Valerie Anita Aurora

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Valerie Aurora, 2011
Valerie Aurora, 2011

Valerie Anita Aurora (* 1978[1] in den Vereinigten Staaten als Val Henson) ist eine US-amerikanische Informatikerin und feministische Aktivistin. Sie war Mitbegründerin der Ada-Initiative,[2] einer Non-Profit-Organisation, die sich für eine stärkere Beteiligung von Frauen an der Freie-Kultur-Bewegung und der Open-Source-Technologie einsetzt. Aurora ist für neue Entwicklungen bei Dateisystemen in Linux bekannt.

Kindheit und Studium[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Aurora ist die Tochter von Carolyn Meinel und Keith Henson. Sie ist die Enkelin von Aden Meinel. Ihr Geburtsname war Val Henson, aber sie änderte ihn kurz vor 2009 und wählte ihren zweiten Vornamen nach der Informatikerin Anita Borg. Sie wuchs in New Mexico auf, wo sie zu Hause unterrichtet wurde. Sie begann sich für Computerprogrammierung zu interessieren, als sie 1995 als 17-jährige an der DEFCON teilnahm.[1] Sie studierte Informatik und Mathematik am New Mexico Institute of Mining and Technology.

Programmierung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sie beschäftigte sich erstmals mit Dateisystemen, als sie 2002 bei Sun Microsystems mit ZFS arbeitete. Später wechselte sie zu IBM, wo sie in der Gruppe von Theodore Ts’o arbeitete und Erweiterungen für die Linux-Dateisysteme ext2 und ext3 entwickelte. Während ihrer Arbeit bei Intel implementierte sie das ext2 dirty bit und Relative Atime. Zusammen mit Arjan van de Ven hatte sie die Idee für ChunkFS,[3] das die Dateisystemprüfungen Fsck vereinfacht, indem es das Dateisystem in unabhängige Teile aufteilt. Sie war auch Mitorganisatorin des ersten Linux File Systems Workshop, um herauszufinden, wie man das Bewusstsein für die Entwicklung von Dateisystemen schärfen und deren Finanzierung sichern kann. Von 2009 bis 2011 arbeitete sie für Red Hat als Linux-Kernel-Entwicklerin sowie als wissenschaftliche Autorin und Linux-Beraterin in Teilzeit.

Ada-Initiative[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Aurora war bereits eine Aktivistin für Frauen in der Open-Source-Branche, als sie sich Mary Gardiner und Mitgliedern des Blogs Geek Feminism anschloss, um Anti-Belästigungsrichtlinien für Konferenzen zu entwickeln, nachdem Noirin Shirley auf der ApacheCon 2010 sexuell angegriffen worden war. Aurora kündigte ihren Job bei Red Hat und gründete im Februar 2011 zusammen mit Gardiner die Ada Initiative. Die Organisation wurde nach Ada Lovelace benannt, die als die erste Computerprogrammiererin der Welt gilt. Zwei Jahre später gründete Aurora zusammen mit Amelia Greenhall und Liz Henry Double Union, einen Hackerspace für Frauen, der jedoch 2018 verboten wurde.[4][5] Die Ada-Initiative wurde im Oktober 2015 aufgelöst.[6]

Engagement[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Aurora führt seit 2007 einen Blog und hat ausführlich über Coding und die Erfahrungen von Frauen im Open-Source-Bereich geschrieben. Dazu gehören auch Beschreibungen der DEFCON und der Belästigungen, die dort stattgefunden haben.[7] Im Jahr 2013 kritisierte Aurora gegenüber The Verge die Beteiligung der Electronic Frontier Foundation an der rechtlichen Verteidigung von Andrew Auernheimer, der wegen Hackens im Gefängnis saß und zuvor Kathy Sierra belästigt hatte.[8][9]

Zwei Jahre nach einer Kontroverse aus dem Jahr 2013, bei der die PyCon-Teilnehmerin Adria Richards belästigt und bedroht wurde,[10][11] lobte Aurora das Geschlechterverhältnis auf der PyCon und nannte Guido van Rossum und die Python-Gemeinschaft die „größte Erfolgsgeschichte für Frauen in der Open-Source-Branche“. In demselben Interview lobte sie die Kultur der Website Tumblr und erklärte, dass Linus Torvalds’ Tochter Patricia ein positives Vorbild sei.[12]

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Valerie Aurora – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c Alan Earls: Two champions for women in technology. In: scmagazine.com. 3. Dezember 2012, archiviert vom Original am 28. Dezember 2012; abgerufen am 31. Januar 2023 (englisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.scmagazine.com
  2. Valerie Aurora: The Ada Initiative launches In: LWN, 7. Februar 2011. Abgerufen am 3. Juli 2014 (englisch). 
  3. Chunkfs. Archiviert vom Original am 22. Oktober 2020; abgerufen am 2. Februar 2020 (englisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/valerieaurora.org
  4. Zoë Corbyn: Silicon Valley is cool and powerful. But where are the women? In: The Guardian. 8. März 2015, abgerufen am 9. November 2015 (englisch).
  5. Valerie Aurora: Double Union is dead, long live Double Union! 14. Oktober 2018; (englisch): „This is because I have been permanently banned from Double Union for refusing to prioritize the inclusion of people who do not identify that way.“
  6. Announcing the shutdown of the Ada Initiative. Ada Initiative, 4. August 2015; (englisch).
  7. Amy Bucknam: Girl geeks bust creeps for sexual harassment at DEF CON. Bust, abgerufen am 11. November 2015 (englisch).
  8. Greg Sandoval: The end of kindness: Weev and the cult of the angry young man. The Verge, 12. September 2013, abgerufen am 9. November 2015 (englisch).
  9. Jillian York: Harassment hurts us all. So does censorship. Medium, 13. September 2013, abgerufen am 9. November 2015 (englisch).
  10. Valerie Aurora: Adria Richards' story shows how sexual harassment endures in tech community. Slate, 25. März 2013, abgerufen am 11. November 2015 (englisch).
  11. Aja Romano: The Ada Initiative sounds off on the Adria Richards backlash. The Daily Dot, 22. März 2013, abgerufen am 11. November 2015 (englisch).
  12. Kim Grob: Ally Skills Training at LinuxCon2015: Uniting All the World's Geeks, No Exceptions. 6. Oktober 2015, abgerufen am 11. November 2015 (englisch).
  13. Mathias Huber: O'Reilly verleiht Open Source Awards. In: linux-magazin.de. 30. Juli 2013, abgerufen am 31. Januar 2023.