Stéphanie von Luxemburg

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Erbgroßherzogin Stéphanie
von Luxemburg (2013)

Stéphanie von Nassau, Erbgroßherzogin von Luxemburg, Erbprinzessin von Nassau und Prinzessin von Bourbon-Parma (* 18. Februar 1984 als Gräfin Stéphanie Marie Claudine Christine de Lannoy in Ronse in Belgien) ist die Frau des luxemburgischen Erbgroßherzogs Guillaume und damit voraussichtlich die künftige Großherzogin von Luxemburg mit der Anrede Königliche Hoheit.

Familie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Stéphanie von Luxemburg entstammt dem flämischen Uradelsgeschlecht Lannoy (frz.: Maison de Lannoy), dessen bekanntester Vertreter der Feldherr Charles de Lannoy war. Sie ist das jüngste von acht Kindern des belgischen Grafen Philippe de Lannoy (1922–2019) und seiner Gemahlin Alix, geborene della Faille de Leverghem (1941–2012). Ihre Großeltern väterlicherseits waren Graf Paul de Lannoy (1898–1980) und Prinzessin Béatrice de Ligne (1898–1982); die Großeltern mütterlicherseits waren Baron Harold della Faille de Leverghem (1908–1994) und Madeleine de Brouchoven de Bergeyck (1912–1996). Ihre Familie väterlicherseits entstammt der flämischen Ritterschaft.[1] Sie wuchs auf dem Familiensitz in Anvaing in der belgischen Provinz Hennegau auf.

Luxemburger Großherzogsfamilie

SKH Großherzog Henri
IKH Großherzogin Maria Teresa


  • IKKH Prinzessin Marie-Astrid
  • SKH Prinz Jean
    IKH Prinzessin Diane
  • IKH Prinzessin Margaretha
  • SKH Prinz Guillaume
    IKH Prinzessin Sibilla

  • IKH Prinzessin Joan

Kurz vor ihrer Hochzeit mit Erbgroßherzog Guillaume erhielt sie vom luxemburgischen Parlament per Eilgesetz die luxemburgische Staatsbürgerschaft, denn eine Eheschließung führt in Luxemburg nicht automatisch zur Erlangung der luxemburgischen Nationalität.[2][3] Die umstrittene Lex de Lannoy besteht aus einem einzigen Satz: „Die Staatsangehörigkeit wird Gräfin Stéphanie de Lannoy zuerkannt.“[4] In einem Interview betonte sie, dass sie als zukünftige Großherzogin nicht von der Möglichkeit der doppelten Staatsbürgerschaft Gebrauch macht, die belgische also ablegen wird.[5][6]

Die Verlobung mit dem Erbgroßherzog Guillaume von Luxemburg wurde am 26. April 2012 in Luxemburg bekanntgegeben, die Feier fand am 27. April 2012 in Schloss Berg statt. Die standesamtliche Trauung fand am 19. Oktober in Luxemburg statt, die kirchliche Hochzeit folgte am 20. Oktober 2012 in der Kathedrale unserer lieben Frau durch Erzbischof Jean-Claude Hollerich.[7] Im Dezember 2019 wurde bekanntgegeben, dass das Erbgroßherzogspaar sein erstes Kind erwartet.[8][9] Ihr Sohn Prinz Charles Jean Philippe Joseph Marie Guillaume kam am 10. Mai 2020 zur Welt.[10] Am 27. März 2023 folgte schließlich das zweite Kind des Erbgroßherzogpaares, Prinz François Henri Luis Marie Guillaume.[11]

Seit Mathilde d’Udekem d’Acoz seit der Thronbesteigung ihres Gatten Königin der Belgier ist, ist Erbgroßherzogin Stéphanie, neben Erbprinzessin Sophie von Liechtenstein, geborene Herzogin in Bayern, eine von nur noch zwei europäischen Thronfolger-Gemahlinnen, die einem Adelshaus entstammen.

Ausbildung und Beruf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sie besuchte zunächst die niederländischsprachige Grundschule Sancta Maria in Ronse. Danach machte sie zwei Jahre ihrer Sekundarstudien am Collège Sainte-Odile in Nord-Frankreich, die sie dann im Anschluss in Brüssel am Institut de la Vierge Fidèle vervollständigte und wo sie auch im Jahr 2002 ihr Abschlussdiplom, etwa dem Abitur entsprechend, erhielt.

Mit 18 Jahren verbrachte sie ein Jahr in Moskau, um die russische Sprache und Literatur zu studieren.

Im Anschluss studierte sie Germanistik an der Université catholique de Louvain[12] in Louvain-la-Neuve. Ein Masterstudium der deutschen Philologie an der Freien Universität Berlin schloss sie mit einer Abschlussarbeit über den Einfluss der deutschen Romantik auf die russische Romantik ab.

Sie verlängerte ihren Aufenthalt in Berlin durch ein Praktikum bei der Agence Wallonne à l'Exportation an der belgischen Botschaft. Nachdem sie aus Deutschland nach Belgien zurückgekehrt war, arbeitete sie für eine Investmentgesellschaft.

Außer ihrer Muttersprache, dem Französischen, sowie dem Niederländischen spricht sie fließend Deutsch, Englisch und Russisch. Zusätzlich lernte sie Luxemburgisch.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Note sur la famille de Lannoy (PDF; 16 kB) auf der Website des Großherzoglichen Hofs (französisch)
  2. Staatsrat: Grünes Licht für Einbürgerung von Comtesse Stéphanie; (Memento vom 28. September 2012 im Internet Archive) wort.lu. Abgerufen am 2. Oktober 2012.
  3. L’essentiel online, 9. Oktober 2012, abgerufen am 23. Oktober 2012
  4. Viel Glück und viel Segen, Focus online am 24. September 2012, abgerufen am 23. Oktober 2012
  5. L’essentiel online, 8. Oktober 2012, abgerufen am 23. Oktober
  6. Luxemburgs Thronfolger hat "Jo" gesagt (Memento vom 22. Oktober 2012 im Internet Archive), Das Erste.de am 22. Oktober 2012
  7. Hochzeit am 20. Oktober auf Tageblatt.lu vom 3. Mai 2012
  8. Stéphanie von Luxemburg - sie erwartet ihr erstes Kind in Gala.de vom 6. Dezember 2019
  9. Freude über Nachwuchs in Luxemburg - Stéphanie ist schwanger! in Abendzeitung-muenchen.de vom 6. Dezember 2019, aufgerufen am 7. Dezember 2019
  10. Royal Central
  11. Chronicle.lu
  12. Offizielle Biografie (deutsch, PDF; 142 kB) auf den Webseiten des Großherzoglichen Hofs Luxemburg (abgerufen am 20. Oktober 2012)