Turan Ceylan

Van Wikipedia, de gratis encyclopedie

Turan Ceylan (* 12. Juni 1968 in Tokat) ist ein ehemaliger türkischer Ringer. Er wurde 1994 Weltmeister im freien Stil im Weltergewicht.

Werdegang[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Turan Ceylan begann 1978 in Tokat mit dem Ringen. Er bevorzugte dabei den freien Stil. Er gehörte Ringervereinen in Tokat und in Ankara an. Der Trainer, dem er das meiste verdankte, war Yakup Topuz. Seine erste internationale Meisterschaft bestritt er bereits 1982 im Alter von 14 Jahren. Er gewann dabei in Manchester den Jugendeuropameistertitel in der Gewichtsklasse bis 40 kg Körpergewicht. Im Laufe der Jahre wuchs er dann über das Leichtgewicht in das Weltergewicht, das damals sein Gewichtslimit bei 74 kg hatte, hinein. In dieser Gewichtsklasse bestritt er seine meisten Wettkämpfe. Neben dem Ringen absolvierte er eine Ausbildung zum Techniker. Er ist aber nach Beendigung seiner Ringerlaufbahn als Ringertrainer bei einem Sportverein und beim türkischen Ringerverband tätig.

1988 erzielte Turan Ceylan noch ein gutes Ergebnis bei einer Meisterschaft im Nachwuchsbereich. Er belegte dabei bei der Junioreneuropameisterschaft (Espoirs) in Wałbrzych im Leichtgewicht hinter Alexander Leipold, BRD, André Backhaus, DDR, und Paschrudin Salibekow, UdSSR, den 4. Platz.

1990 nahm Turan Ceylan erstmals bei einer Seniorenweltmeisterschaft teil. Er verlor aber dort gegen Rahmat Sukra aus Bulgarien, schied damit aus und konnte sich nicht platzieren. 1991 startete er bei der Weltmeisterschaft in Warna im Weltergewicht und erreichte dort den 9. Platz. Für die Teilnahme an den Olympischen Spielen 1992 konnte er sich nicht qualifizieren. Er scheiterte in der Türkei an Selahattin Yiğit. 1993 war er aber sowohl bei der Europameisterschaft in Istanbul, als auch bei der Weltmeisterschaft in Toronto am Start. Beide Male erzielte er mit einem 6. Platz in Istanbul und einem 4. Platz in Toronto gute Ergebnisse, beide Male verpasste er aber relativ knapp die Medaillenränge.

1994 wurde dann zum erfolgreichsten Jahr in der Ringerlaufbahn von Turan Ceylan. Er gewann zunächst bei der Europameisterschaft in Rom im Weltergewicht hinter Nasir Gadžihanov aus Russland und vor Alexander Leipold und Alan Msokow, Ukraine, eine Silbermedaille und im August dieses Jahres wurde er in Istanbul vor Victor Peicov, Moldawien, Behrouz Yari Kalani, Iran und Alberto Rodríguez Hernández, Kuba, Weltmeister. 1995 gewann er bei der Europameisterschaft in Fribourg/Schweiz hinter Alexander Leipold wieder einer Silbermedaille. Bei der Weltmeisterschaft 1995 wurde Turan Ceylan nicht eingesetzt.

1996 startete er bei der Europameisterschaft in Budapest, kam aber im Weltergewicht nicht über einen 7. Platz hinaus. Gänzlich enttäuschend für ihn verlief auch sein Start bei den Olympischen Spielen 1996 in Atlanta. Er verlor dort gegen Rodion Kertanti aus der Slowakei und gegen Alberto Rodríguez Hernández und kam dadurch nur auf den 18. Platz. Danach beendete er seine aktive Ringerlaufbahn.

Internationale Erfolge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Platz Wettbewerb Gewichtsklasse Ergebnisse
1982 1. Jugend-EM in Manchester bis 40 kg
1984 2. Balkan-Meisterschaft in Haskovo Papier
1986 4. Balkan-Meisterschaft in Sonbor Feder
1986 10. Junioren-WM in Schifferstadt bis 65 kg Sieger: Eskender Tonsupow, UdSSR vor Alexander Leipold, Deutschland und Attila Repka, Ungarn
1987 9. Junioren-EM in Kattowitz Leicht Sieger: Georgi Iwanischwili, UdSSR vor Endre Elekes, Ungarn
1988 4. Junioren-EM (Espoirs) in Wałbrzych Leicht hinter Alexander Leipold, André Backhaus, DDR und Paschrudin Salibekow, UdSSR
1991 1. Mittelmeerspiele in Athen Welter vor Joakim Vassiliadis, Griechenland und Mohamed Issam, Ägypten
1991 9. WM in Warna Welter Sieger: Amir Reza Khadem, Iran vor Kenneth Monday, USA, Nasir Gadžihanov, UdSSR und Alexander Leipold
1991 1. Militär-WM in Istanbul Welter vor Michael Kothe, Deutschland und M. Akbar, Pakistan
1992 3. „Yasar-Dogu“-Memorial in Istanbul Welter hinter André Backhaus, Deutschland und Jelew, Bulgarien
1993 6. EM in Istanbul Welter Sieger: André Backhaus vor János Nagy, Ungarn und Victor Peicov, Moldawien
1993 4. WM in Toronto Welter hinter Park Jang-soon, Südkorea, Dave Schultz, USA und Alberto Rodríguez Hernández, Kuba
1994 2. EM in Rom Welter hinter Nasir Gadžihanov, Russland vor Alexander Leipold und Alan Msokow, Ukraine
1994 2. Großer Preis von Deutschland in Wiesental Welter hinter Ruslan Kinchagov, Usbekistan vor André Backhaus und Ihar Kosyr, Weißrussland
1994 1. WM in Istanbul Welter vor Victor Peicov, Behrouz Yari Kalani, Iran und Alberto Rodríguez Hernández
1995 2. EM in Fribourg/Schweiz Welter hinter Alexander Leipold, vor Nasir Gadžihanov und Alan Msokow
1996 7. EM in Budapest Welter Sieger: Buwaissar Saitijew, Russland vor Rodion Kertanti, Slowakei
1996 1. Großer Preis von Deutschland in Leipzig Welter vor Nuri Zengin, Türkei, Árpád Ritter, Ungarn und Alberto Rodríguez Hernández
1996 18. OS in Atlanta Welter nach Niederlagen gegen Rodion Kertanti und Alberto Rodríguez Hernández
Erläuterungen
  • alle Wettkämpfe im freien Stil
  • OS = Olympische Spiele, WM = Weltmeisterschaft, EM = Europameisterschaft
  • Papiergewicht, Gewichtsklasse bis 48 kg, Federgewicht, bis 62 kg, Leichtgewicht, bis 68 kg und Weltergewicht, bis 74 kg Körpergewicht

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Fachzeitschrift Der Ringer

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]