Tokodede

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Anteil von Tokodede-Muttersprachlern in den Sucos Osttimors.

Die Tokodede (Tocodede, Tukude, Tokodé, Tocod) sind eine ethnolinguistische Gruppe in Osttimor. Ihr Zentrum ist die Gemeinde Liquiçá, wo sie in den Verwaltungsämtern Liquiçá und Maubara die absolute Mehrheit der Bevölkerung bilden. Ihre Sprache wird ebenfalls Tokodede genannt. Sie wird von 46.784 Osttimoresen als Muttersprache gesprochen (Zensus 2015).[1]

Tokodede aus Maubara (um 1940)
Einwohner von Hatuquessi (2022)

Antonio Pigafetta berichtete 1522 von vier Hauptkönigen auf Timor, wovon einer das Reich von Lichisana (Likusaen) regierte. Dieses wird mit Liquiçá gleichgesetzt und soll damals Wehale, das weiter südlich lag, tributpflichtig gewesen sein.[2] Likusaen hatte sein Zentrum im Gebiet der Tokodede und der ihnen sprachlich nahen Kemak[3] und hatte auch Einfluss auf die südlich von ihnen lebenden Bunak.[4] 1667 verbündete sich Maubara mit den Niederländern, die 1756 hier ein Fort errichteten. Im Vertrag von Lissabon vereinbarten die Niederländer 1859 im Rahmen eines größeren Gebietsaustauschs Maubara an die Portugiesen abzutreten. Die Übergabe erfolgte im April 1861. Aufstände gegen die Portugiesen im 19. Jahrhundert wurden niedergeschlagen.

Commons: Tokodede – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Direcção-Geral de Estatística: Ergebnisse der Volkszählung von 2015, abgerufen am 23. November 2016.
  2. Geoffrey C. Gunn: History of Timor, (Memento vom 24. März 2009 im Internet Archive) S. 17, Technische Universität Lissabon (PDF-Datei; 805 kB).
  3. Antoinette Schapper: Finding Bunaq: The homeland and expansion of the Bunaq in central Timor (Memento vom 24. Oktober 2013 im Internet Archive), S. 169, in: Andrew McWilliam, Elizabeth G. Traube: Land and Life in Timor-Leste: Ethnographic Essays, 2011.
  4. Schapper: Finding Bunaq, S. 170.