Seattle Slew

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Seattle Slew

Seattle Slew, 1981
Rasse: Englisches Vollblut
Vater: Bold Reasoning
Mutter: My Charmer
Mutter-Vater: Poker
Geschlecht: Hengst
Geburtsjahr: 1974
Sterbejahr: 2002
Land: USA
Farbe: schwarzbraun
Stockmaß: 168 cm
Züchter: Ben S. Castleman
Besitzer: Jim & Sally Hill, Karen & Mickey Taylor
Trainer: Billy Turner
Douglas Peterson
Rekord: 17 Starts: 14 Siege, 2 Plätze
Gewinnsumme: 1.208.726 $
Größte Siege, Titel und Auszeichnungen
Größte Siege
Champagne Stakes (1976)
Wood Memorial Stakes (1977)
Kentucky Derby (1977)
Preakness Stakes (1977)
Belmont Stakes (1977)
Woodward Stakes(1978)
Marlboro Cup (1978)
Stuyvesant Handicap(1978)
Flamingo Stakes (1977)
Titel
10th U.S. Triple Crown Champion (1977)
U.S. Champion 2-Yr-Old Colt (1976)
U.S. Champion 3-Yr-Old Colt (1977)
Eclipse Award for Horse of the Year (1977)
U.S. Champion Older Male Horse (1978)
Leading Sire 1984
North American leading broodmare sire (1995 & 1996)
Auszeichnungen
National Museum of Racing and Hall of Fame (1981)
#9 – Top 100 US-Rennpferde des 20. Jahrhunderts

Seattle Slew (* 15. Februar 1974; † 7. Mai 2002) war ein US-amerikanisches Rennpferd, das 1977 die Amerikanische Triple Crown. Der schwarze Hengst war das erste und bis zum Jahre 2018 auch einzige Pferd, das dieses Ziel ungeschlagen erreichte. Er ist bis heute der einzige Triple Crown Sieger der einen anderen Triple Crown Sieger, nämlich Affirmed, im direkten Duell schlug. Unter allen Gewinnern der Amerikanischen Triple Crown ist er der bislang erfolgreichste Vererber.

Abstammung und Exterieur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seattle Slew wurde auf der White Horse Acres Farm von Ben Castleman in der Nähe von Lexington gezogen. Er war ein großrahmiges und muskulöses Pferd, das ganz im Typ seines Urgroßvaters Bold Ruler und dessen Vater Nasrullah stand. Dennoch wurde der Hengst vom Establishment in Kentucky grob unterschätzt und man bescheinigte ihm sogar die Ähnlichkeit mit einem Esel, so dass er bei der Jährlingsauktion von Fasig-Tipton im Juli 1975 nur den bescheidenen Preis von $17.500 erzielte. Immerhin gewann seine Mutter My Charmer ein Gruppe II Rennen und seine 5. Mutter war die Hall of Fame-Stute Myrtlewood, die sowohl als Rennpferd als auch als Mutterstute bedeutende Leistungen erbrachte. Sein Vater Bold Reasoning war ein sehr gutes aber nicht überragendes Rennpferd, das dann allerdings als Vererber großes Potential zeigte. Ihm waren allerdings nur 1,5 Jahre in der Zucht vergönnt und er musste nach einer Verletzung, die er sich beim decken einer Stute zuzog im Alter von nur 7 Jahren eingeschläfert werden. Die einzige heute noch aktive, sehr starke Zweig der Bold Ruler Hengstlinie verläuft über Bold Reasoning.

Die vier Besitzer von Seattle Slew kamen aus White Swan, einer Kleinstadt gut 100 km südöstlich von Seattle. Einer der Besitzer, Mickey Taylor, war Holzfäller und so wollte man das Pferd ursprünglich Seattle Slough nennen, wobei Slough einen Fluss bezeichnete, auf dem man die gefällten Baumstämme transportierte. Man entschied sich dann aber, Slough durch das gefälligere Wort Slew zu ersetzen. Slew sollte dann auch der häufig gebrauchte Kurzname für den Hengst werden.

Rennlaufbahn[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Er startete seine Karriere am 20. September 1976 im Maiden Special Weight Rennen über 1207 m, dem fünften Rennen in Belmont Park in New York. Er war ein großes, starkes, fast schwarzes zweijähriges Pferd und nahezu unbekannt. Seine vorherigen erfolgreichen Testrennen spiegelten sich nicht in den Quoten wider, er wurde 10 zu 1 bewertet, und keiner erwartete seinen Sieg. Aber das Publikum wusste es besser, und als die Wetten gesetzt wurden, passte man die Quote auf 2 zu 1 an. Als das Rennen startete, war er Favorit mit 5 zu 2. Er zeigte dem Publikum seinen „Kriegstanz“, eine Art Tänzeln, das für sein Verhalten vor dem Rennen typisch war. Dann gewann er mit fünf Längen Vorsprung.

1977 wurde er Pferd des Jahres, und er wurde in das National Museum of Racing and Hall of Fame aufgenommen.

Zuchtlaufbahn[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach seiner Rennkarriere widmete er sich auf der Three Chimneys Farm in Midway, Kentucky, der Fortpflanzung. 1984 war er der führende Vererber (Leading Sire) in Nordamerika. In dem Jahr gewann sein Sohn Swale das Kentucky Derby und das Belmont Stakes, starb aber noch im gleichen Jahr.

Unter seinen Nachkommen waren auch der talentierte, aber verletzungsanfällige Landaluce; Pferd des Jahres A.P. Indy, und der Champion der Zweijährigen Surfside, dessen Mutter der Champion Flanders war. Seine Gene wurden am meisten durch A.P. Indy weitergegeben, der ebenfalls in Kentucky für Nachwuchs sorgte. Pferd des Jahres Mineshaft war einer seiner erfolgreichen Nachkommen, aber nicht der einzige. Auch seine Töchter waren in der Zucht sehr erfolgreich. Eine brachte den Vollblüter Cigar zur Welt, der bis jetzt bei Pferderennen am meisten Geld verdient hat.

Auf der von der Zeitschrift Blood-Horse aufgestellten Liste der 100 wichtigsten amerikanischen Rennpferde des 20. Jahrhunderts steht Seattle Slew an neunter Stelle.

Abstammung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ahnentafel von Seattle Slew
Vater
Bold Reasoning
Boldnesian Bold Ruler Nasrullah
Miss Disco
Alanesian Polynesian
Alablue
Reason to Earn Hail to Reason Turn-to
Nothirdchance
Sailing House Wait a Bit
Marching Home
Mutter
My Charmer
Poker Round Table Princequillo
Knight’s Daughter
Glamour Nasrullah
Striking
Fair Charmer Jet Action Jet Pilot
Busher
Myrtle Charm Alsab
Crepe Myrtle (FNo.13-c)

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]