Schiersteiner Straße
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Schiersteiner Straße | |
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Straße in Wiesbaden | |
Die Fassaden des Rheingauviertels an der Nordseite der Schiersteiner Straße zwischen erstem und zweitem Ring | |
Basisdaten | |
Ort | Wiesbaden |
Ortsteil | Rheingauviertel, Mitte |
Nutzung | |
Nutzergruppen | Fußverkehr, Radverkehr, Autoverkehr, ÖPNV |
Technische Daten | |
Straßenlänge | 1.600 m |
Die Schiersteiner Straße in Wiesbaden ist fast in ihrem kompletten Verlauf Bestandteil der Bundesstraße 262, und mindestens zweispurig plus Busspur und Mittelstreifen ausgebaut. Sie verbindet die Innenstadt mit den südwestlich gelegenen Stadtteilen und der Bundesautobahn 643. Sie ist mit täglich über 50.000 Fahrzeugen die am stärksten belastete Stadteinfahrt Wiesbadens und wichtige Trasse für den Busverkehr,[1] ähnlich der Berliner Straße und Mainzer Straße.
Namensgeber ist der heutige Stadtteil Schierstein, da die Straße, von Wiesbaden aus gesehen, dorthin führt und die historische, geradlinige Verbindung darstellt.[2]
Straßenverlauf
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Schiersteiner Straße beginnt in der Wiesbadener Innenstadt an der Adelheidstraße noch vor dem Kaiser-Friedrich-Ring (1. Ring), der Teil der B 54 ist, und führt am Dichterviertel und Rheingauviertel vorbei, kreuzt den Konrad-Adenauer-Ring (2. Ring) um danach am Europaviertel an der Stadtteilgrenze zwischen Biebrich und Dotzheim die Stadt unter einer stillgelegten Eisenbahnbrücke der Aartalbahn zu verlassen und in die Bundesautobahn 643 überzugehen.
Zwischen dem 1. und 2. Ring wird die Schiersteiner Straße abgesehen von der Wohnanlage an der Wolfram-von-Eschenbach-Straße von einer unzerstört erhaltenen, geschlossenen Gründerzeit-Bebauung begrenzt. Die vier- bis fünfgeschossige Gebäude stehen teilweise unter Denkmalschutz.[3] Hier befand sich auch zwischen den 1910er und 1970er Jahren die Uhrenfabrik von Carl Theodor Wagner.[4] Im dortigen Mittelstreifenbereich befindet sich seit Sommer 2007 eine neue stationäre Geschwindigkeitsüberwachungsanlage.[5][6] An der nordöstlichen Ecke zum Konrad-Adenauer-Ring befindet sich die Asklepios Paulinen Klinik, eines der drei großen allgemeinmedizinischen Krankenhäuser der Stadt.
Zwischen 2. Ring und Waldstraße dominiert westlich das ehemalige Kasernengelände des Europaviertels, dessen zwei- bis dreistöckigen Gebäude als einheitliches Ensemble wirken. Östlich der Straße besteht eine hetoregene Baustruktur aus Geschäften, Gewerbe und Wohngebäuden. Zwischen der Waldstraße und der denkmalgeschützten Brücke der Aartalbahn ist beiderseits Gewerbenutzung vorhanden.[3]
Denkmäler
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Zwei Denkmäler am Rand des heutigen Europaviertels weisen auf die militärische Geschichte des Geländes an der Schiersteiner Straße hin.
Das erste wurde zur Ehre und Erinnerung an die Gefallenen des Deutsch-Französischen Krieges bei der Schlacht bei Weißenburg von 1870 zwischen der heutigen Einmündungen der Georg-Marschall-Straße und Waldstraße errichtet.
Das zweite wurde von der Landeshauptstadt anlässlich der Luftbrücke für Berlin 1948/49 an der ehemaligen Haupteinfahrt zur Lindsey Air Station (Camp Lindsey), der heutigen Willy-Brandt-Allee aufgestellt und erinnert an 31 getötete Angehörige der in Wiesbaden stationierten US-Luftstreitkräfte.
Bild | Bezeichnung | Lage | Beschreibung | Bauzeit | Daten |
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Kriegerdenkmal 1870/71 | Schiersteiner Straße Lage Flur: 61, Flurstück: 91 | Das Objekt gehört zu der Gesamtanlage: Schiersteiner Straße | 1874 | ||
Schiersteiner Straße 7 Lage Flur: 64, Flurstück: 108/2,661/108 | Das Objekt gehört zu der Gesamtanlage: Rheingauviertel/Schiersteiner Straße Architekt/Planer: Karl Schultze | 1900 | |||
Schiersteiner Straße 9 Lage Flur: 64, Flurstück: 109/2 | Das Objekt gehört zu der Gesamtanlage: Rheingauviertel/Schiersteiner Straße Architekt/Planer: Friedrich Martin | 1900 | |||
Schiersteiner Straße 11 Lage Flur: 64, Flurstück: 110/2 | Das Objekt gehört zu der Gesamtanlage: Rheingauviertel/Schiersteiner Straße Architekt/Planer: Alexander Schwank | 1901 | |||
Schiersteiner Straße 13/ Erbacher Straße Lage Flur: 64, Flurstück: 111/13 | Das Objekt gehört zu der Gesamtanlage: Rheingauviertel/Schiersteiner Straße Architekt/Planer: Heinrich Franke | 1902 | |||
Schiersteiner Straße 15/ Erbacher Straße Lage Flur: 64, Flurstück: 113/4 | Das Objekt gehört zu der Gesamtanlage: Rheingauviertel/Schiersteiner Straße Architekt/Planer: Jacob Martin | 1902 | |||
Schiersteiner Straße 25 Lage Flur: 64, Flurstück: 120/3 | Das Objekt gehört zu der Gesamtanlage: Rheingauviertel/Schiersteiner Straße Architekt/Planer: Karl Höhn | 1911 | |||
Schiersteiner Straße 29 Lage Flur: 64, Flurstück: 122/8 | Das Objekt gehört zu der Gesamtanlage: Rheingauviertel/Schiersteiner Straße Architekt/Planer: Jacob Martin | 1910 | |||
weitere Bilder | C. Th. Wagner, Uhrenfabrik | Schiersteiner Straße 31-33 Lage Flur: 64, Flurstück: 125/10 | Das Objekt gehört zu der Gesamtanlage: Rheingauviertel/Schiersteiner Straße Architekt/Planer: Wolff & Lang | 1914 | |
Paulinenstift, Sachteil Kapelle | Schiersteiner Straße 43 Lage Flur: 64, Flurstück: 131/4 | Das Objekt gehört zu der Gesamtanlage: Schiersteiner Straße Architekt/Planer: Alfred Schellenberg | 1896/97 |
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Anfang des 20. Jahrhunderts wurde die Schiersteiner Straße dank des angrenzenden Kasernengeländes, dem heutigen Europaviertel, an das Straßenbahnnetz angeschlossen. Die Linie 5 (Weiß) führte über die Ringkirche und die Rheinstraße zum Südfriedhof in Erbenheim. Ende der 1920er-Jahre wurde aber der Betrieb ein- und auf Busse umgestellt.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ BS+ städtebau und architektur: Schiersteiner Straße Stadtraum Schiersteiner Straße. Analysen zur städtebaulichen und gestalterischen Aufwertung. S. 6.
- ↑ Stadtraum Schiersteiner Straße. Analysen zur städtebaulichen und gestalterischen Aufwertung. S. 1.
- ↑ a b Stadtraum Schiersteiner Straße. Analysen zur städtebaulichen und gestalterischen Aufwertung. S. 5.
- ↑ Wagner-Uhren ticken auch in Sydney. In: Wiesbadener Tagblatt. 3. Oktober 2002.
- ↑ Ein Kunstwerk misst die Geschwindigkeit. In: Wiesbadener Tagblatt. 2. Juni 2007.
- ↑ Lasersäule statt Radarfalle im Starenkasten. FAZ, 13. Juni 2007, archiviert vom am 5. März 2016 .
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Stadtplanungsamt: Gestaltung der Stadteingänge in Wiesbaden, abgerufen am 18. Juni 2013
Koordinaten: 50° 4′ 14,8″ N, 8° 13′ 38,8″ O