Constanze Dahn

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Constanze Dahn
Mignon mit den Zügen von Constance Le Gaye, Gemälde von Wilhelm von Schadow, 1828
Grab von Constanze Dahn auf dem Alten Südlichen Friedhof in München Standort

Constanze Dahn, geborene Constance Le Gaye, (* 12. Juni 1814 in Kassel; † 26. März 1894 in München) war eine deutsche Schauspielerin französisch-hugenottischer Herkunft.

Dahn wurde als jüngste Tochter des Kapellmeisters Charles (eingedeutscht Carl) Le Gaye und dessen Ehefrau Antoinette, geb. Schäffer, geboren.[1] Beide Eltern dienten seit Ende 1807 als Musiker am königlich-westphälischen Hof von Jérôme Bonaparte in Kassel, wo die Tochter auch ihren ersten künstlerischen Unterricht erhielt. 1821, bereits mit sieben Jahren, absolvierte sie in der Rolle des „Donauweibchens“ ihr Debüt am Theater in Düsseldorf. Wilhelm von Schadow malte sie dort als Mignon.

Dahn ging anschließend ans Hamburgische Stadttheater und wurde später ans Thalia Theater geholt. Dort konnte sie am 29. Juni 1831 in der Rolle des „Gretchens“ ihren größten Erfolg verbuchen. Ihr kongenialer Gegenspieler war dabei der Schauspieler Heinrich Marr. Mit diesem Auftritt wurde die gerade 17-Jährige unter ihrem Geburtsnamen „Mlle. Le Gaye“ quasi über Nacht im gesamten deutschsprachigen Raum bekannt.

Wohl 1831 lernte sie den Schauspieler Friedrich Dahn kennen und heiratete ihn am 15. April 1833 in Hamburg. Mit ihm bekam sie zwei Söhne, Felix (1834–1912) und Ludwig (1843–1898), sowie eine Tochter, Constanze (1846–1933), die unter dem Pseudonym „C. Hirundo“ (lat. hirundo: Schwalbe) schriftstellerisch tätig war.[2] Die Ehe gestaltete sich sehr unglücklich und wurde schließlich 1850 geschieden.

Im Juni 1833 absolvierte Constanze Dahn ein erstes erfolgreiches Gastspiel am königlichen Hoftheater in München und wurde dort auf der Stelle engagiert. Sie blieb dort Mitglied des Ensembles bis an ihr Lebensende. Ihre offizielle Abschiedsvorstellung gab sie am 1. Oktober 1865 in der Rolle der „Herzogin von Parma“ in Goethes Egmont.

In der Folge zog sie sich ins Privatleben zurück und starb im Alter von beinahe 80 Jahren am 26. März 1894 in München. In seiner Grabrede nannte Ernst von Possart sie „die Duse von München“.

Constanze Dahns Grabstätte befindet sich auf dem Alten Südlichen Friedhof in München (Mauer Rechts Platz SP 21 bei Gräberfeld 18) Standort. In dem Grab wurde auch ihr Sohn Ludwig (1843–1898) beigesetzt.

Rollen (Auswahl)

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  • Ludwig Eisenberg: Großes biographisches Lexikon der deutschen Bühne des 19. Jahrhunderts. List, Leipzig 1903, S. 172.
  • Rolf Grashey: Die Familie Dahn und das Münchner Hofschauspiel (1833 - 1899). Voß, Leipzig 1932.
  • Peter Rummenhöller: Romantik in der Musik. Analysen, Porträts, Reflexionen. Dtv, München 1989, ISBN 3-423-04493-4.
  • Gerhard A. Jahn: Von Paris bis München und nach New York. In: Ralf Satori (Hrsg.): Nymphenspiegel. Aus den Gärten, Lyrik, Prosa und Geschichte, Bd. 5 (2009), ISBN 978-3-86520-356-4, S. 69–79.
  • Klaus Martin Kopitz: Beethovens Berufung nach Kassel an den Hof Jérôme Bonapartes. Eine Spurensuche, in: Die Tonkunst, Jg. 5, Nr. 3 vom Juli 2011, S. 326–335, klaus-martin-kopitz.de (PDF; neue Paginierung; 1,5 MB)

Einzelnachweise

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  1. Klaus Martin Kopitz: Beethovens Berufung nach Kassel an den Hof Jérôme Bonapartes. Eine Spurensuche, in: Die Tonkunst, Jg. 5, Nr. 3 vom Juli 2011, S. 334 [PDF S. 142]
  2. GND 116249382: DNB GND zu Constanze Bomhard, geb. Dahn.