nächste Erwähnung ist für 1126 belegt.[2]

1801 gehörte die hohe Zent dem Hochstift Bamberg, die Dorf-, Gemeinde-, Lehen- und Vogteiherrschaft dem Kloster Banz, das auch zwei mit Haus und Stadel bebaute Höfe besaß.[2] 1862 wurde Püchitz als Ortsteil der Landgemeinde Stadel in das neu geschaffene bayerische Bezirksamt Staffelstein eingegliedert.

1871 hatte Püchitz 132 Einwohner und 67 Gebäude. Die katholische Schule und Kirche standen im zwei Kilometer entfernten Altenbanz.[3] 1900 umfasste die Landgemeinde Stadel eine Fläche von 574,28 Hektar, 268 Einwohner, von denen 251 katholisch waren, und 49 Wohngebäude. 128 Personen lebten in Püchitz in 22 Wohngebäuden. Die evangelische Schule und Kirche befanden sich im 3,5 Kilometer entfernten Herreth.[4] 1903 wurde die Freiwillige Feuerwehr gegründet.

1925 lebten 114 Personen in 25 Wohngebäuden,[5] 1950 waren es 129 Einwohner und 21 Wohngebäude.[6] Im Jahr 1970 zählte der Ort 92[7] und 1987 98 Einwohner und 25 Wohngebäude.[8]

Am 1. Juli 1972 schloss sich Stadel mit seinem Ortsteil Püchitz, den Nachbargemeinden Altenbanz, Nedensdorf, Unnersdorf und Teilen von Weingarten zur neuen Gemeinde Banz zusammen, die am 1. Januar 1978 aufgelöst und in die Stadt Staffelstein eingegliedert wurde. Seitdem ist Püchitz ein Ortsteil von Staffelstein.

Am 1. Juli 1972 wurde der Landkreis Staffelstein aufgelöst. Seitdem gehört Püchitz zum Landkreis Lichtenfels. 1975 war der Ort Sieger im Bundeswettbewerb Unser Dorf soll schöner werden.

Am Einschnitt zum nördlichen Portal des Tunnels Kulch wurden 2010 nach den ersten Erdarbeiten Reste einer Siedlung aus der Jungsteinzeit, 18 Gebäudegrundrisse, Palisadenanlagen, Gräber, Keramikgefäße und Werkzeuge, wie eine Pfeilspitze aus Feuerstein, entdeckt. Die Siedlung ist 7000 Jahre alt und stammt aus der Epoche der Bandkeramik.[9]

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Siehe Liste der Baudenkmäler in Püchitz

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Püchitz – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. VGN GmbH (Hrsg.): Nahverkehrsplan, Vorbereitung der Angebotsanalyse, Tischvorlage. 2. September 2015, S. 11 (Tischvorlage (Memento vom 22. Oktober 2016 im Internet Archive)).
  2. a b Dorothea Fastnacht: Staffelstein. Ehemaliger Landkreis Staffelstein. Historisches Ortsnamenbuch von Bayern. Oberfranken. Band 5: Staffelstein. Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 2007, ISBN 978-3-7696-6861-2. S. 278.
  3. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1120, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  4. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1119 (Digitalisat).
  5. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1156 (Digitalisat).
  6. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 1001 (Digitalisat).
  7. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 163 (Digitalisat).
  8. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 318 (Digitalisat).
  9. ICE-Strecke legt Frankens älteste Siedlung frei. Artikel in der Abendzeitung München vom 25. August 2010