Ruth Hallensleben

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Ruth Anna Maria Ottilia Martha Hallensleben (* 1. Juni 1898 in Köln; † 28. April 1977 ebenda)[1] war eine deutsche Fotografin, die sich für ihre Industriefotographien in der Nachkriegszeit einen Namen gemacht hat.[2]

Leben und beruflicher Werdegang[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hallensleben war das zweite Kind des Kaufmanns Anton Hallensleben und seiner Frau Philippine, geb. Mahlendorf. Nach dem Schulabschluss 1914 in Köln absolvierte sie bis 1915 eine Ausbildung als Erzieherin in Kassel. Nach mehreren Stellen entschloss sie sich 1929 zum Berufswechsel und arbeitete von 1930 an für drei Jahre bei der Kölner Porträtfotografin Elsbeth Gropp als Praktikantin. 1934 machte sie sich selbständig und eröffnete im Hansahochhaus ihr Atelier[3]. 1936 wurde sie in die Gesellschaft deutscher Lichtbildner aufgenommen.

1943 zog sie von Köln nach Wiehl um und dort nochmals 1950 in ein größeres Atelier. Ein letztes Mal verlagerte sie ihr Atelier 1961 nach Wuppertal-Elberfeld. 1973 beendete sie ihre berufliche fotografische Tätigkeit. Sie starb 1977 unverheiratet im Alter von 78 Jahren und wurde auf dem Melaten-Friedhof in Köln bestattet. Hallensleben war Ehrenmitglied des Bundes Freischaffender Foto-Designer.

Werk[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Schwerpunkt von Ruth Hallenslebens Werk liegt in der Industriefotografie. Den größten Teil ihrer Industriebilder machte sie im Auftrag von Firmen oder Verlagen. Daneben existieren wichtige Beiträge zur Landschaftsfotografie. 1986 wurde der fotografische Nachlass von Ruth Hallensleben von der Kulturstiftung Ruhr erworben. 1989 wurde er an das Ruhr Museum übergeben.

Ausstellungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1957: Ruth Hallensleben, Landesbildstelle Hamburg
  • 1963: Beteiligung an der Ausstellung Angewandte Kunst in Europa nach 1945, Museum für Kunst und Gewerbe, Hamburg
  • 1970: Beteiligung an der Ausstellung Fotografinnen – Beispiele aus der Arbeit von Fotografinnen in Deutschland seit 1925, Museum Folkwang, Essen
  • 1983: Ruth Hallensleben – Industriefotografie, Von der Heydt-Museum, Wuppertal
  • 1990: Ruth Hallensleben – Industrie und Arbeit, Ruhrland-Museum, Essen
  • 2014: Künstlerinnen im Dialog, Das Verborgene Museum, Berlin[4]
  • 2023: Wiki Women – Wissen gemeinsam ergänzen, Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg[5]

Ehrung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1998 wurde die Ruth-Hallensleben-Straße im Kölner Stadtteil Bilderstöckchen nach ihr benannt.[6]

Bildbände[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Ursula Peters (Hrsg.): Ruth Hallensleben – Frauenarbeit in der Industrie, Dirk Nishen Verlag, 1985, ISBN 3-88940-602-5
  • Ruhrlandmuseum (Hrsg.): Ruth Hallensleben – Industrie und Arbeit, Ausstellungskatalog, 1990
  • Thomas Schleper, Gudrun Sievers-Flägel (Hrsg.): Belichtete Geschichte – Die Fotografin Ruth Hallensleben im Oberbergischen Land, 1993, ISBN 3-88265-185-7

TV-Beiträge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Ulrike Filgers (Regie): Ruth Hallensleben – eine Pionierin der deutschen Industriefotografie, WDR-Fernsehen; zwei Fassungen unter gleichem Titel: a) Beitrag in Aktuelle Stunde (Fernsehsendung), gesendet am 1. Februar 1986, Laufzeit 5 Minuten; b) Folge der Reihe Rückblende (Fernsehsendung) des WDR, gesendet am 31. Mai 1989, Laufzeit 15 Minuten.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Sterbeurkunde Nr. 4028 vom 2. Mai 1977, Standesamt Köln. In: LAV NRW R Personenstandsregister. Abgerufen am 30. Juli 2018.
  2. Frauen-Kultur-Archiv | Fotografinnen/Nachkriegszeit. Ruth Hallensleben. Abgerufen am 12. August 2023.
  3. Ruth Hallensleben (1898-1977). Porträt bei der Die Photographische Sammlung, Köln, abgerufen am 6. Oktober 2012.
  4. Exhibition Künstlerinnen im Dialog - artist, news & exhibitions - photography-now.com. In: www.photography-now.com. Abgerufen am 10. April 2016.
  5. Wiki Women MK&G. 10. Mai 2023, abgerufen am 13. August 2023.
  6. Rüdiger Schünemann-Steffen: Kölner Straßennamen-Lexikon, 3. erw. Aufl., Jörg-Rüshü-Selbstverlag, Köln 2016/17, S. 703.